Dritter Adventssonntag

Warten auf einen Menschen, ein Ereignis, ein Fest verändert unser Leben. Wir sind anders, froh und bange zugleich. Wird es geschehen? Wird er kommen? Wie wird es sein? Werden wir uns verstehen?

EröffnungsversPhil 4, 4.5

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
Denn der Herr ist nahe.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, sieh gütig auf dein Volk,
das mit gläubigem Verlangen
das Fest der Geburt Christi erwartet.
Mache unser Herz bereit
für das Geschenk der Erlösung,
damit Weihnachten für uns alle
ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Freiheit, Freude, Glück – wir sind misstrauisch gegenüber großen Versprechungen. Wir möchten sehen, um zu glauben. Die Lesung aus Jesaja spricht von dem, was „einst“ sein wird: dann, wenn Gott auf der Erde sein Werk vollendet. Davon sind wir auch heute, Jahrhunderte nach Christi Geburt, noch weit entfernt.

Erste LesungJes 35, 1–6b.10

Gott selbst kommt und wird euch retten

Lesung
aus dem Buch Jesája.

1Jubeln werden die Wüste und das trockene Land,
jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie.
2Sie wird prächtig blühen
und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken.
Die Herrlichkeit des Líbanon wurde ihr gegeben,
die Pracht des Karmel und der Ebene Scharón.
Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen,
die Pracht unseres Gottes.
3Stärkt die schlaffen Hände
und festigt die wankenden Knie!
4Sagt den Verzagten: Seid stark,
fürchtet euch nicht!
Seht, euer Gott!
Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes!
Er selbst kommt und wird euch retten.
5Dann werden die Augen der Blinden aufgetan
und die Ohren der Tauben werden geöffnet.
6abDann springt der Lahme wie ein Hirsch
und die Zunge des Stummen frohlockt.
10Die vom Herrn Befreiten kehren zurück
und kommen zum Zion mit Frohlocken.
Ewige Freude ist auf ihren Häuptern,
Jubel und Freude stellen sich ein,
Kummer und Seufzen entfliehen.

AntwortpsalmPs 146 (145), 6–7.8–9a.9b–10 (Kv: vgl. Jes 35, 4)

Kv Komm, o Herr, und erlöse uns! – KvGL 229
(Oder: Halleluja.)

6Der Herr ist es, der Himmel und Erde erschafft, /
das Meer und alles, was in ihm ist. *
Er hält die Treue auf ewig.
7Recht schafft er den Unterdrückten, /
Brot gibt er den Hungernden, *
der Herr befreit die Gefangenen. – (Kv)
8Der Herr öffnet die Augen der Blinden, *
der Herr richtet auf die Gebeugten,
der Herr liebt die Gerechten. *
9aDer Herr beschützt die Fremden. – (Kv)
9bcEr hilft auf den Waisen und Witwen, *
doch den Weg der Frevler krümmt er.
10Der Herr ist König auf ewig, *
dein Gott, Zion, durch alle Geschlechter. – Kv

Zur 2. Lesung   Nach einer deutlichen Warnung an die Reichen wegen ihres ungerechten Verhaltens (5, 1–6) mahnt der Jakobusbrief alle zur Ausdauer. Auch Gott selbst hat Hoffnung und Geduld: Er kommt zum Gericht, aber er will das Heil, die Rettung aller, der Armen und der Reichen.

Zweite LesungJak 5, 7–10

Macht eure Herzen stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor

Lesung
aus dem Jakobusbrief.

7Schwestern und Brüder, haltet geduldig aus
bis zur Ankunft des Herrn!
Siehe, auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde,
er wartet geduldig auf sie,
bis Frühregen oder Spätregen fällt.
8Ebenso geduldig sollt auch ihr sein;
macht eure Herzen stark,
denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.
9Klagt nicht übereinander, Brüder und Schwestern,
damit ihr nicht gerichtet werdet!
Seht, der Richter steht schon vor der Tür.
10Brüder und Schwestern, im Leiden und in der Geduld
nehmt euch die Propheten zum Vorbild,
die im Namen des Herrn gesprochen haben!

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Jes 61, 1ab (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.

Zum Evangelium   Woran erkennen wir, dass Jesus der Christus ist, der von Gott gesandte Retter? Die Frage des Täufers ist die Frage Israels und die der Menschheit bis heute. Es gibt keine massiven Beweise; niemand muss glauben. Aber glücklich der Mensch, der sieht und hört und die Zeichen Gottes begreift.

EvangeliumMt 11, 2–11

Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
2 hörte Johannes im Gefängnis von den Taten des Christus.
Da schickte er seine Jünger zu ihm
3und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll,
oder sollen wir auf einen anderen warten?
4Jesus antwortete ihnen:
Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
5Blinde sehen wieder und Lahme gehen;
Aussätzige werden rein und Taube hören;
Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.
6Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.
7Als sie gegangen waren,
begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden:
Was habt ihr denn sehen wollen,
als ihr in die Wüste hinausgegangen seid?
Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?
8Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid?
Einen Mann in feiner Kleidung?
Siehe, die fein gekleidet sind,
findet man in den Palästen der Könige.
9Oder wozu seid ihr hinausgegangen?
Um einen Propheten zu sehen?
Ja, ich sage euch:
sogar mehr als einen Propheten.
10Dieser ist es, von dem geschrieben steht:
Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her,
der deinen Weg vor dir bahnen wird.
11Amen, ich sage euch:
Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten
als Johannes der Täufer;
doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Das Evangelium ist Frohe Botschaft für die Armen und Kleinen, die Bedürftigen und Benachteiligten. Alle sind zum Mahl geladen, ohne Ansehen der Person. Hier gibt uns Jesus das größte Geschenk: sich selbst.

Gabengebet

Herr, unser Gott, in dieser Feier
erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
und gib deiner Kirche die Gnade,
immer und überall sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil,
das du der Welt bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Adventspräfation

KommunionversJes 35, 4

Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Er selbst wird kommen und euch erretten.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, komm durch dieses heilige Mahl
uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld
und mache uns bereit für das kommende Fest.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Loslassen   Es gibt radikale Veränderungen, die ein ganzes Leben verwandeln können. Man muss sie nur für möglich halten. Man muss sie ausprobieren. Man muss sich loslassen können. Es bewegt sich viel mehr, als wir zugeben wollen – wenn wir uns selbst bewegen lassen. Wenn wir uns selber zutrauen auch einmal das Unmögliche zu tun. Wenn wir nicht immer wieder „auf einen andern warten“. Der, auf den wir warten, ist schon da: Jesus Christus. (Heinrich Albertz)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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