Neunzehnter Sonntag – im Jahreskreis

„Wer dieses Brot isst, wird nicht sterben; er wird in Ewigkeit leben.“ Damit hat Jesus den leiblichen Tod nicht abgeschafft, im Gegenteil, er nimmt ihn ernst. Biologisch hat der Mensch, als dieser Mensch, keine Zukunft. Aber der Mensch, den Gott angesprochen hat und dessen Leben eins geworden ist mit dem Leben des menschgewordenen Gottessohnes, der ist in das Leben eingetreten, das für immer bleibt.

EröffnungsversVgl. Ps 74 (73), 20.19.22.23

Blick hin, o Herr, auf deinen Bund
und vergiss das Leben deiner Armen nicht für immer.
Erhebe dich, Gott, und führe deine Sache.
Vergiss nicht das Rufen derer, die dich suchen.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen
und uns den Geist deines Sohnes gesandt.
Gib, dass wir in diesem Geist wachsen
und einst das verheißene Erbe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Die Wanderung des Propheten Elija zum Gottesberg Horeb hatte als Flucht vor dem Zorn der Königin Isebel begonnen. Dann begegnete er dem Gottesboten. Der Prophet erlebt wie das Volk Israel in der Wüste Müdigkeit und Verzweiflung. Jeder Prophet muss durch diese Nacht hindurchgehen. Aber Gott verlässt ihn nicht. Elija isst das Brot, das ihm der Engel hinstellt, und trinkt das frische Wasser. Dann geht er seinen Weg weiter bis zum Berg der Gottesbegegnung.

Erste Lesung1 Kön 19, 4–8

Durch diese Speise gestärkt, wanderte er bis zum Gottesberg

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
4 ging Elíja eine Tagereise weit in die Wüste hinein.
Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch
und wünschte sich den Tod.
Er sagte: Nun ist es genug, Herr.
Nimm mein Leben;
denn ich bin nicht besser als meine Väter.
5Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein.
Doch ein Engel rührte ihn an
und sprach: Steh auf und iss!
6Als er um sich blickte,
sah er neben seinem Kopf Brot,
das in glühender Asche gebacken war,
und einen Krug mit Wasser.
Er aß und trank und legte sich wieder hin.
7Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal,
rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
Sonst ist der Weg zu weit für dich.
8Da stand er auf,
aß und trank
und wanderte, durch diese Speise gestärkt,
vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: 9a)

Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – KvGL 39, 1

2Ich will den Herrn allezeit preisen; *
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; *
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, *
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, *
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, *
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn *
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, *
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! *
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – Kv

ZUR 2. LESUNG   Der Heilige Geist, Siegel und Garant unserer Erlösung, ist der Geist der Liebe. Man kann diesen Geist „beleidigen“ durch die kleinen Unmenschlichkeiten, von denen in der Lesung die Rede ist. Diese widersprechen dem Wesen Gottes ebenso wie der Berufung der Christen. Gott allein ist der Maßstab für das Verhalten der Menschen, die von ihm geliebt und von seinem Geist geprägt sind.

Zweite LesungEph 4, 30 – 5, 2

Führt euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
4, 30Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes,
den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung!
31Jede Art von Bitterkeit
und Wut und Zorn
und Geschrei und Lästerung
mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte!
32Seid gütig zueinander,
seid barmherzig,
vergebt einander,
wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.
5, 1Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder
2 und führt euer Leben in Liebe,
wie auch Christus uns geliebt
und sich für uns hingegeben hat
als Gabe und Opfer, das Gott gefällt!

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 6, 51

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Für die Zeitgenossen Jesu war es schwer, seinen unerhörten Anspruch hinzunehmen. Wie soll dieser Mensch, einer wie wir, vom Himmel herabgekommen sein? Wie kann er Brot sein für das Leben der Welt? Das kann niemand glauben, wenn nicht Gott ihm diesen Glauben schenkt.

EvangeliumJoh 6, 41–51

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
41 murrten die Juden gegen Jesus,
weil er gesagt hatte:
Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
42Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs,
dessen Vater und Mutter wir kennen?
Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?
43Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!
44Niemand kann zu mir kommen,
wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht;
und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.
45Bei den Propheten steht geschrieben:
Und alle werden Schüler Gottes sein.
Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt,
wird zu mir kommen.
46Niemand hat den Vater gesehen
außer dem, der von Gott ist;
nur er hat den Vater gesehen.
47Amen, amen, ich sage euch:
Wer glaubt, hat das ewige Leben.
48Ich bin das Brot des Lebens.
49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen
und sind gestorben.
50So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt:
Wenn jemand davon isst,
wird er nicht sterben.
51Ich bin das lebendige Brot,
das vom Himmel herabgekommen ist.
Wer von diesem Brot isst,
wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das ich geben werde,
ist mein Fleisch
für das Leben der Welt.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Das Brot, das wir in diesem Mahl empfangen, ist keine vergängliche Speise; es ist das „lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“ (Joh 6,51). Es nährt und stärkt in uns den Glauben an das ewige Leben, das uns verheißen ist und an dem wir schon jetzt Anteil erhalten.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
wir bringen die Gaben zum Altar,
die du selber uns geschenkt hast.
Nimm sie von deiner Kirche entgegen
und mache sie für uns zum Sakrament des Heiles.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 147, 12.14

Jerusalem, preise den Herrn, er sättigt dich mit bestem Weizen.

Oder:Joh 6, 51

So spricht der Herr:
Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch;
ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Schlussgebet

Barmherziger Gott,
wir haben
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Das heilige Sakrament bringe uns Heil,
es erhalte uns in der Wahrheit
und sei unser Licht in der Finsternis.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Im Sakrament kommt zum Vorschein, wie unser Leben verwandelt werden kann: eben durch den Geist des lebendigen Gottes. Der Geist Gottes ist in Jesus Fleisch geworden, er will in unserer Mitte Fleisch werden, Jesus, der leibhaftige Gott, den wir uns einverleiben. Er rückt uns auch in Gestalt anderer Menschen auf den Leib, die uns in ihrer Not beanspruchen. Im Sinne Jesu essen, das geht niemals allein; als Privatbesitz ist Jesus nicht zu haben. Er ist unter uns real präsent in der Gestalt des gebrochenen Brotes. Das Brot, das wir teilen, sagt dies: Das bin ich für euch – und für alle. (Franz Kamphaus)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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