Schott Tagesliturgie
Dienstag
26
September 2023
- Dienstag der 25. Woche im Jahreskreis
- Hl. Damian, Hl. Kosmas
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
DIENSTAG DER 25.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott und Vater aller Menschen.
Du willst, dass wir in deinem Namen
Frieden bringen, wo Zwietracht herrscht,
Glauben wecken, wo Zweifel um sich greift,
die Hoffnung beleben,
wo Traurigkeit die Menschen lähmt.
Hilf uns, dass wir deine Liebe bekannt machen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 17)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Der Wiederaufbau der Stadt und des Tempels von Jerusalem ging langsam
und mühselig voran. Von einer glanzvollen Wiederaufrichtung des davidischen
Reiches, von der viele geträumt hatten, war keine Rede. Jerusalem war ein Teil
der persischen Provinz Samaria. Die Gelder für den Tempelbau sollten aus der
Provinzkasse fließen, aber dazu war ein neuerlicher Erlass des Perserkönigs
Darius nötig, der die Anordnungen seines Vorgängers Kyrus bestätigte und ihre
Durchführung verlangte. In Jerusalem gelang es den Propheten Haggai und
Sacharja, im Volk wieder Mut und Begeisterung zu wecken. So konnte schließlich
im Frühjahr 515 v. Chr. der neue Tempel eingeweiht werden, fast 72 Jahre nach
der Zerstörung des ersten Tempels. Es war ein ärmlicher Tempel im Vergleich zum
Tempel Salomos, und es war ein armes Volk, das die Einweihung feierte. Aber
dieser Rest des Volkes weiß sich als „ganz Israel“ (V. 17). - Hag 1.
ERSTE Lesung |
Esra 6, 7-8.l2b.14-20 |
Sie konnten den Bau vollenden und feierten das Pascha-Fest
Lesung aus dem Buch Esra
In
jenen Tagen schrieb König Darius an die Beamten des Gebietes jenseits des
Stromes:
7Lasst
die Arbeit am Gotteshaus weitergehen! Der Statthalter der Juden und ihre
Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.
8Auch
ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses
unterstützen sollt: Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des
Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden,
damit sie nicht aufgehalten werden.
12bIch,
Darius, habe den Befehl gegeben; man befolge ihn genau.
14Die Ältesten der Juden bauten weiter. Dank der Wirksamkeit Haggais, des
Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos, kamen sie gut voran. Sie konnten
den Bau vollenden, wie der Gott Israels es geboten und wie Kyrus und Darius
sowie der Perserkönig Artaxerxes es befohlen hatten.
15Das
Gotteshaus war fertig am dritten Tag des Monats Adar, im sechsten Jahr der
Regierung des Königs Darius.
16Die
Israeliten, die Priester, die Leviten und die Übrigen, die heimgekehrt waren,
feierten voll Freude die Einweihung dieses Gotteshauses.
17Bei
der Einweihung des Gotteshauses brachten sie als Opfer dar: hundert Stiere,
zweihundert Widder und vierhundert Lämmer, dazu als Sündopfer für ganz Israel
zwölf Ziegenböcke, entsprechend der Zahl der Stämme Israels.
18Für
den Gottesdienst in Jerusalem bestellten sie die Priester nach ihren Klassen
und die Leviten nach ihren Abteilungen, wie es das Buch des Mose vorschreibt.
19Am
vierzehnten Tag des ersten Monats feierten die Heimkehrer das Pascha-Fest.
20Jeder
der Priester und Leviten hatte sich gereinigt, so dass sie alle rein waren. Die
Leviten schlachteten das Paschalamm für alle Heimkehrer und für ihre Brüder,
die Priester, und für sich selbst.
Antwortpsalm |
Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b) |
R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R |
(GL neu 68, 1) |
1 Ich freute mich, als man mir sagte: |
VI. Ton |
„Zum Haus
des Herrn wollen wir pilgern.“
2 Schon
stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
3 Jerusalem,
du starke Stadt,
dicht
gebaut und fest gefügt. - (R)
4 Dorthin
ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn,
wie es
Israel geboten ist,
den Namen
des Herrn zu preisen.
5
Denn dort
stehen Throne bereit für das Gericht,
die
Throne des Hauses David. - R
Jahr II
Zur Lesung Die älteren Weisheitslehrer des Alten Testaments wollen den Menschen den Weg zu Glück und Erfolg zeigen. Der Gedanke eines jenseitigen Glücks spielt noch keine nennenswerte Rolle; es handelt sich um den Menschen in seinem gegenwärtigen Leben, gelegentlich auch um sein Weiterleben im Gedächtnis der Menschen. Über den Wert oder Unwert dieses Lebens entscheidet Gott; er ist es, der die Herzen wägt und prüft (V. 2). Was vor ihm wiegt, ist in Vers 3 in die Worte „Gerechtigkeit“ und „Recht“ zusammengefasst. Gerechtigkeit gibt es aber nur, wo es auch Güte und Erbarmen gibt (V. 10.13). - Die Lehrsprüche dieses Abschnitts sind ohne straffen Zusammenhang aneinander gereiht. Trotzdem haben sie eine gewisse Einheit durch das ständige Fragen nach dem, was vor Gott recht ist. Das ist der Weg der praktischen Wahrheit - nicht nur in Israel. - Lk 16,15; 18,9-14; 1 Sam 15,22; Ps 51,18-19; Hos 6,6; Am 5,22; Ps 101,5. - Zu 21,10-13: Spr 19,25; Mt 6,15; Jak 2,13.
ERSTE Lesung |
Spr 21, 1-6.10-13 |
Der Herr prüft die Herzen
Lesung aus dem Buch der Sprichwörter
1Wie
ein Wasserbach ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er lenkt es,
wohin er will.
2Jeder
meint, sein Verhalten sei richtig, doch der Herr prüft die Herzen.
3Gerechtigkeit
üben und Recht ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer.
4Hoffart
der Augen, Übermut des Herzens - die Leuchte der Frevler versagt.
5Die
Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, doch der hastige Mensch hat nur Mangel.
6Wer Schätze
erwirbt mit verlogener Zunge, jagt nach dem Wind, er gerät in die Schlingen des
Todes.
10Das
Verlangen des Frevlers geht nach dem Bösen, sein Nächster findet bei ihm kein
Erbarmen.
11Muss
der Zuchtlose büßen, so wird der Unerfahrene weise, belehrt man den Weisen, so
nimmt er Einsicht an.
12Der
Gerechte handelt klug am Haus des Frevlers, wenn er die Frevler ins Unheil
stürzt.
13Wer
sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, wird selbst nicht erhört, wenn
er um Hilfe ruft.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 1 u. 27.30 u. 34.35 u. 44 (R: 35a) |
R Führe mich, Herr, auf dem Pfad deiner Gebote! - R |
(GL neu 31, 1) |
1 Wohl denen deren Weg ohne Tadel ist, |
IV. Ton |
die leben nach der Weisung des Herrn.
27
Lass mich den Weg begreifen, den deine
Befehle mir zeigen,
dann will ich nachsinnen über deine
Wunder. - (R)
30
Ich wählte den Weg der Wahrheit;
nach deinen Urteilen hab‘ ich Verlangen.
34 Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung
folge
und mich an sie halte aus ganzem Herzen. - (R)
35
Führe
mich auf dem Pfad deiner Gebote!
Ich habe an ihm Gefallen.
44 Ich will deiner Weisung beständig folgen,
auf immer und ewig. - R
Jahr I und II
RUF VOR DEM EVANGELIUM |
Vers: vgl. Lk 11, 28 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die das Wort Gottes hören
und es
befolgen.
Halleluja.
Zum Evangelium Vom
Hören des Wortes war im Gleichnis vom Sämann und in der Auslegung dieses
Gleichnisses die Rede (V. 8.11-15). Das rechte Hören, das Festhalten am Wort
und das Leben nach dem Wort Jesu, das und nichts anderes führt in seine Nähe.
Nicht durch Abstammung wird man Verwandter Jesu. Das müssen seine
Blutsverwandten lernen, die aus Nazaret gekommen sind, um ihn zu sehen. Was
wollen sie „sehen“? Sie haben ihn in Nazaret gesehen und doch nicht gesehen (4,20.23; vgl. 8,10). Sie haben gestaunt (4,22), aber nicht geglaubt. Es hat
ihnen nichts genützt, dass sie im Land Jesu lebten und seine Zeitgenossen
waren. Sie standen „draußen“ (V. 20); aber Jesus lässt sich nicht herausrufen,
wer ihn sehen will, muss drinnen sein (er muss „in“ sein, sagt man heute). - Mt
12,46-50; Mk 3,31-35; Joh 15,14; Lk 11,27-28.
Evangelium |
Lk 8, 19-21 |
Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
19kamen die Mutter
Jesu und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der
vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
20Da
sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich
sehen.
21Er
erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören
und danach handeln.
FÜRBITTEN
Wir
bitten unseren Herrn Jesus Christus, den Sohn der Jungfrau Maria:
Hilf
deinem Volk, auf Gottes Wort zu hören.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Unterstütze
alle, die sich für mehr Gerechtigkeit zwischen den sozialen Gruppen einsetzen.
Lass
die Notleidenden nicht im Stich, und gib ihnen Helfer.
Leite uns an, wie Maria nach Gottes Wort zu handeln.
Gütiger
Gott, du hast die selige Jungfrau Maria erwählt, die Mutter deines Sohnes zu
werden. Auf ihre Fürsprache erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
„Maria steht schweigend draußen. Sie ist wohl Mutter dieses Sohnes, aber sie
kann seine Sendung nicht verstehen. Was Maria mit ihrem Kind erlebt hatte, war
für sie nicht eindeutig, zumal in einer Umgebung, die von falschen
Messias-Sehnsüchten erregt und umgetrieben war. Israel erwartete ja, dass der
Messias als irdischer König das Reich Gottes in Jerusalem aufrichten und von
dort aus herrschen werde. Im Banne solcher Vorstellungen und Hoffnungen wollte
auch Petrus, da er von der Niedrigkeit des Messias in seinem Leiden hörte,
Christus beiseite nehmen und es ihm
ausreden (Mk 8,32). Ist es undenkbar, dass auch Maria versucht worden wäre?
Ist doch der Herr selber versucht worden wie wir (Hebr 4,15). Das wäre kein
Mangel und kein Makel für Maria. Denn die Vollkommenheit wird nicht bestimmt
nach dem Maße der Einsicht, sondern nach dem Maße des Glaubens und der Liebe.
Und hierfür gilt immer Marias Wort: ,Siehe die Magd des Herrn. Mir geschehe
nach deinem Wort‘ (Lk 1,38)“ (Karl Hermann Schelkle).