FREITAG DER 3. OSTERWOCHE

 

Eröffnungsvers

Offb 5, 12

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,

Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre. Halleluja.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

wir glauben und bekennen,

dass unser Herr Jesus Christus

für uns gestorben und auferstanden ist.

Erwecke auch uns

durch die Kraft des Heiligen Geistes zum neuen Leben.

Darum bitten wir durch ihn,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Zur Lesung  Die Bekehrung des Saulus ereignete sich wahrscheinlich im Jahr 36 nach Christus (vgl. Gal 2,1 und Apg 15); sie wird in der Apostelgeschichte dreimal erzählt (9,1-19; 22,4-21; 26,9-18). Schon dieser Umstand zeigt die große Bedeutung, die Lukas dem Ereignis beigemessen hat. Es ist offenkundig, dass er darüber nicht nur einen protokollarischen Bericht geben wollte; seine Erzählung ist zugleich Deutung des Geschehenen. Christus ist dem Verfolger erschienen; die Lichterscheinung und die Stimme vom Himmel haben dem Leben des Saulus eine andere Richtung gegeben und damit die weitere Entwicklung des Christentums entscheidend beeinflusst. Dass die Kirche zur Völkerkirche wurde, dankt sie dem Damaskusereignis. Die Aussendung des Paulus zu den Heidenvölkern wird in den drei Berichten immer deutlicher ausgesprochen, am deutlichsten im dritten Bericht (26,17-18; vgl. 9,15 und 22,14-15). - Gal 1,11-17; Mt 25,40; Apg 28,8; 1 Kor 9,16­17; Apg 21,13; 1 Kor 4,9-13.

 

 

ERSTE Lesung

Apg 9, 1-20

Dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor die Völker tragen

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

1wütete Saulus immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester

2und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.

3Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.

4Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

5Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

6Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.

7Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.

8Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.

9Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht.

10In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr.

11Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur so genannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade

12und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.

13Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.

14Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.

15Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.

16Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.

17Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.

18Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.

19Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus;

20und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes.

 

 

Antwortpsalm

Ps 117 (116), 1.2 (R: vgl. Mk16, 15)

          R Geht hinaus in die ganze Welt,

(GL neu 454)

          und verkündet allen das Evangelium! - R
          Oder:
          R Halleluja. - R
1        Lobet den Herrn, alle Völker,

VI. Ton

          preist ihn, alle Nationen! - (R)

2        Denn mächtig waltet über uns seine Huld,

          die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. - R
           

 

Ruf vor dem Evangelium 

Vers: Joh 6, 56

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,

der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  In diesem Abschnitt erreicht die eucharistische Rede Jesu ihren entscheidenden Höhepunkt. Jesus verlangt nicht nur Glauben an seine Person, sondern wirkliches Essen des Brotes, das er selbst ist. Er sagt es noch härter: Man soll sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Wie soll man das verstehen? „Der Geist ist es, der lebendig macht“ (V. 63). Soll man es also rein geistig verstehen, etwa so wie das Mahl, zu dem die göttliche Weisheit einlädt (vgl. Spr 9,1-6)? Die Zuhörer Jesu spüren, dass er mehr sagen will, deshalb ihre Erregung. Die ganze Tragweite des Gesagten werden die Jünger erst beim Letzten Abendmahl zu begreifen anfangen. Und nach dem Weggang Jesu werden sie zusammenkommen, um das Herrenmahl zu feiern, das Sakrament des Todes und der Auferstehung Jesu, „bis er wiederkommt“. - Jes 25,6; Joh 15,4-5; 5,26; 14,19.

 

 

Evangelium

Joh 6, 52-59

Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

52stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

53Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

55Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.

56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

57Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

58Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

59Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.

 

 

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist, wollen wir beten:

Für den Papst und alle Bischöfe: dass sie deine Botschaft glaubwürdig auslegen. - (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für alle, die nicht glauben: dass du sie erleuchtest und ihnen sagst, was sie tun sollen. - (Stille) Herr, erbarme dich.

Für alle Kranken und Behinderten: dass sie deine tröstende Nähe erfahren. - (Stille) Herr, erbarme dich.

Für alle, die in diesem Jahr zum ersten Mal zum Tisch des Herrn geladen sind: dass du sie in deiner Freude erhältst. - (Stille) Herr, erbarme dich.

Allmächtiger Gott, in deinem Sohn hast du uns deine Liebe geschenkt. Lass uns sie nie verlieren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

GABENGEBET

Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.

Nimm das Opfer an,

das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,

und mache uns selbst zu einer Gabe,

die für immer dir gehört.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen für die Osterzeit

 

 

KOMMUNIONVERS

Christus ist für uns am Kreuz gestorben

und von den Toten auferstanden: er hat uns erlöst. Halleluja.

 

 

SCHLUSSGEBET

Barmherziger Gott,

wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt

und sein Gedächtnis begangen.

Die heilige Gabe,

die wir in dieser Feier empfangen haben,

helfe uns, dass wir

in der Liebe zu dir und unseren Brüdern

Christus nachfolgen,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

„Wer dieser Jesus ist, das war die Erkenntnis, aus der hernach Paulus seine ganze Theologie entfaltete. Die paulinische Theologie ist nicht zu begründen und abzuleiten aus menschlicher Denkarbeit. Solche Denkarbeit hatte einen Saulus nicht zum christlichen Theologen, sondern nur zum schriftgelehrten Pharisäer gemacht. Was Saulus nicht wusste und nicht lernen konnte, das musste ihm offenbart werden: Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes. Er ist es in durchaus anderem Verständnis, als sich jeder Jude als 'Sohn Gottes' bezeichnen konnte (Dtn 14,1). Er ist der unvergleichlich auf die Seite Gottes gehörende Sohn, gesandt, um die, die unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen waren (Gal 3,23), loszukaufen, dass sie die Kindschaft empfingen (Gal 4,5). Er ist der Retter, in dessen Tod und Auferstehung nun die Gnade als ganze Errettung zur Herrschaft kommt (Röm 5,20f).

Aus dieser überschwänglichen Erkenntnis Jesu Christi, seines Herrn, zerbricht dem Paulus sein bisheriges Verständnis des Gesetzes“ (Otto Rodenberg).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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