18. Oktober

Hl. Lukas

Evangelist

Fest

 

Lukas, der als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte gilt, war nach der Überlieferung in Antiochien in Syrien als Heide geboren; nach Kol 4,14 war er Arzt und hat als solcher gewiss auch den Apostel Paulus behandelt. Für sein Evangelium hat er als Quellen das Markusevangelium und andere Überlieferungen benützt, dem Ganzen aber sein persönliches Gepräge gegeben. Er betont vor allem die Barmherzigkeit Gottes und die Liebe Jesu zu den Armen und den Sündern; über das Gebet und über den Heiligen Geist sagt Lukas mehr als Matthäus und Markus. In der Apostelgeschichte berichtet er mit historischem Blick und literarischer Kunst über die Anfänge des Christentums. Auch hier hat er verschiedene Quellen benützt; zum guten Teil konnte er als Augenzeuge berichten, da er Paulus auf der zweiten und der dritten Missionsreise begleitete und auch während der römischen Gefangenschaft in seiner Nähe war (vgl. Kol 4,10-14; Phlm 24; 2 Tim 4,11). Die liturgische Verehrung des hl. Lukas ist seit dem 8. Jahrhundert bezeugt.

 

 

Eröffnungsvers

Jes 52, 7

Willkommen ist der Freudenbote, der den Frieden ankündigt,

der gute Nachricht bringt und die Rettung verheißt.

 

Ehre sei Gott

 

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott,

du hast den Evangelisten Lukas auserwählt,

in Wort und Schrift

das Geheimnis deiner Liebe zu den Armen zu verkünden.

Gib, dass alle, die sich Christen nennen,

ein Herz und eine Seele sind,

und lass alle Völker der Erde das Heil schauen,

das du ihnen bereitet hast.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung „Nur Lukas ist noch bei mir“ (2 Tim 4,11): dieser Satz ist mehr als eine Lobrede; es ist das Zeugnis des vereinsamten und vom Tod bedrohten Apostels über den Jünger, der in seiner Treue zum Apostel auch dem Evangelium die Treue hält (vgl. 1,12). Im Übrigen enthält dieser Schlussabschnitt des Briefes eine Reihe von Mitteilungen über die persönliche Situation des Apostels. Diese scheinbar persönlichen Notizen enthalten aber zugleich bleibend gültige Aussagen. Es gibt in der Kirche Christi, zumal in Zeiten der Verfolgung, die fraglose Treue ebenso wie das schmerzliche Versagen (vgl. 4,10.14). Es gibt im Herzen des Apostels das Gefühl der Verlassenheit und des Scheiterns und auch die Furcht vor der Kälte des Winters, zugleich aber das Wissen darum, dass in seinem Leiden ebenso wie in seinem Wort die Kraft Gottes am Werk ist. - Zu 4,9-15: über Titus: 2 Kor 8,23; Gal 2,3; Tit 1,4; über Lukas: Kol 4,14; Phlm 24; über Markus: Apg 12,12; 13,13; 15,37-39; Kol 4,10; Phlm 24. - Zu 4,16-17: 2 Tim 1,15; Apg 27,23-24; 23,11.

 

 

ERSTE Lesung

2 Tim 4, 10-17b

Nur Lukas ist noch bei mir

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus

Mein Sohn!

10Démas hat mich aus Liebe zu dieser Welt verlassen und ist nach Thessalonich gegangen; Kreszenz ging nach Galatien, Titus nach Dalmatien.

11Nur Lukas ist noch bei mir. Bring Markus mit, denn er wird mir ein guter Helfer sein.

12Tychikus habe ich nach Ephesus geschickt.

13Wenn du kommst, bring den Mantel mit, den ich in Troas bei Karpus gelassen habe, auch die Bücher, vor allem die Pergamente.

14Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses getan; der Herr wird ihm vergelten, wie es seine Taten verdienen.

15Nimm auch du dich vor ihm in acht, denn er hat unsere Lehre heftig bekämpft.

16Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden.

17Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören.

 

 

Antwortpsalm

Ps 145 (144), 10-11.12-13b.17-18 (R: vgl. 12a)

          R Deine Heiligen, o Herr,

(GL neu 651, 7)

          künden von der Herrlichkeit deines Königtums. - R

10      Danken sollen dir, Herr, all deine Werke

II. Ton

          und deine Frommen dich preisen.

11      Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden,

          sollen sprechen von deiner Macht. - (R)

12      Sie sollen den Menschen deine machtvollen Taten verkünden

          und den herrlichen Glanz deines Königtums.

13ab   Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,

          deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. - (R)

17      Gerecht ist der Herr in allem, was er tut,

          voll Huld in all seinen Werken.

18      Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe,

          allen, die zu ihm aufrichtig rufen. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 15, 16

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt

und dass eure Frucht bleibt.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium In Kapitel 9,1-6 hat Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet. Inzwischen hat Jesus seine Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit drängt, und die Ernte ist groß (10,2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin: ihr liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt (vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen Völkern gesandt (vgl. Jes 42,6; 49,6). Die Aussendungsrede (Lk 10,2-11) gibt Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen: die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. - Zu 10,2 („Ernte“): Joel 4,12-13; Jes 9,1-2; Hos 6,11; Mt 9,37-38; Joh 4,35-36. - Zu 10,3-9: Mt 10,7-16; Lk 9,3-5; 22,35; 2 Kön 4,29; Mk 6,8-11; 1 Tim 5,18; Apg 13,51.

 

 

Evangelium

Lk 10, 1-9

Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

1In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

3Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.

4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!

5Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!

6Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

7Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.

9Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der uns die Vaterliebe Gottes offenbarte, wollen wir beten:

Steh den Glaubensboten bei, dass sie überzeugend die frohe Botschaft von deiner Güte verkünden.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Mach die Wohlhabenden bereit, mit den Armen zu teilen.

Tröste die Leidenden durch die Hoffnung auf ihre endgültige Erlösung.

Schenke uns deinen Geist, damit wir dir mit frohem Herzen dienen.

Barmherziger Gott, der heilige Evangelist Lukas hat die menschenfreundliche Liebe Jesu Christi, deines Sohnes, bezeugt. Lass uns sein Erbarmen erfahren durch ihn, Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,

heile unsere Schwächen in diesem Opfer,

das wir am Fest des heiligen Lukas feiern,

und gib uns durch das heilige Sakrament die Kraft,

dir in Freiheit zu dienen

und zur unvergänglichen Herrlichkeit zu gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Präfation

Das apostolische Fundament und Zeugnis der Kirche

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn hast du die Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet, damit sie bis ans Ende der Tage fortbestehe als Zeichen deiner Heiligkeit und allen Menschen die Botschaft des Heiles verkünde. Darum preisen wir das Werk deiner Liebe und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...

 

 

Kommunionvers

Lk 10, 1.9

Der Herr schickte seine Jünger voraus in alle Städte

und trug ihnen auf, zu verkündigen: Das Reich Gottes ist euch nahe.

 

 

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,

das Brot des Lebens,

das wir von deinem Altar empfangen haben,

heilige uns.

Es festige uns im Glauben an die Frohe Botschaft,

die der heilige Lukas verkündet hat.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

FEIERLICHER SCHLUSSSEGEN

Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet hat. (A.: Amen.)

Der heilige Apostel Lukas hat mit Freimut das Evangelium Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum Zeugnis für die Wahrheit. (A.: Amen.)

Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache geleite euch zur ewigen Heimat. (A.: Amen.)

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. A.: Amen.

V.: Gehet hin in Frieden.

A.: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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