19. November

Hl. Elisabeth von Thüringen

Landgräfin

Gedenktag

 

Elisabeth war die Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und seiner Gattin Gertrud von Andechs. 1207 in Ungarn geboren, kam sie mit vier Jahren auf die Wartburg, wo sie von der Landgräfin Sophie, ihrer späteren Schwiegermutter, erzogen wurde. Vierzehnjährig wurde sie mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen vermählt. Die glückliche Ehe dauerte nur sechs Jahre, denn 1227 starb Ludwig auf dem Kreuzzug. Elisabeth war, als er aufbrach, zwei Tage mit ihm gezogen, da sie sich nicht von ihm trennen konnte. Als die Todesnachricht kam, sagte sie: „Tot. Tot soll mir nun aller Welt Freude und Ehre sein.“ Sie war 19 Jahre alt. Der zweite Teil ihres Lebens, trotz gegenteiligen Scheins die geradlinige Fortsetzung des ersten Teils, verlief so schnell wie der erste. Eine tiefe Christusliebe hatte sie schon bisher erfüllt und in ihr die Liebe zur Einfachheit, zur Armut und zu den Armen genährt. Es war natürlich, dass die Botschaft des hl. Franz von Assisi bei ihr ein reines Echo fand. Sie floh von der Wartburg, wo man ihre Art und ihre Sendung nicht verstand, und lebte als Franziskanerterziarin in großer Armut. Sie konnte jedoch bei Marburg an der Lahn ein Spital gründen, das sie leitete und in dem sie die Arbeiten übernahm, die sonst niemand tun wollte. Sie selbst starb nach kurzer Krankheit in der Nacht vom 16. auf den 17. November 1231. Erst nach ihrem Tod wurde ihre Größe sichtbar.

 

Wie ein Schilf

„Wir sind wie ein Schilf, das am Flussufer wächst. Schwillt der Fluss, so beugt sich das Schilf; sinkt das Wasser, so richtet es sich wieder empor und wächst in seiner Kraft fröhlich und erquickt weiter. So müssen auch wir uns bisweilen beugen und demütigen, um uns dann froh und erquickt wieder aufzurichten.“ (Elisabeth von Thüringen)

 

Commune-Texte:

Schriftlesungen für heilige Frauen (Heilige der Nächstenliebe)

 

 

Eröffnungsvers

Elisabeth verließ ihr Haus und ihr Erbe,

um das Los der Armen zu teilen.

Der Herr aber hat sie zu sich erhoben.

 

 

Tagesgebet

Gott, du Vater der Armen,

du hast der heiligen Elisabeth

ein waches Herz für die Armen gegeben,

in denen sie Christus erkannte und verehrte.

Auf ihre Fürsprache gib auch uns den Geist deiner Liebe

und leite uns an zu helfen,

wo Menschen in Not und Bedrängnis sind.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben hinübergegangen“ (1 Joh 3,14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne weiteres im Innern erfahrbar. Zunächst weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also durch den Glauben. Aber wie es ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich den Hass (3,12.13. 15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer den Bruder liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die Liebe Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der absolute Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3,12). Den Mitmenschen nicht zu hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind bereits Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die Sünde der Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die Liebe, die von Gott kommt, ist auch das Kleine groß. - Zu 3,14-15: 1 Joh 4,7; 5,13; Gen 4,8. - Zu 3,16-18: Joh 10,11.15; 15,13; Röm 5,6-8; 1 Kor 8,11; Lk 10,30-37.

 

 

ERSTE Lesung

1 Joh 3, 14-18

Auch wir müssen für die Brüder das Leben hingeben

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

Liebe Brüder!

14Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod.

15Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt.

16Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.

17Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben?

18Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.

 

 

Antwortpsalm

Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a)

          R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R

(GL neu 305, 5 oder 39, 1)

          Oder:

          R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R

2        Ich will den Herrn allezeit preisen;

VI. oder V. Ton

          immer sei sein Lob in meinem Mund.

3        Meine Seele rühme sich des Herrn;

          die Armen sollen es hören und sich freuen. - (R)

4        Verherrlicht mit mir den Herrn,

          lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

5        Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört,

          er hat mich all meinen Ängsten entrissen. - (R)

6        Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,

          und ihr braucht nicht zu erröten.

7        Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.

          Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)

8        Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,

          und er befreit sie.

9        Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;

          wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)

10      Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;

          denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.

11      Reiche müssen darben und hungern;

          wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ein neues Gebot gebe ich euch:

Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Es wird deutlich, dass die Seligkeiten (Lk 6,17-26) zugleich Zusagen und Forderungen sind. Was Jesus verlangt, geht über normale sittliche Forderungen weit hinaus, ja es scheint unmöglich und unvernünftig. Und doch sagt Jesus es nicht einzelnen Auserwählten, sondern allen Jüngern, allen, die sich „Christen“ nennen. Die Begründung, die er gibt: Gottes eigenes Wesen, im Alten Testament durch „Gerechtigkeit und Treue“ gekennzeichnet, jetzt aber als grundlose Liebe offenbart. Was wir gewöhnlich Nächstenliebe nennen, ist doch oft nur natürliche Liebe, oder auch Geschäft. Gott gibt alles umsonst. - Ex 34,6-9; 2 Kön 13,23: Jes 30,18; 54,8-10; 55,7; Jer 12,15; 31,20; Hos 14,4; Mi 7,19; Sach 10,6; Mt 9,10-13; 18,21-22; Lk 10,33-37; Röm 5,8-11; 12,9-21; 13,8-10; 1 Petr 3,8-17.

 

 

Evangelium

Lk 6, 27-38

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

27Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.

28Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.

29Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.

30Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück.

31Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.

32Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.

33Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder.

34Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen.

35Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

36Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

37Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

38Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Jesus Christus, der sich erniedrigte und zum Diener aller machte:

Für alle, die in den Einrichtungen der Caritas mitarbeiten: dass sie sich von deinem Geist leiten lassen. (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für die Wohlhabenden: dass sie ihr Herz gegenüber den Armen nicht verschließen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für die Kranken und Notleidenden: dass wir in ihnen dich selbst erkennen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für unsere Gemeinde: dass wir an der Not unserer Mitmenschen nicht achtlos vorübergehen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, einst wirst du uns nach unserer Liebe fragen. Schenke uns dein Erbarmen, dass wir vor dir bestehen können, der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Barmherziger Gott,

am Fest der heiligen Elisabeth

bringen wir das Opfer des Lobes dar.

Nimm es gnädig an

und schenke auch uns

den Geist tätiger Nächstenliebe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Präfation

Elisabeth, ein Vorbild der Nächstenliebe

V: Der Herr sei mit euch.     R: Und mit deinem Geiste.

V: Erhebet die Herzen.     R: Wir haben sie beim Herrn.

V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.     R: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) der heiligen Elisabeth deine Gnade zu rühmen. Denn du hast ihr große Liebe geschenkt. Ihren Gatten liebte sie mit der ganzen Glut ihres Herzens. Als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Sie verkaufte, was sie besaß, und gab freudig alles den Armen, die sie als ihre Mutter verehrten. In ihnen erkannte sie Christus, ihm wollte sie dienen in den Ärmsten der Armen. Froh in der Bedrängnis, ertrug sie Schmähung und Unrecht, früh vollendet, gelangte sie zur Freude des Himmels. Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...

 

 

Kommunionvers

Joh 13, 35

Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid,

wenn ihr Liebe habt zueinander - so spricht der Herr.

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

wir haben das Brot des Lebens empfangen

am Gedenktag der heiligen Elisabeth,

die du uns als Vorbild echter Frömmigkeit

und selbstlosen Helfens geschenkt hast.

Lass auch uns aus der Kraft der heiligen Speise

in der Liebe zu dir wachsen

und uns mühen im Dienst an deinem Volk.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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