Montag
der 2. Osterwoche
Eröffnungsvers |
Vgl. Röm 6, 9 |
Christus ist vom Tod
erstanden; er stirbt nicht mehr.
Gebrochen ist die Macht des
Todes. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen.
Gib, dass wir mehr und mehr
aus dem Geist der Kindschaft leben,
damit wir die wahre Freiheit finden
und das unvergängliche Erbe erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus
Christus.
Zur Lesung Der erste
Angriff auf die Jüngergemeinde war kläglich und matt: ein Verbot, „jemals
wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren“ (4,18). Die Gemeinde
reagiert auf diese neue Situation nicht mit einer taktischen Lagebesprechung,
sondern mit siegesgewissem Gebet, das zugleich Lobpreis und Bitte ist. Das Gebet
hat die übliche Form jüdischer und altchristlicher Gebete: Anrufung Gottes,
Erinnerung an die Macht des Schöpfers der ganzen Welt und des Herrn der
Geschichte, Schilderung der gefährlichen Lage, Bitte um die Kraft des Geistes.
In Vers 27 wird die Christenverfolgung durch die jüdische Obrigkeit mit den
späteren Verfolgungen durch die heidnische Staatsgewalt zusammengesehen und in
direkte Beziehung zum Leiden Jesu gesetzt. Auf das Leiden Jesu wird auch der
messianische Psalm 2 bezogen. Jesus wird (wie in 3,13) der „heilige
Knecht Gottes“ genannt: der von den Menschen misshandelte, aber von Gott
verherrlichte „Knecht“, von dem Jesaja
gesprochen hat. - Jes 37,16-20; Apg 12,5; 14,15; Jes 52,13-15; Ps 2; Lk 23,12; Apg 18,9-10; 28,31;
Eph 6,19-20; Apg 4,33; 3,16.
ERSTE LESUNG |
Apg 4, 23-31 |
Als sie gebetet hatten, wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
23als Petrus und Johannes
freigelassen waren, gingen sie zu den Ihren und berichteten alles, was die Hohenpriester und die
Ältesten zu ihnen gesagt hatten.
24Als sie das hörten, erhoben
sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr, du hast den Himmel, die
Erde und das Meer geschaffen und alles, was dazugehört;
25du hast durch den Mund
unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt: Warum
toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
26Die Könige der Erde stehen
auf, und die Herrscher haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen
Gesalbten.
27Wahrhaftig, verbündet haben
sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast,
Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels,
28um alles auszuführen, was
deine Hand und dein Wille im Voraus bestimmt haben.
29Doch jetzt, Herr, sieh auf
ihre Drohungen und gib deinen Knechten die Kraft, mit allem Freimut dein Wort
zu verkünden.
30Streck deine Hand aus, damit
Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen
Knechtes Jesus.
31Als sie gebetet hatten,
bebte der Ort, an dem sie versammelt waren, und alle wurden mit dem Heiligen
Geist erfüllt, und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes.
Antwortpsalm |
Ps 2, 1-3.4-6.7-9 (R: vgl. 12d) |
R Selig die Menschen, die auf dich vertrauen, o Herr. -R |
(GL neu 52,1) |
Oder: | |
R Halleluja. -R |
1 Was toben die Völker, |
VIII. Ton |
Warum machen die Nationen vergebliche
Pläne?
2
Die Könige der Erde stehen auf,
die Großen haben sich verbündet
gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
3 „Lasst uns ihre Fesseln zerreißen
und von uns werfen ihre
Stricke!“ - (R)
4 Doch er, der im Himmel thront, lacht,
der Herr verspottet sie.
5
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn,
in seinem Grimm wird er sie schrecken:
6
„Ich selber habe meinen König
eingesetzt
auf Zion, meinem heiligen Berg.“ - (R)
7
Den Beschluss des Herrn will ich
kundtun.
Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist
du.
Heute habe ich dich gezeugt.
8 Fordere von mir, und ich gebe dir Völker
zum Erbe,
die Enden der Erde zum Eigentum.
9 Du wirst sie zerschlagen mit eiserner
Keule,
wie Krüge aus Ton sie
zertrümmern.“ - (R)
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Kol 3, 1 |
Halleluja.
Halleluja.
Ihr
seid mit Christus auferweckt;
darum
strebt nach dem, was im Himmel ist,
wo
Christus zur Rechten Gottes sitzt.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Frage, mit der Nikodemus zu Jesus kam, hätte wohl ähnlich gelautet
wie die des Gesetzeslehrers in Lk 10,25: Was muss ich tun, um das ewige Leben
zu gewinnen? Nikodemus kommt aber gar nicht dazu, die Frage auszusprechen;
Jesus überrascht ihn mit einer Antwort, die ihn geradezu umwirft. Statt „das ewige Leben gewinnen“ sagt Jesus
„das Reich Gottes
schauen“, und dazu, sagt er, ist keiner fähig, wenn er nicht von oben
geboren wird. Wie soll Nikodemus das verstehen? Wie kann ein alter Mann von
neuem geboren werden? Hat er das, als Sohn Abrahams und rechtschaffener
Gesetzeslehrer überhaupt nötig? Jesus nimmt nichts zurück. Es ist wirklich so:
Wenn ein Mensch die Herrschaft Gottes erfahren, das Reich Gottes schauen, Gott
erkennen und das ewige Leben haben will (alle diese Ausdrücke meinen dieselbe,
im Grunde nicht aussprechbare Wirklichkeit), dann muss er ein neuer Mensch
werden, er muss neu geschaffen, neu geboren werden. Zuallererst muss also der
Mensch etwas mit sich geschehen lassen, er muss sich etwas schenken lassen.
Das Wasser der Taufe und der Geist Gottes bewirken den neuen Anfang. - Jak 1,17; 1 Petr 1,23; Joh 1,33; Ez 36,25-27; Röm 8,9; Tit 3,5; Joh 6,63; 1 Kor
15,44-50.
Evangelium |
Joh 3, 1-8 |
Wenn jemand
nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
1Es war ein Pharisäer namens
Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden.
2Der suchte Jesus bei Nacht
auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott
gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott
mit ihm ist.
3Jesus antwortete ihm: Amen,
amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich
Gottes nicht sehen.
4Nikodemus entgegnete ihm: Wie
kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den
Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.
5Jesus antwortete: Amen,
amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er
nicht in das Reich Gottes kommen.
6Was aus dem Fleisch geboren
ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
7Wundere dich nicht, dass ich
dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
8Der Wind weht, wo er will;
du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So
ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.
FÜRBITTEN
Im Gebet wenden
wir uns an Christus, den Sieger über die Macht des Todes:
Für die
Glaubensboten: Um Freimut bei der Verkündigung des Evangeliums. - (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für alle, die
den Namen Christi tragen: um Einheit in Wahrheit und Liebe. - (Stille) Christus, höre uns.
Für alle
Ängstlichen und Misstrauischen: um die wahre Freiheit der Kinder Gottes. - (Stille)
Christus, höre uns.
Für unsere
Verstorbenen: um das unvergängliche Leben. -
(Stille) Christus, höre uns.
Allmächtiger Gott, du hast uns als deine Kinder angenommen. Wende uns deine väterliche Güte zu. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die deine Kirche dir in österlicher Freude
darbringt.
Du hast ihr Grund gegeben zu solchem Jubel,
erhalte ihr die Freude bis zur Vollendung.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die
Osterzeit
Kommunionvers |
Joh 20, 19 |
Jesus trat in die Mitte der Jünger
und sprach zu ihnen: Friede
sei mit euch! Halleluja.
Schlussgebet
Ewiger Gott,
du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert.
Wende dich uns voll Güte zu
und bleibe bei uns mit deiner Huld,
bis wir mit verklärtem Leib
zum unvergänglichen Leben auferstehen.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
„Lieber Alfred Sebastian, es ist viel, was ein Mensch in seinem Leben
leisten muss. Fleisch und Blut allein schaffen es nicht. Wenn ich jetzt in
München wäre, würde ich Dich in diesen Tagen taufen, das heißt: ich würde Dich
teilhaft machen der göttlichen Würde, zu der wir berufen sind. Die Liebe
Gottes, einmal in uns, adelt und wandelt uns. Wir sind von da an mehr als
Menschen: die Kraft Gottes steht uns zur Verfügung, Gott selbst lebt unser
Leben mit, das soll so bleiben und immer mehr werden, Kind. Daran hängt es
auch, ob ein Mensch einen endgültigen Wert hat oder nicht...
Das habe ich mit gefesselten
Händen geschrieben: diese gefesselten Hände vermach‘ ich Dir nicht; aber die
Freiheit, die die Fesseln trägt und in ihnen sich selbst treu bleibt, die sei
Dir schöner und zarter und geborgener geschenkt“ (Alfred Delp).