MONTAG DER 4.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott,
du hast der Welt das Evangelium geschenkt,
damit
es sie wie ein Sauerteig durchdringe.
Sei
allen Christen nahe, die du berufen hast,
ein
Leben mitten in der Welt zu führen.
Schenke
ihnen den wahren christlichen Geist,
damit
sie durch die rechte Erfüllung
ihrer
weltlichen Aufgaben
am
Aufbau deines Reiches mitarbeiten.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1039)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Der Glaube kann nie ein bloßes Festhalten
von Wahrheiten sein. Immer handelt es sich um einen Weg, der gegangen werden
muss: einen Weg, der durch das Dunkel und die Not des gegenwärtigen Lebens in
die Klarheit der ewigen Vollendung führt. Das wird durch die angeführten
Beispiele deutlicher als durch eine bloße Begriffsbestimmung. Der große
Glaubende war Abraham (Lesung am Samstag der 3. Woche) aber er ist nicht der
Einzige. Die heutige Lesung führt eine Reihe von biblischen Namen auf und weist
auf andere, nicht mit Namen genannte Gestalten des Alten Testaments hin. Jeder
Mensch ist eine Welt für sich, und jeder dieser Glaubenden hat auf seine Weise
gezeigt, wozu die Kraft Gottes den Menschen fähig macht. An ihnen hat sich auch
gezeigt, dass der Glaube keine Garantie für Erfolg ist. In den Augen der
Menschen sind diese Glaubenden oft genug elend zugrunde gegangen. Entscheidend
ist das Urteil Gottes (vgl. Jes 55,8-9). - Weish 10-16; Sir 44-50; Dan 6,23;
3,49-50; 1 Kön 17,23; 2 Kön 4,36; 2 Makk 6,18 - 7,42; Jer 37,15-16; 1 Petr
1,10-12.
ERSTE Lesung |
Hebr 11, 32-40 |
Aufgrund
des Glaubens haben sie Königreiche besiegt.
Für
uns hat Gott etwas Besseres vorgesehen
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
32Was soll ich noch aufzählen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von
Gideon reden, von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den
Propheten;
33sie
haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt, Gerechtigkeit geübt,
Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft,
34Feuersglut
gelöscht; sie sind scharfen Schwertern entgangen; sie sind stark geworden, als
sie schwach waren; sie sind im Krieg zu Helden geworden und haben feindliche
Heere in die Flucht geschlagen.
35Frauen
haben ihre Toten durch Auferstehung zurückerhalten. Einige nahmen die
Freilassung nicht an und ließen sich foltern, um eine bessere Auferstehung zu
erlangen.
36Andere
haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten und
Kerker.
37Gesteinigt
wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in
Schafspelzen und Ziegenfellen umher, Not leidend, bedrängt,
misshandelt.
38Sie,
deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in den
Höhlen und Schluchten des Landes.
39Doch
sie alle, die aufgrund des Glaubens von Gott besonders anerkannt wurden, haben
das Verheißene nicht erlangt,
40weil
Gott erst für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten nicht ohne
uns vollendet werden.
Antwortpsalm |
Ps 31 (30), 20.21.22-23b.23c-24 (R: 25) |
R Euer Herz sei stark und unverzagt, |
(GL neu 64,1 oder 649,2) |
ihr alle, die ihr wartet auf den Herrn. - R |
20 Wie groß ist deine Güte, Herr, |
II. Ton |
die du bereithältst für alle, die dich fürchten und
ehren;
du erweist sie allen,
die sich vor den Menschen zu dir flüchten. -
(R)
21 Du beschirmst sie
im Schutz deines Angesichts
vor dem Toben der Menschen.
Wie unter einem Dach bewahrst du sie
vor dem Gezänk der Zungen. -
(R)
22 Gepriesen sei der
Herr, der wunderbar an mir gehandelt
und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der
Bedrängnis.
23ab Ich aber dachte in meiner
Angst:
Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. -
(R)
23cd Doch du hast mein lautes Flehen
gehört,
als ich zu dir um Hilfe rief.
24 Liebt den Herrn,
all seine Frommen!
Seine Getreuen behütet der Herr,
doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß. - R
Jahr II
Zur
Lesung Als David älter wurde, bedrohten schwere
Krisen den Bestand seines Reiches, vor allem die ungeklärte Frage der Nachfolge
spaltete seine Familie und das Volk. Der schöne Abschalom war der Liebling des
Volkes (15,13), und er verstand sich aufs Intrigieren (15,1-12). Schließlich
drohte er seinem Vater mit offenem Aufstand. Mit wenigen Treuen muss David
fliehen. Er trägt diesen Schlag mit bewundernswerter Seelengröße. Als Trauernder
und Büßender nimmt er den Weg über den Ölberg nach Osten, dem Jordan zu. Ob sein
Königtum und sein Lebenswerk überhaupt noch zu retten sind, das weiß in diesem
Augenblick Gott allein. Spätere, schlechtere Könige auf dem Thron Davids haben
so schwere Krisen nicht erlebt. Aber an David sollte deutlich werden, wie sehr
die Geschichte dieses Königtums in der Hand Gottes liegt. - Ps 3,1; 2 Sam 19,5; Mi 1,8; 1 Sam 24,15; 2 Sam 19,19-24.
ERSTE Lesung |
2 Sam 15, 13-14.30; 16, 5-13a |
Seht,
mein leiblicher Sohn trachtet mir nach dem Leben. - Lasst Schimi fluchen!
Sicherlich hat es ihm der Herr geboten
Lesung aus dem zweiten Buch
Samuel
In jenen Tagen
13kam ein Bote und meldete David: Das Herz der Israeliten hat sich Abschalom
zugewandt!
14Da sagte David zu allen seinen
Dienern, die noch bei ihm in Jerusalem waren: Auf, wir müssen fliehen, denn für
uns gibt es keine Rettung vor Abschalom. Beeilt euch mit dem Aufbruch, sonst
kommt er und holt uns ein, bringt Unglück über uns und schlägt die Stadt mit
scharfem Schwert.
30David stieg weinend und mit
verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß, und alle Leute, die bei ihm
waren, verhüllten ihr Haupt und zogen weinend hinauf.
5Als König David nach Bahurim
kam, da kam plötzlich aus der Stadt ein Mann namens Schimi, ein Sohn Geras aus
der Sippe des Hauses Saul. Er kam David mit Flüchen
entgegen,
6und warf mit Steinen nach
ihm und allen Dienern des Königs David, obwohl das ganze Volk und alle Krieger
rechts und links um ihn standen.
7Schimi schrie und fluchte:
Verschwinde, verschwinde, du Mörder, du Niederträchtiger!
8Der Herr hat all deine
Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich
zurückfallen lassen. Der Herr hat das Königtum in die Hand deines Sohnes
Abschalom gegeben. Nun bist du ins Unglück geraten; denn du bist ein
Mörder.
9Da sagte Abischai, der Sohn
der Zeruja, zum König: Warum flucht dieser tote Hund meinem Herrn, dem König?
Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen.
10Doch der König antwortete:
Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Wenn er flucht und wenn
der Herr ihm gesagt hat: Verfluch David!, wer darf dann fragen: Warum tust du
das?
11Und weiter sagte David zu
Abischai und all seinen Dienern: Seht, mein leiblicher Sohn trachtet mir nach
dem Leben, wie viel mehr muss es dann dieser Benjaminiter tun. Lasst ihn
fluchen! Sicherlich hat es ihm der Herr geboten.
12Vielleicht sieht der Herr
mein Elend an und erweist mir Gutes für den Fluch, der mich heute
trifft.
13aDavid und seine Männer
setzten ihren Weg fort.
Antwortpsalm |
Ps 3, 2-3.4-5.6-7 (R: 8ab) |
R Herr erhebe dich, |
(GL neu 229) |
mein Gott; bring mir Hilfe! - R |
2 Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; |
I. Ton |
so viele stehen gegen mich auf.
3 Viele
gibt es, die von mir sagen:
„Er findet keine Hilfe bei Gott.“ -
(R)
4 Du
aber, Herr, bist ein Schild für mich,
du bist meine Ehre und richtest mich auf.
5 Ich
habe laut zum Herrn gerufen;
da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. -
(R)
6 Ich
lege mich nieder und schlafe ein,
ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.
7 Viele
Tausende von Kriegern fürchte ich nicht,
wenn sie mich ringsum belagern. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 7, 16 |
Halleluja.
Halleluja.
Ein
großer Prophet trat unter uns auf:
Gott
nahm sich seines Volkes an.
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Überfahrt war stürmisch gewesen (4,35-41), wie auch die „Überfahrt“ des Evangeliums von den Juden zu den Heiden
nicht ohne gefährliche Stürme verlaufen sollte. Die erste Begegnung Jesu mit der
Heidenwelt hat etwas Unheimliches. Das Judentum dachte von den Heiden nicht sehr
freundlich; man brachte sie mit Schweinen, Hunden und unreinen Geistern in
Verbindung (Mk 5,11; 7,25.27f.) und betrachtete ihre Wohnungen als „unrein“,
ebenso wie die Gräber. Der Besessene von Gerasa kann als Vertreter dieser
verlorenen Welt gelten, die durch das Kommen Jesu zugleich besiegt und gerettet
wird. „Sohn des höchsten Gottes“ nennen ihn die Dämonen. Jesus gebietet ihnen,
wie er den Wogen des Meeres geboten hat. - Der befreite, erlöste Mensch hat den
spontanen Wunsch, bei Jesus zu bleiben, sein Jünger zu werden (V. 18; vgl. 3,14). Jesus sendet den Geheilten als Missionar in seine heidnische Heimat zurück.
- Probleme der Heidenmission rücken hier ins Blickfeld. Die Jünger Jesu fürchten
sich, die Heiden fürchten sich, der Bekehrte aber ist voll Friede und Freude. -
Jes 65,1-5; Mt 8,28-34; Lk 8,26-39; Mt 12,45; Lk 8,2; 11,26.
Evangelium |
Mk 5, 1-20 |
Verlass
diesen Mann, du unreiner Geist!
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
1kamen
Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von
Gerasa.
2Als
er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist
besessen war. Er kam von den Grabhöhlen,
3in
denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit
Fesseln.
4Schon
oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten
gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn
bezwingen.
5Bei
Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und
schlug sich mit Steinen.
6Als
er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm
nieder
7und
schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich
beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!
8Jesus
hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner
Geist!
9Jesus
fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind
viele.
10Und
er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu
verbannen.
11Nun
weidete dort an einem Berghang gerade eine große
Schweineherde.
12Da
baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine
hineinfahren!
13Jesus
erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren
in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es
waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken.
14Die
Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten
die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war.
15Sie
kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen
gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da
fürchteten sie sich.
16Die,
die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den
Schweinen geschehen war.
17Darauf
baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.
18Als
er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei
ihm bleiben zu dürfen.
19Aber
Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner
Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt
hat.
20Da
ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn
getan hatte, und alle staunten.
FÜRBITTEN
Zu
Christus, der unsere Hoffnung ist, wollen wir beten:
Erneuere
die Kirche, dass sie wirksamer dem Heil der Menschen dienen kann. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Leite
die Irrenden auf den Weg der Wahrheit. (Stille)
Christus, höre uns.
Sei
alten Menschen eine Stütze, die ihnen Halt gibt. (Stille) Christus, höre uns.
Lass
uns erlangen, was du verheißen hast. (Stille)
Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, unser Leben ruht in deiner Hand. Höre auf unsere Bitten, und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Wir
erkennen Gott nur durch Jesus Christus, aber auch uns
selbst erkennen wir nur durch Jesus Christus. Das Leben und den Tod erkennen wir
nur durch Jesus Christus. Außer Jesus Christus wissen wir weder, was unser Leben
noch was unser Tod noch was Gott ist noch was wir selber
sind.
So
erkennen wir nichts ohne die Schrift, die nur Jesus Christus zum Gegenstand hat,
und sehen ohne sie nur Dunkelheit und Verwirrung in der Natur Gottes und in der
eigenen Natur“ (Blaise Pascal, Gedanken 584).