MITTWOCH DER
4. WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Herr,
du hast deinen Sohn
als
das wahre Licht in die Welt gesandt.
Offenbare
den Menschen deine Wahrheit
durch
den Heiligen Geist, den er verheißen hat,
und
öffne ihre Herzen für den Glauben.
Gib,
dass alle
in
der Taufe das neue Leben empfangen
und
Glieder deines Volkes werden.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1048)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Gottes Sohn selbst ist durch Leiden zur
Vollendung gelangt (Hebr 5,8-9). Die Gemeinde Christi soll sich nicht wundern,
wenn sie den gleichen Weg geführt wird, sie soll im Gegenteil den Kampf mit
ganzer Entschiedenheit aufnehmen („bis aufs Blut“, V. 4). Der Trost, der in
dieser Lesung einer verfolgten und verzagten Gemeinde zugesprochen wird, beruft
sich allerdings nicht direkt auf die Leidensgemeinschaft mit Christus, sondern
auf die Weisheit des Alten Testaments: Das Leiden hat die Funktion einer harten
und notwendigen Erziehung. Wer nichts gelitten hat, der hat auch nichts gelernt.
Ohne klare Forderungen gibt es keine Erziehung im Sinn von Hilfe zu Wachstum und
Reife. Eine doppelte Mahnung schließt sich an diese Überlegung: Haltet aus!,
und: Helft einander! Vor allem die Verantwortlichen in der Gemeinde sollen sich
zusammenraffen, um für die Schwächeren „die Wege zu ebnen“ und zu verhindern,
dass Mutlosigkeit und Verbitterung um sich greifen. - Spr 3,11-12; Jes 35,3-4;
2 Kor 7,8-11; Jak 1,2-4; 1 Petr 1,6-7; Offb 3,19.
ERSTE Lesung |
Hebr 12, 4-7.11-15 |
Wen
der Herr liebt, den züchtigt er
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
4Ihr
habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand
geleistet,
5und
ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte
nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich
zurechtweist.
6Denn
wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er
gern hat.
7Haltet
aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein
Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?
11Jede
Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern
Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind,
als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit.
12Darum
macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder
fest,
13und
ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern
geheilt werden.
14Strebt
voll Eifer nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den
Herrn sehen wird.
15Seht
zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, dass keine bittere Wurzel wächst
und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden.
Antwortpsalm |
Ps 103 (102), 1-2.13-14.17-18a (R: 17a) |
R Die Huld des Herrn währt immer und ewig. - R |
(GL neu 401) |
1 Lobe den Herrn, meine Seele, |
VI. Ton |
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2 Lobe
den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. -
(R)
13 Wie ein Vater
sich seiner Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn
fürchten.
14 Denn er weiß, was
wir für Gebilde sind;
er denkt daran: Wir sind nur Staub. -
(R)
17 Doch die Huld des
Herrn währt immer und ewig
für alle, die ihn fürchten und ehren;
sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel;
18a alle, die seinen Bund bewahren. - R
Jahr II
Zur
Lesung Es fällt uns schwer, eine Sünde darin zu
erblicken, dass David eine Volkszählung durchführen ließ, zumal wenn nach 24,1
Gott selbst dazu den Auftrag gab. Wir wissen nicht, warum der Zorn Jahwes „noch
einmal gegen Israel entbrannte“ (24,1). Aber das Gewissen (das „Herz“) Davids
wusste es offenbar besser: sogar Joab, der sonst nicht zimperlich war, hatte von
der Zählung abgeraten (24,3). Im Sinn des Samuelbuches lag das Verwerfliche
vermutlich darin, dass David aus dem Heer Jahwes ein Heer des Königs und des
Staates machen wollte. Das war ein Bruch mit der heiligen alten Ordnung. David
anerkennt seine Schuld; er flüchtet nicht von Gott weg, sondern zu Gott hin (V.
14), und Gott „bereut“ das beschlossene Unheil. Im weiteren Verlauf (V. 18-25)
errichtet David einen Altar und bestimmt damit den Platz, an dem Salomo den
Tempel bauen wird. So endet diese Geschichte (und das 2. Buch Samuel) nach dem
Strafgericht mit einem Segen. - 1 Chr 21,1-17; Ex 30,12; 1 Sam 24,6; 2 Kön
19,35.
ERSTE Lesung |
2 Sam 24, 2.9-17 |
Ich
bin es, der gesündigt hat; ich bin es, der sich vergangen hat. Aber diese, die
Herde, was haben denn sie getan?
Lesung aus dem zweiten Buch
Samuel
In jenen Tagen
2befahl der König David Joab, dem
Obersten des Heeres, der bei ihm war: Durchstreift alle Stämme Israels von Dan
bis Beerscheba, und mustert das Volk, damit ich weiß, wie viele es
sind.
9Und Joab gab dem König das
Ergebnis der Volkszählung bekannt: Israel zählte achthunderttausend Krieger, die
mit dem Schwert kämpfen konnten, und Juda
fünfhunderttausend.
10Dann aber schlug David das
Gewissen, weil er das Volk gezählt hatte, und er sagte zum Herrn: Ich habe
schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine
Schuld, Herr; denn ich habe sehr unvernünftig gehandelt.
11Als David am Morgen
aufstand, war bereits folgendes Wort des Herrn an den Propheten Gad, den Seher
Davids, ergangen:
12Geh und sag zu David: So
spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor. Wähl dir eines davon! Das werde
ich dir antun.
13Gad kam zu David, teilte ihm
das Wort mit und sagte: Was soll über dich kommen? Sieben Jahre Hungersnot in
deinem Land? Oder drei Monate, in denen dich deine Feinde verfolgen und du vor
ihnen fliehen musst? Oder soll drei Tage lang die Pest in deinem Land wüten?
Überleg dir sehr genau, was ich dem, der mich gesandt hat, als Antwort
überbringen soll.
14Da sagte David zu Gad: Ich
habe große Angst. Wir wollen lieber dem Herrn in die Hände fallen, denn seine
Barmherzigkeit ist groß; den Menschen aber möchte ich nicht in die Hände
fallen.
15Da ließ der Herr über Israel
eine Pest kommen; sie dauerte von jenem Morgen an bis zu dem festgesetzten
Zeitpunkt, und es starben zwischen Dan und Beerscheba siebzigtausend Menschen im
Volk.
16Als der Engel seine Hand
gegen Jerusalem ausstreckte, um es ins Verderben zu stürzen, reute den Herrn das
Unheil, und er sagte zu dem Engel, der das Volk ins Verderben stürzte: Es ist
jetzt genug, lass deine Hand sinken! Der Engel war gerade bei der Tenne des
Jebusiters Arauna.
17Als David den Engel sah, der
das Volk schlug, sagte er zum Herrn: Ich bin es doch, der gesündigt hat; ich bin
es, der sich vergangen hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan?
Erheb deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines
Vaters!
Antwortpsalm |
Ps 32 (31), 1-2.5.6-7 (R: vgl. 5) |
R Herr, vergib mir meine Schuld, |
(GL neu 517) |
verzeih mir meine Sünde! - R |
1 Wohl dem, dessen Frevel vergeben |
IV. Ton |
und dessen Sünde bedeckt ist.
2 Wohl
dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt
und dessen Herz keine Falschheit kennt. -
(R)
5 Ich
bekannte dir meine Sünde
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel
bekennen.
Und du hast mir die Schuld vergeben. -
(R)
6 Darum
soll jeder Fromme in der Not zu dir beten;
fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht
erreichen.
7 Du
bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not;
du rettest mich und hüllst mich in Jubel.
R
Herr, vergib mir meine Schuld,
verzeih mir meine Sünde!
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 27 |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Meine
Schafe hören auf meine Stimme;
ich
kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Wunder Jesu erhalten ihren Sinn durch
das Wort. Das Wort, die Lehre Jesu kann man aber nicht annehmen, ohne zu seiner
Person ja zu sagen. Tatsächlich wird in der Synagoge von Nazaret die Frage:
Woher hat er das? sehr bald zur Frage: Wer ist er denn? Das ist doch der
Handwerker, den wir kennen: was fällt ihm ein? Von der Person her beurteilen sie
auch die Lehre. Sie stoßen sich daran, dass Jesus einer von ihnen ist: daran,
dass Gott sich nicht auf göttliche Weise offenbart. - Mt 13,53-58; Lk 4,16-30;
Joh 6,42.
Evangelium |
Mk 6, 1b-6 |
Nirgends
hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
1bkam
Jesus in seine Heimatstadt; seine
Jünger begleiteten ihn.
2Am
Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten,
staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die
ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn
geschehen!
3Ist
das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses,
Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen
Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.
4Da
sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner
Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
5Und
er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und
heilte sie.
6Jesus
zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus ist gekommen. um zu dienen und sein Leben hinzugeben. Zu ihm rufen
wir:
Leite
alle Christen an, in brüderlicher Liebe den Menschen zu dienen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Ermutige
alle, die sich um Frieden und Abrüstung mühen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Vermehre
die Anstrengungen der Menschen, Hunger und Seuchen zu besiegen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Durchdringe
unser Leben mit dem Geist der Liebe, dass die Wahrheit deiner Botschaft
aufleuchtet. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Allmächtiger Gott, du hast uns den Geist der Liebe geschenkt. Lass uns in ihm erstarken durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Ein
Gott, der Mensch wurde, ein Mensch, der beansprucht, Gott zu sein
oder auch nur, von Gott gesandt zu sein: eine unerträgliche Zumutung. Den
Anstoß, das Ärgernis an dieser Sache spüren wir vielleicht nur deshalb nicht,
weil wir durch Gewöhnung blind und taub geworden sind. Den Widerwillen, den die
griechische Welt verspüren musste, wenn sie hörte: „Das Wort ist Fleisch
geworden“, können wir uns vielleicht bewusstmachen, wenn wir versuchsweise
einmal sagen: „das Wort ist ein Mann (oder: eine Frau) geworden“. Oder gar: der
Herr Meier von nebenan, er ist es. Unerträglich, unmöglich: so weit kann Gott
sich nicht herablassen, so kann er nicht „herunterkommen“. - Er hat es aber
getan.