Dienstag der Osteroktav

 

Eröffnungsvers

Vgl. Sir 15, 3-4

Gott hat euch getränkt aus den Quellen der Weisheit.

In seiner Gnade werdet ihr stark.

Er wird euch krönen mit ewiger Herrlichkeit. Halleluja.

 

Ehre sei Gott

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

du hast dein Volk

durch die österlichen Geheimnisse

befreit und gestärkt.

Bleibe bei uns mit deiner Gnade

und führe uns zur vollkommenen Freiheit,

damit der Osterjubel, der uns heute erfüllt,

sich in der Freude des Himmels vollendet.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung  Am Anfang dieser Lesung steht der abschließende Satz der Verteidigungsrede des Petrus; er fasst apostolische Verkündigung in der Aussage zusammen, dass der gekreuzigte Jesus „der Herr“ ist, der Christus, der verheißene Messias. Die anwesenden Juden sind zugleich betroffen und ratlos. Was sollen wir tun? Petrus antwortet mit der Aufforderung zur Bekehrung und Taufe. So hatte schon Johannes der Täufer gesprochen; aber durch all das, was inzwischen geschehen ist, erhält dieser Ruf zur Umkehr und Taufe ein ganz anderes Gewicht. Die Bekehrung wird durch die Taufe besiegelt; die Taufe aber bringt die Vergebung der Sünden und die Gabe des heiligen Geistes; sie bedeutet also einen völlig neuen Anfang. Petrus hält daran fest, dass die Verheißung für Israel trotz allem in Kraft bleibt. Die Bekehrung ist dringend. Sie bedeutet Rettung „aus dieser verdorbenen Generation“, die den Messias abgelehnt und getötet hat. - Apg 9,22; 10,42; Röm 10,9; Phil 2,9-11; Apg 16,29-31; Lk 3,10-14; Jes 57,19; Joel 3,5; 1 Kor 12,3; Dtn 32,5; Mt 17,17; Lk 9,41.

 

 

Erste Lesung

Apg 2, 14a.36-41

Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen

Lesung aus der Apostelgeschichte

14aAm Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden:

36Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

37Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?

3Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

39Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.

40Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation!

41Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 33 (32), 4-5.18-19.20 u. 22 (R. vgl. 5b)

          R Von deiner Huld, o Herr, ist die Erde erfüllt. - R

(GL neu 401)

             Oder:
          R  Halleluja. - R
4        Das Wort des Herrn ist wahrhaftig,

VI. Ton

          all sein Tun ist verlässlich.

5        Er liebt Gerechtigkeit und Recht,

          die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. - (R)

18      Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren,

          die nach seiner Güte ausschaun,

19      dass er sie dem Tod entreiße

          und ihr Leben erhalte in Hungersnot. - (R)

20      Unsere Seele hofft auf den Herrn,

          er ist für uns Schild und Hilfe.

21      Lass deine Güte über uns walten, o Herr,

          denn wir schauen aus nach dir. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Ps 118 (117), 24

Halleluja. Halleluja.

Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat;

Lasst uns jubeln und seiner uns freuen!

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  Die Erscheinung des Auferstandenen vor Maria aus Magdala am Ostermorgen wird im Johannesevangelium anders dargestellt als bei Mt 28,9-10. Dem vierten Evangelisten kommt es weniger darauf an, die Tatsache der Auferstehung zu betonen, als darauf, die neue Seinsweise des Auferstandenen zu zeigen: seine neue Gemeinschaft mit dem Vater und seine neue Gegenwart bei den Jüngern. Auferstehung und Himmelfahrt werden hier nicht getrennt gesehen; beide zusammen sind seine „Erhöhung“ zum Vater. Etwas Fremdes, Geheimnisvolles umgibt den Auferstandenen, so dass Maria von Magdala ihn nicht sogleich erkennt; erst als Jesus sie mit ihrem Namen anredet, erkennt sie seine Stimme. Nur der Glaube wird von jetzt an seine Gegenwart wahrnehmen, so sehr ist seine Menschheit von der Gottheit aufgenommen und erfüllt. Der volle Osterglaube aber besteht darin, sich selbst in die mächtige Bewegung zum Vater hineinzubegeben, die das Ostergeheimnis Christi ausmacht. - Mk 16,5-7.9-11; Lk 24,16; Joh 10,3; Lk 24,9-11.

 

 

Evangelium

 Joh 20, 11-18

Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er mir gesagt

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

11stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.

12Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.

13Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.

14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.

15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.

16Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

18Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

 

Oder (wo der Ostermontag als Feiertag begangen wird und das Emmausevangelium (Lk 24,13-35) an diesem Tag genommen wurde):

 

Zum Evangelium  Ein helles und ein dunkles Bild wird uns im heutigen Evangelium gezeigt: die Frauen beten Jesus an und sprechen damit ihr Bekenntnis zum auferstandenen Herrn aus (V. 8-10). Die Hohenpriester und die Ältesten offenbaren noch über den Tod Jesu hinaus ihren Hass gegen ihn und ihre geheime Furcht vor ihm. Und so ist es geblieben „bis heute“ (V. 15): Glaube und Anbetung oder Hass und Lüge, das sind die möglichen Weisen, dem Auferstandenen gegenüber Stellung zu beziehen. Freilich könnte man sagen, das sei eine unerlaubte Vereinfachung; es gibt doch zum mindesten auch die Möglichkeit, dass jemand die Schwierigkeiten nicht überwinden kann, die sich seinem Glauben an die Auferstehung Jesu entgegenstellen. Aber wer Glaubensschwierigkeiten hat, ist eben ein Glaubender, selbst wenn er mit den Schwierigkeiten nicht fertig wird. - Mt 4,18-22; Mk 6,17-20; Joh 20,14-18; Lk 24,9-11; Apg 1,3; 1 Kor 15,4.

 

 

Evangelium

Mt 28, 8-15

Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus                                                                 

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engelsvernommen hatten,

8 verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.

9Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.

10Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.

11Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.

12Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld

13und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.

14Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.

15Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

 

 

Fürbitten

Zu Christus, der die Macht des Todes überwand, beten wir:

Erhalte deinem Volk die österliche Freude.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Erleuchte die Herzen der Zweifelnden, dass sie der Osterbotschaft zustimmen.

Richte alle auf, die durch Angst gelähmt sind.

Führe unsere Toten zur Freude des ewigen Lebens.

Denn du bist wahrhaft vom Tod erstanden und herrschst als Sieger und König. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Gütiger Gott,

nimm unsere Gaben an

und gewähre uns deinen Schutz,

damit wir die Taufgnade,

die wir empfangen haben, nicht verlieren

und zur ewigen Freude gelangen,

die du für uns bereitet hast.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Präfation

Das wahre Osterlamm

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall zu danken, diese Nacht (diesen Tag, diese Tage) aber aufs höchste zu feiern, da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung das Leben neu geschaffen. Darum jubelt in dieser Nacht (heute) der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig .....

 

In den Hochgebeten I-III eigene Einschübe

 

 

Kommunionvers

Kol 3, 1-2

Ihr seid mit Christus auferstanden;

darum strebt nach dem, was im Himmel ist,

wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.

Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische.

Halleluja.

 

 

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,

in der Taufe hast du uns das Heil geschenkt.

Mache unsere Herzen würdig,

die Freude des kommenden Heils zu erlangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Herr Jesus Christus, du bist nicht in die Welt gekommen, um dir dienen zu lassen, und also auch nicht, um dich bewundern oder in diesem Sinne anbeten zu lassen. Du warst selber der Weg und das Leben - und du hast nichts anderes verlangt als ‚Nachfolger‘. So wecke uns denn auf, wenn wir in dieser Betörung eingeschlummert sind, erlöse uns von dieser Verwirrung, dass wir dich bewundern oder anbetend bewundern wollten, statt dir nachfolgen und ähnlich werden zu wollen“ (Sören Kierkegaard).

 

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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