11. Juni

Hl. Barnabas

Apostel

Gedenktag

 

Barnabas, „ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und Glauben“ (Apg 11,23), wird in der Apostelgeschichte (14,4) als Apostel bezeichnet, obwohl er nicht zum Kreis der Zwölf gehörte. Er war Diasporajude aus Zypern, gehörte zum Stamm Levi und hieß ursprünglich Josef. Wann und wie er Christ wurde, wissen wir nicht. In Apg 4,36-37 wird seine Hochherzigkeit gerühmt. Er war es, der den neubekehrten Saulus bei den verängstigten und misstrauischen Jüngern in Jerusalem einführte (Apg 9,26-27), ihn später (um 42) aus Tarsus nach Antiochia holte und als Mitarbeiter gewann. Zusammen gingen sie auf die erste Missionsreise nach Zypern und dem südlichen Kleinasien; zusammen traten sie auf dem sog. Apostelkonzil in Jerusalem dafür ein, dass man den Heiden, die Christen werden wollen, nicht das jüdische Gesetz auferlegen solle. Später kam es zwischen den beiden zu einer Auseinandersetzung, weil Paulus den Markus, einen Verwandten des Barnabas, nicht auf die zweite Missionsreise mitnehmen wollte. Barnabas fuhr dann mit Markus allein nach Zypern (Apg 15,39). Nach einer späteren Überlieferung soll er in Salamis gesteinigt worden sein.

 

 

Eröffnungsvers

Vgl. Apg 11, 23

Barnabas war ein trefflicher Mann,

voll des Heiligen Geistes und des Glaubens.

Ihn preisen wir selig, denn er wurde den Aposteln beigezählt.

 

 

Tagesgebet

Gott, du hast den heiligen Barnabas,

einen Mann

voll des Glaubens und des Heiligen Geistes,

als Boten des Evangeliums zu den Heiden gesandt.

Berufe auch heute Männer und Frauen,

die in Wort und Tat

die Botschaft Jesu Christi verkünden,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Die Lesung ist Eigentext dieses Gedenktages.

Zur Lesung Antiochia am Orontes war die drittgrößte Stadt des Römischen Reiches, Sitz des Legaten von Syrien, der um die Zeit Jesu auch für Palästina zuständig war. Dort entstand die erste Gemeinde, die aus Juden- und Heidenchristen zusammengesetzt war. Die jüdischen Christen hatten sich mit ihrer Botschaft zuerst an die Juden gewandt, dann aber gewannen die „Hellenisten“ (griechisch sprechende Christen) auch bei den Heiden Anhänger. Die Gemeinde von Jerusalem sah die Entwicklung nicht ohne Sorge; schon Petrus hatte dort Mühe gehabt, den „Hebräern“ klarzumachen, dass Gott auch den Heiden die Umkehr und das Leben schenken will (Apg 11,1-18). Man sandte also Barnabas als Visitator nach Antiochia. Er war der rechte Mann am rechten Platz, „ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben“ (11,23). Zwei weitere wichtige Nachrichten stehen in dieser Lesung: 1. Es gelingt Barnabas, Paulus in die Missionsarbeit einzuschalten; 2. in Antiochia entsteht der Name „Christen“, weil sie glauben und bezeugen, dass Jesus der Christus ist, der verheißene Messias und Retter. - Zu 11,21-26: Apg 4,36; 13,43; 6,5; 9,30. - Zu 13,13: Apg 11,27; 15,32; 9,15; Gal 1,15-16.

 

 

ERSTE Lesung

Apg 11, 21b-26; 13, 1-3

Er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

21b wurden viele gläubig und bekehrten sich zum Herrn.

22Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia.

23Als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen hatten.

24Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche Zahl hinzugewonnen.

25Barnabas aber zog nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen.

26Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen.

1In der Gemeinde von Antiochia gab es Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene, Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus.

2Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe.

3Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.

 

 

Antwortpsalm

Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4.5-6 (R: vgl. 2)

          R Der Herr hat sein Heil enthüllt

(GL neu 55, 1)

          vor den Augen der Völker. - R

1        Singet dem Herrn ein neues Lied

VIII. Ton

          denn er hat wunderbare Taten vollbracht.

          Er hat mit seiner Rechten geholfen

          und mit seinem heiligen Arm. - (R)

2        Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht

          und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.

3ab    Er dachte an seine Huld

          und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)

3cd    Alle Enden der Erde

          sahen das Heil unsres Gottes.

4        Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde,

          freut euch, ,jubelt und singt! - (R)

5        Spielt dem Herrn auf der Harfe,

          auf der Harfe zu lautem Gesang!

6        Zum Schall der Trompeten und Hörner

          jauchzt vor dem Herrn, dem König! - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Mt 28, 19a.20b

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Geht zu allen Völkern,

und macht alle Menschen zu meinen Jüngern!

Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Jesus sendet die Jünger mit seiner eigenen Vollmacht (vgl. Mt 4,23). Sie sollen auch seine Art des Auftretens zum Vorbild nehmen. Das Mitleid mit den Not leidenden Menschen soll ihr Tun ebenso bestimmen wie das seine (vgl. 9,36-38). Wie er sollen sie ihren Dienst in radikaler Armut tun. Gleichzeitig werden die Gemeinden an ihre Pflicht erinnert, für den Lebensunterhalt derer zu sorgen, die im Dienst des Evangeliums stehen. - Das Evangelium ist ein Angebot Gottes. Wer die Boten Jesu aufnimmt, empfängt die Gottesgabe des Friedens; der Friedensgruß des Missionars ist mehr als eine bloße Höflichkeit. Die Glaubensboten abweisen ist dasselbe wie Jesus selbst abweisen (vgl. 11,22-24). - Bei all dem wird vorausgesetzt, dass die Glaubensboten als solche erkennbar sind - wodurch? Kaum durch ihre bloße Behauptung. Zeichen ihrer Sendung sind neben der Wundergabe die Klarheit ihres Wortes und die Art ihres Auftretens. Die Verantwortung dafür, ob die Botschaft ankommt, liegt auf beiden Seiten: beim Verkündiger und beim Hörer. - Mk 6,8-11; Lk 9,2-5; 10,4-12; Jes 55,1; Apg 8,20; 13,51; 18,6.

 

 

Evangelium

Mt 10, 7-13

Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:

7Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

8Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen  aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

9Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.

10Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.

11Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

12Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.

13Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der den heiligen Barnabas zum apostolischen Dienst berief, wollen wir rufen:

Für alle, die dem Wort Gottes dienen: gib ihnen deinen Geist, dass sie ihrer Sendung treu bleiben. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für die Verantwortlichen in den Regierungen: hilf ihnen, das Wohl der Menschen zu fördern. (Stille) Christus, höre uns.

Für die Ausländer, die unter uns leben: lass sie Menschen finden, denen sie vertrauen können. (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Gemeinde: bewirke, dass wir einander aufrichtig und freundlich begegnen. (Stille) Christus, höre uns.

Allmächtiger Gott, mach uns auf die Fürbitte des heiligen Barnabas deinem Sohn ähnlich, damit wir mit Recht Christen heißen, durch ihn, Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,

segne und heilige diese Gaben

und erfülle uns durch dieses Opfer mit der Liebe,

die den heiligen Barnabas getrieben hat,

den Heidenvölkern das Licht deiner Botschaft zu bringen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen von den Aposteln

 

 

Kommunionvers

Joh 15, 15

Ich nenne euch nicht mehr Knechte;

denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.

Ich habe euch Freunde genannt,

weil ich euch alles geoffenbart habe,

was ich von meinem Vater gehört habe.

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott, am Festtag des Apostels Barnabas

hast du uns die heilige Speise

als Unterpfand ewigen Lebens geschenkt.

Lass uns am Ende unseres Weges unverhüllt schauen,

was wir jetzt im Zeichen begehen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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