MONTAG DER 34. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Gott.

Du hast uns zu dieser Feier geladen.

Du sagst uns dein rettendes Wort

und reichst uns das Leben spendende Brot.

Mach uns fähig, weiterzugeben,

was wir in deinen Gaben empfangen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 306, 3)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Das Buch Daniel ist ein prophetisches Buch von besonderer Art. Die großen und kleinen Propheten vor und nach dem babylonischen Exil haben das orientierende und mahnende Gotteswort in ihre Gegenwart hineingesprochen; auch wenn ihr Blick in die Zukunft ging, galt ihr eigentliches Interesse immer der Gegenwart. Im Buch Daniel (3.- 2. Jh. v. Chr.) tritt an die Stelle der Prophetenrede die apokalyptische Vision (Kap. 7-12): das ganze Interesse richtet sich auf die Zukunft: auf das, was geschehen wird. Die Zukunft wird nicht von den Menschen gemacht; sie wird von Gott geplant und herbeigeführt. - Die Kapitel 1-6 enthalten Erzählungen über Daniel und seine Freunde, die unter Nebukadnezzar II. an den Hof von Babel kamen. Zwei Dinge werden an ihnen gerühmt. 1. ihre Treue zum mosaischen Gesetz, mitten in einer vom Heidentum gesättigten Atmosphäre, und 2. ihre gottgeschenkte Einsicht und Weisheit, die wohl als Lohn für ihre Gesetzestreue verstanden sein will. Auch in heidnischer Umwelt, unter politischem und gesellschaftlichem Druck, muss man kein Heide werden: das will der Verfasser seinen Lesern sagen, - 2 Kön 24,1-2; 2 Chr 36,5-7; Jdt 12,2; Gen 39,4.21; 41,12.

 

 

ERSTE Lesung

Dan 1, 1-6.8-20

Der König fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen

Lesung aus dem Buch Daniel

1Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Jojakim von Juda zog Nebukadnezzar, der König von Babel, gegen Jerusalem und belagerte es.

2Und der Herr gab König Jojakim von Juda sowie einen Teil der Geräte aus dem Haus Gottes in Nebukadnezzars Gewalt. Er verschleppte sie in das Land Schinar, in den Tempel seines Gottes, die Geräte aber brachte er in das Schatzhaus seines Gottes.

3Dann befahl der König seinem Oberkämmerer Aschpenas, einige junge Israeliten an den Hof zu bringen, Söhne von königlicher Abkunft oder wenigstens aus vornehmer Familie;

4sie sollten frei von jedem Fehler sein, schön an Gestalt, in aller Weisheit unterrichtet und reich an Kenntnissen; sie sollten einsichtig und verständig sein und geeignet, im Palast des Königs Dienst zu tun; Aschpenas sollte sie auch in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten.

5Als tägliche Kost wies ihnen der König Speisen und Wein von der königlichen Tafel zu. Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden und dann in den Dienst des Königs treten.

6Unter diesen jungen Männern waren aus dem Stamm Juda Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja.

8Daniel war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen.

9Gott ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden.

10Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch die Speisen und Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters; dann wäre durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt.

11Da sagte Daniel zu dem Mann, den der Oberkämmerer als Aufseher für ihn selbst sowie für Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte:

12Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten! Lass uns nur pflanzliche Nahrung zu essen und Wasser zu trinken geben!

13Dann vergleiche unser Aussehen mit dem der jungen Leute, die von den Speisen des Königs essen. Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen Knechten!

14Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an und machte mit ihnen eine zehntägige Probe.

15Am Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die jungen Leute, die von den Speisen des Königs aßen.

16Da ließ der Aufseher ihre Speisen und auch den Wein, den sie trinken sollten, beiseite und gab ihnen Pflanzenkost.

17Und Gott verlieh diesen vier jungen Leuten Wissen und Verständnis in jeder Art Schrifttum und Weisheit; Daniel verstand sich auch auf Visionen und Träume aller Art.

18Als ihre Zeit zu Ende war und man sie vor den König bringen musste, wie er es bestimmt hatte, stellte sie der Oberkämmerer dem Nebukadnezzar vor.

19Der König unterhielt sich mit ihnen und fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen. Sie traten also in den Dienst des Königs.

20Sooft der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern, ihren Rat einholte, fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich zehnmal überlegen.

 

 

Antwortpsalm

Dan 3, 52a.52c.53.54.55.56 (R: 56b)

 52a   Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter,

(GL neu 616, 4)

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

52c   Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name,

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

53     Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit,

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

54     Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront,

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

55     Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft,

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

56     Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels,

          R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

 

 

Jahr II

Zur Lesung  Von schwersten Prüfungen, Krisen und Gottesgerichten war in den vorausgehenden Kapiteln die Rede. Was wird da vom Volk Gottes noch überhaupt übrig bleiben? Auf diese Frage gab schon das 7. Kapitel eine Antwort: Alle, die das Lamm mit seinem Blut losgekauft hat, werden der großen Drangsal entrinnen. In der heutigen Lesung wird wieder das eigentliche Ziel der Geschichte sichtbar. Der Berg Zion ist Zeichen und Ort der Rettung. Dort steht das Lamm, dort werden alle versammelt werden, die dem Lamm gefolgt sind (vgl. Mt 10,38); keiner der Erwählten geht verloren. Und sie allein, die Menschen der ungebrochenen Treue, verstehen das neue Lied der himmlischen Liturgie (vgl. Offb 5,9): sie verstehen das Geheimnis Gottes und den Sinn der Weltgeschichte. Der Glanz des hier aufsteigenden Bildes wird immer heller werden, je mehr die Offenbarung des Johannes sich ihrem Ende nähert. Und vom Ende her fällt Licht auf die dunklen früheren Kapitel und Stunden der Geschichte. - Zu 14,1-2: Offb 7,3-4; 19,1-8; Joel 3,5; Obd 17; Ez 9,4; Zef 3,12-13. - Zu 14,3-5: Ps 33,3; 149,1; Eph 5,27; Ps 32,2; Zef 3,13.

 

 

ERSTE Lesung

Offb 14, 1-3.4b-5

Auf ihrer Stirn trugen sie den Namen Christi und den Namen seines Vaters

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

1Ich, Johannes, sah: Das Lamm stand auf dem Berg Zion, und bei ihm waren hundertvierundvierzigtausend; auf ihrer Stirn trugen sie seinen Namen und den Namen seines Vaters.

2Dann hörte ich eine Stimme vom Himmel her, die dem Rauschen von Wassermassen und dem Rollen eines gewaltigen Donners glich. Die Stimme, die ich hörte, war wie der Klang der Harfe, die ein Harfenspieler schlägt.

3Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Lebewesen und vor den Ältesten. Aber niemand konnte das Lied singen lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die freigekauft und von der Erde weggenommen worden sind.

4bcSie folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie allein unter allen Menschen sind freigekauft als Erstlingsgabe für Gott und das Lamm.

5Denn in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge. Sie sind ohne Makel.

 

 

Antwortpsalm

Ps 24 (23), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 6)

          R Aus allen Völkern hast du sie erwählt,

(GL neu 34, 1)

          die dein Antlitz suchen, o Herr. - R
1        Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt,

VI. Ton

          der Erdkreis und seine Bewohner.

2        Denn er hat ihn auf Meere gegründet,

          ihn über Strömen befestigt. - (R)

3        Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,

          wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

4        Der reine Hände hat und ein lauteres Herz,

          der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. - (R)

5        Er wird Segen empfangen vom Herrn

          und Heil von Gott, seinem Helfer.

          Das sind die Menschen, die nach ihm fragen,

          die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Mt 24, 42a.44

Halleluja. Halleluja.

Seid wachsam und haltet euch bereit!

Denn der Menschensohn kommt

zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Das berühmte „Scherflein der Witwe“ waren zwei Kupfermünzen, die zusammen kaum mehr als einen Pfennig wert waren. Es war aber „alles, was sie besaß“. Von den Reichen hat keiner „alles“ gegeben - außer einem; von ihm schreibt Paulus an die Korinther: „Ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen“ (2 Kor 8,9). Als Jesus sah, was die arme Witwe in stiller Selbstverständlichkeit tat, konnte er nicht anders als an sich selbst und sein eigenes Tun denken. Er ist arm geworden in seiner Menschwerdung, er wird noch ärmer werden am Kreuz. Er gibt alles, was er hat, und er gibt noch mehr: sich selbst. Gottes eigenes Wesen ist in ihm sichtbar geworden (vgl. Tit 2,1); es wird in der dienenden Freiheit der Armen mehr sichtbar als in den „milden Gaben“ der Reichen. - Mk 12,41-44.

 

 

Evangelium

Lk 21, 1-4

Er sah eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen in den Opferkasten warf

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

1sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten.

2Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf.

3Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

4Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

 

 

FÜRBITTEN

Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus, der uns in sein Volk berufen hat:

Für die Kirche: lass sie unter den Völkern ein wirksames Zeichen deiner Wahrheit und Liebe sein.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Für Menschen, die verfeindet sind: überwinde Streit, und stifte Frieden.

Für Menschen, die von Not bedrängt werden: bewahre sie vor Mutlosigkeit.

Für unsere Gemeinde: hilf uns, dass wir selbstlos Gutes tun.

Allmächtiger Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein Licht gerufen. Lass uns als Kinder des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

„Rein ist ein Wesen,  wenn es an seinem Platz in der Welt die Sorge um Christus, der in allen Dingen vollendet werden soll, über den eigenen unmittelbaren oder augenblicklichen Nutzen zu stellen versucht.

Immer reiner wird, wer, von Gott angezogen, dahin gelangt, diesem Aufschwung und diesem Überschreiten immer größere Beständigkeit, Eindringlichkeit und Wirklichkeit zu geben.

So verstanden, bemisst sich die Reinheit der Wesen nach dem Grad der Anziehung, die sie zum göttlichen Mittelpunkt hinführt - oder, was auf das Gleiche hinauskommt, danach, wie nahe sie diesem Mittelpunkt stehen.

Die christliche Erfahrung lehrt uns, dass sich diese Reinheit durch die Sammlung, durch das betrachtende Gebet, durch das reine Gewissen, durch die Sakramente erhält ...“

(Pierre Teilhard de Chardin).

 

 

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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