Dienstag der Karwoche

 

Eröffnungsvers

Ps 27 (26), 12

Überlass mich nicht meinen gierigen Gegnern;

denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

hilf uns,

das Gedächtnis des Leidens Christi so zu begehen,

dass wir von dir Verzeihung erlangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Zur Lesung  Die heutige Lesung, das zweite Lied vom „Gottesknecht“, kann als Fortsetzung der gestrigen Lesung aus Jes 42 gelten. Der Anfang erinnert an die Berufung des Propheten Jeremia (Jer 1,5). Wie ein scharfes „Schwert“ (V. 2) sind die Worte, die er im Auftrag Gottes zu sprechen hat. Seine Aufgabe ist hart, der Erfolg gering (V. 4); er erleidet die Entmutigung, die keinem Propheten und keinem Seelsorger erspart bleibt. Nicht vom Erfolg kann er leben, sondern allein vom Wort seines Gottes, vom Glauben an seinen Auftrag. Der Auftrag, der in Vers 6 erneuert wird (vgl. 42,1-3), reicht über die Grenzen des eigenen Volkes hinaus; allen Völkern soll der „Knecht“ die Wahrheit bringen und das Heil, das von Gott kommt (vgl. V. 7-9a). - Jesus hat in den prophetischen Worten über den Gottesknecht seinen eigenen Weg vorgezeichnet gesehen. Wie der Gottesknecht erfährt auch Jesus nicht Glanz und Erfolg, sondern Erniedrigung und Verrat (vgl. Joh 13,21 und 13,31-32). - Gal 1,15; Hebr 4,12; Offb 1,16; Offb 19,15; Mt 3,17; Jes 53,10-12; Joh 17,5; Phil 2,5-11; Tob 13,11; Ps 2,8; Lk 2,32; Apg 13,47.

 

 

ERSTE Lesung

Jes 49, 1-6

Ich mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht (Zweites Lied vom Gottesknecht)

Lesung aus dem Buch Jesaja

1Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.

2Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher.

3Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will.

4Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott.

5Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke.

6Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

 

 

Antwortpsalm

Ps 71 (70), 1-2.3.5-6.15 u. 17 (R: 15a)

          R Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden. - R

(GL neu 401)

1        Herr, ich suche Zuflucht bei dir.

VI. Ton

          Lass mich doch niemals scheitern!

2        Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit,

          wende dein Ohr mir zu und hilf mir! - (R)

3        Sei mir ein sicherer Hort,

          zu dem ich allzeit kommen darf.

          Du hast mir versprochen zu helfen,

          denn du bist mein Fels und meine Burg. - (R)

5        Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht,

          meine Hoffnung von Jugend auf.

6        Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich,

          vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer;

          dir gilt mein Lobpreis allezeit. - (R)

15      Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden

          und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag;

          denn ich kann sie nicht zählen.

17      Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf,

          und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! - R

Sei gegrüßt, unser König:

Dem Vater gehorsam, lässt zum Kreuze du dich führen

wie ein sanftes Lamm, das man zur Schlachtbank führt.

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!

 

 

Zum Evangelium  Im gestrigen Evangelium wurde Judas als der bezeichnet, der Jesus verraten sollte. Das ist aus der späteren Sicht gesagt: die Jünger wussten bis dahin nichts davon, und noch beim letzten Abendmahl saß Judas in ihrer Mitte und ließ sich von Jesus die Füße waschen. Jetzt erst, in prophetischer Erschütterung, lüftet Jesus das Geheimnis und macht dem Verräter ein weiteres Bleiben unmöglich. Jesus selbst schickt ihn hinaus, er bleibt der Herr, auch in seiner Passion. Und die übrigen Jünger? Sie sollten sich ihrer Treue zum Herrn nicht so sicher fühlen. Jeder. Selbst Petrus, trägt in seinem Herzen auch die Untreue und den Verrat. - Mt 26,21-25; Mk 14,18-21; Lk 22,21-23; Joh 8,21; Joh 21,18-19; Mt 26,30-35; Mk 14,29-31; Lk 22,31-34.

 

 

Evangelium

Joh 13, 21-33.36-38

Einer von euch wird mich verraten. -

Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit,

21als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.

22Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte.

23Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.

24Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.

25Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?

26Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.

27Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald!

28Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.

29Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben.

30Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.

31Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht.

32Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.

33Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

36Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.

37Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.

38Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, der dem Willen des Vaters gehorsam war, wollen wir anrufen:

Vermehre den Eifer deines Volkes, sich vom Wort Gottes leiten zu lassen. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Lass alle Menschen erfahren, was du für sie getan hast. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Richte alle Leidenden auf durch das Gedächtnis deines Todes. (Stille) Christus, höre uns.

Bewahre deine Gläubigen vor Menschenfurcht und Treulosigkeit. (Stille) Christus, höre uns.

Denn du hast die Herrschaft des Bösen vernichtet. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Sei uns gnädig, Herr, unser Gott,

und sieh auf die Opfergaben deines Volkes.

In dieser Feier

schenkst du uns Anteil am heiligen Mahl;

führe uns auch zum Hochzeitsmahl

des ewigen Lebens.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen vom Leiden des Herrn

 

 

Kommunionvers

Röm 8, 32

Gott hat seinen eigenen Sohn nicht geschont,

sondern ihn für alle hingegeben.

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

du hast uns in diesem Mahl

die Gabe des Heils geschenkt.         

Dein Sakrament gebe uns Kraft in dieser Zeit

und in der kommenden Welt das ewige Leben.                   

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Daran denken, dass Christus allein das Heil ist und dass jedes Bündnis mit dem Irrtum und dem Bösen tödlich wirkt“ (Kardinal Suhard).

 

„Die große Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und nicht tut“ (Martin Buber).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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