12. September

Mariä Namen

 

Das Fest Mariä Namen wurde im 16. Jahrhundert zuerst in Spanien eingeführt; Papst Innozenz XI. führte es 1683 in der ganzen abendländischen Kirche ein zum Dank für den Sieg über die Türken bei Wien. Im römischen Kalender von 1970 wurde dieses Fest gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt. Im deutschen Sprachgebiet ist es erhalten geblieben. - Der Name Maria (hebräisch Marjam, Mirjam) wird verschieden gedeutet, aber keine von der etwa sechzig Deutungen ist sicher. Die erste uns bekannte Person mit diesem Namen ist Mirjam, die Schwester des Mose (Ex 15,20); es ist möglich, dass der Name ursprünglich nicht hebräisch, sondern ägyptisch ist; dann könnte er bedeuten: „die von Gott (Jahwe) Geliebte, Bevorzugte“. Andere Deutungen (Herrin, Schöne, Stern des Meeres) sind noch unsicherer.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Marienmessen

Schriftlesungen für Marienmessen

 

 

Tagesgebet

Gott, unser Retter,

der Name der seligen Jungfrau Maria

ist für uns ein Zeichen der Hoffnung geworden.

Befreie uns auf ihre Fürsprache aus allen Gefahren

und vollende an uns das Werk der Erlösung.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung  Nach dem Strafgericht über das untreue Volk schließt Gott mit ihm einen neuen Bund und verheißt ihm „Segen“: sicheren Bestand und bleibende Gottesgemeinschaft. Die Verse Jes 61,10-11 kann man das Magnificat des Alten Bundes nennen; es ist der Lobgesang von Menschen, die Gottes erbarmende Liebe erfahren haben und deren Sprecherin am Anfang des Neuen Bundes Maria geworden ist. Gott rettet, wo es sonst keine Hilfe gibt, und die Rettung, die er bringt, ist nicht, wie oft bei den Menschen, eine kümmerliche Notlösung, sondern übergroßes Glück. Zwei Bilder machen die Größe der Tat Gottes deutlich: in Vers 10 das Bild der Braut, die sich von der Liebe Gottes umfangen und eingehüllt weiß wie von einem Hochzeitskleid, und in Vers 11 das Bild von der Erde, die reiche Frucht hervorbringt. Der Mensch, der Gottes Liebe begriffen hat, braucht sein ganzes Leben und verbraucht es, um zu danken. - Zu 61,10: 1 Sam 2,1; Lk 1,46-47; Ps 132,16; Bar 5,2; Offb 19,8; 21,2. - Zu 61,11: Jes 45,8.

 

 

ERSTE Lesung

Jes 61, 9-11

Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn

Lesung aus dem Buch Jesaja

So spricht der Herr:

9Die Nachkommen meines Volkes werden bei allen Nationen bekannt sein und ihre Kinder in allen Völkern. Jeder, der sie sieht, wird erkennen: Das sind die Nachkommen, die der Herr gesegnet hat.

10Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.

11Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.

 

 

Antwortpsalm

1 Sam 2, 1bcde.4-5b.6-7.8abcd (R: vgl. 1b)

          R Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, meinen Retter. - R

(GL neu 625, 2)

1bc    Mein Herz ist voll Freude über den Herrn,

VIII. Ton

          große Kraft gibt mir der Herr.

1de    Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde;

          denn ich freue mich über deine Hilfe. - (R)

4        Der Bogen der Helden wird zerbrochen,

          die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.

5ab    Die Satten verdingen sich um Brot,

          doch die Hungrigen können feiern für immer. - (R)

6        Der Herr macht tot und lebendig,

          er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.

7        Der Herr macht arm und macht reich,

          er erniedrigt, und er erhöht. - (R)

8ab    Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub

          und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;

8cd    er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,

          einen Ehrenplatz weist er ihm zu.

          R Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, meinen Retter.

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Lk 1, 28

Halleluja. Halleluja.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,

der Herr ist mit dir,

du bist gebenedeit unter den Frauen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Maria wird vom Engel als die Frau begrüßt, die mehr als alle anderen von Gott geliebt und begnadet ist: Sie steht in der Reihe der großen Erwählten (Abraham, David) und überragt sie alle. Sie ist der neue Zion, das wahre Jerusalem, dem Gottes besondere Liebe und Gegenwart gilt (vgl. Zef 3,14-16; Sach 9,9). Was zu Maria gesagt wird (Lk 1,31-33), übertrifft bei weitem das über Johannes Gesagte (1,15-17). Seine Titel und sein Name kennzeichnen ihn als den verheißenen Messias der Endzeit, der die Einheit von Juda und Israel wiederherstellen und über alle Völker in Ewigkeit herrschen wird. Er ist der Sohn der Jungfrau, ist wahrer Mensch und gehört doch zur Welt Gottes (1,35). Anders als Zacharias (1,18) antwortet Maria auf die Botschaft des Engels mit dem einfachen und großen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ - Jes 7,14; Mt 1,21-23; Jes 9,5-6; Dan 7,14; Ex 40,34-35.

 

 

Evangelium

Lk 1, 26-38

Du hast bei Gott Gnade gefunden, Maria: du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

26In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret

27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

36Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.

37Denn für Gott ist nichts unmöglich.

38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Jesus Christus, der die Jungfrau Maria mit seinen Gaben beschenkte:

Lass alle, die den Namen der Gottesmutter tragen, auf ihre Fürbitte deinen Schutz erfahren.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Versöhne die Menschen miteinander, und schenke ihnen Frieden.

Befreie auf die Fürbitte Marias die Sünder von ihrer Schuld.

Gib, dass wir mit Maria dankbar die Größe deines Erbarmens preisen.

Barmherziger Gott, am Namensfest der Jungfrau Maria bitten wir dich um deine Gnade durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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