Sechzehnter Sonntag – im Jahreskreis

Wer rechnet ernsthaft damit, in seinem Leben Gott zu begegnen? Was wäre das für ein Gott, dem man jeden Tag irgendwo irgendwie begegnen könnte? Aber Gott ist da. Nicht in dem, was wir „Gottesgestalt“ nennen, sondern ganz einfach als Mensch. Als Freund, als Fremder, als einer, der uns braucht. Er kommt so, wie er will, nicht wie wir es uns vorstellen.

EröffnungsversPs 54 (53), 6.8

Gott ist mein Helfer, der Herr beschützt mein Leben.
Freudig bringe ich dir mein Opfer dar
und lobe deinen Namen, Herr,
denn du bist gütig.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Herr, unser Gott, sieh gnädig auf alle,
die du in deinen Dienst gerufen hast.
Mach uns stark im Glauben,
in der Hoffnung und in der Liebe,
damit wir immer wachsam sind
und auf dem Weg deiner Gebote bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Abraham kannte die Fremden nicht, die in der Mittagshitze vor seinem Zelt vorbeikamen. Aber er wollte sie nicht weiterziehen lassen, ohne ihnen Gutes zu tun. Abrahams Gastfreundschaft und das göttliche Verheißungswort am Schluss sind die Schwerpunkte dieser Erzählung. Gott kam unauffällig zu Abraham. Abraham nahm ihn als fremden Gast auf und wurde sein Freund.

Erste LesungGen 18, 1–10a

Mein Herr, geh nicht an deinem Knecht vorüber

Lesung
aus dem Buch Génesis.

In jenen Tagen
1 erschien der Herr Abraham
bei den Eichen von Mamre,
während er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß.
2Er erhob seine Augen und schaute auf,
siehe, da standen drei Männer vor ihm.
Als er sie sah,
lief er ihnen vom Eingang des Zeltes aus entgegen,
warf sich zur Erde nieder
3und sagte: Mein Herr,
wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe,
geh doch nicht an deinem Knecht vorüber!
4Man wird etwas Wasser holen;
dann könnt ihr euch die Füße waschen
und euch unter dem Baum ausruhen.
5Ich will einen Bissen Brot holen,
dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen;
denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen.
Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast!
6Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara
und rief: Schnell drei Sea feines Mehl!
Knete es und backe Brotfladen!
7Er lief weiter zum Vieh,
nahm ein zartes, prächtiges Kalb
und übergab es dem Knecht, der es schnell zubereitete.
8Dann nahm Abraham Butter,
Milch
und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen,
und setzte es ihnen vor.
Er selbst wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.
9Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara?
Dort im Zelt, sagte er.
10aDa sprach er:
In einem Jahr komme ich wieder zu dir.
Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.

AntwortpsalmPs 15 (14), 2–3.4.5 (Kv: 1)

Kv Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt,GL 34,1
wer darf weilen auf deinem heiligen Berg? – Kv

2Der makellos lebt und das Rechte tut, /
der von Herzen die Wahrheit sagt, *
3der mit seiner Zunge nicht verleumdet hat,
der seinem Nächsten nichts Böses tat *
und keine Schmach auf seinen Nachbarn gehäuft hat. – (Kv)
4Der Verworfene ist in seinen Augen verachtet, *
aber die den Herrn fürchten, hält er in Ehren.
Er wird nicht ändern, *
was er zum eigenen Schaden geschworen hat. – (Kv)
5Sein Geld hat er nicht auf Wucher verliehen *
und gegen den Schuldlosen nahm er keine Bestechung an.
Wer das tut, *
der wird niemals wanken. – Kv

Zur 2. Lesung   Im Dienst Christi stehen heißt: am Kreuz Christi mittragen. Der Apostel ist im Gefängnis, weil er das Evangelium verkündet hat. Das ist für ihn ein Grund tiefer Freude, weil es die Bestätigung seiner Christusgemeinschaft ist, sein Beitrag zum Werk der Versöhnung, der neuen Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen.

Zweite LesungKol 1, 24–28

Das Geheimnis, das seit ewigen Zeiten verborgen war, wurde jetzt den Heiligen offenbart

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
24Ich freue mich in den Leiden, die ich für euch ertrage.
Ich ergänze in meinem irdischen Leben,
was an den Bedrängnissen Christi
noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist.
25Ihr Diener bin ich geworden
gemäß dem Heilsplan Gottes,
um an euch das Wort Gottes zu erfüllen.
26Er ist jenes Geheimnis,
das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war –
jetzt aber seinen Heiligen offenbart wurde.
27Ihnen wollte Gott kundtun,
was der Reichtum der Herrlichkeit
dieses Geheimnisses unter den Völkern ist:
Christus ist unter euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit.
28Ihn verkünden wir;
wir ermahnen jeden Menschen
und belehren jeden Menschen in aller Weisheit,
damit wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christus.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 8, 15

Halleluja. Halleluja.
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören
und Frucht bringen in Geduld.
Halleluja.

Zum Evangelium   Jesus kommt als Gast in das Haus der Freunde. Ihn in seinem Wort aufnehmen, es im Glauben hören und in der Tat befolgen, darauf kommt es an. Maria hat schneller als ihre Schwester Marta verstanden, dass der Glaube und die Tat des Glaubens, die Liebe, erst möglich werden durch die Begegnung mit Jesus und das Hören auf sein Wort.

EvangeliumLk 10, 38–42

Marta nahm ihn gastlich auf. – Maria hat den guten Teil gewählt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
38 kam Jesus in ein Dorf.
Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß.
Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen
und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen
zu dienen.
Sie kam zu ihm
und sagte: Herr, kümmert es dich nicht,
dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt?
Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete:
Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig.
Maria hat den guten Teil gewählt,
der wird ihr nicht genommen werden.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Jesus, ich danke dir, dass ich dich in mir als ganz besonderen Gast empfangen darf. Du beschenkst mich mit deiner Gegenwart und mit allen guten Gaben, die du für mich hast. Erinnere mich immer wieder daran, dass du in mir bist, vor allem dann, wenn ich im Alltag deine Gegenwart vergesse.

Gabengebet

Herr, du hast die vielen Opfer,
die dir je von Menschen dargebracht werden,
in dem einen Opfer des Neuen Bundes vollendet.
Nimm die Gaben deiner Gläubigen an
und heilige sie,
wie du einst das Opfer Abels angenommen hast;
und was jeder Einzelne zu deiner Ehre darbringt,
das werde allen zum Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 111 (110), 4–5

Ein Gedächtnis seiner Wunder hat der Herr gestiftet,
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Er gibt denen Speise, die ihn fürchten.

Oder:Offb 3, 20

So spricht der Herr:
Ich stehe an der Tür und klopfe.
Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet,
werde ich bei ihm eintreten und mit ihm Mahl halten,
und er mit mir.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Seele und Leib gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Du
schenkst mir deine Gastfreundschaft
suchst mich auf
längst bevor ich dich suche
lädst mich ein zum Verweilen
Du
bewegst mich zur Gastfreundschaft
zeigst mir auf
wie im Teilen von Freud und Leid
sich intensives Glück ereignet
Du
stiftest uns an zur Gastfreundschaft
mutest uns den Aufbruch zu
um in Kampf und Kontemplation
deine Gegenwart zu feiern (Pierre Stutz)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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