7. April
Hl. Johannes Baptist de la Salle
Priester, Ordensgründer
Gedenktag
Johann de la Salle war ein
Bahnbrecher der modernen Erziehung. Unterricht in der Muttersprache statt in
Latein, Verbot der Prügelstrafe Schulung der Arbeiter in ihren Berufen: das
waren vor dreihundert Jahren große Neuerungen, die vor allem in kirchlichen
Kreisen auf Widerstand stießen. Für Johannes Baptist de la Salle, geboren 1651
in Reims, war die Notwendigkeit solcher Reformen völlig klar. Er hat den Glanz
und das Elend der Zeit Ludwigs XIV. gesehen und sich vor allem der ärmeren
Volksschicht verpflichtet gewusst. So gründete er Volksschulen,
Fortbildungsschulen für Berufstätige, Lehrerseminare. Er starb am Karfreitag
1719; 1900 wurde er heilig gesprochen. Sein Werk wird durch die von ihm
gegründete Genossenschaft der Christlichen Schulbrüder fortgesetzt.
Commune-Texte:
Messformulare für Hirten der Kirche
oder für Erzieher
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für heilige Männer
(Erzieher)
Tagesgebet
Gott,
du hast den heiligen
Johannes
Baptist de la Salle berufen,
jungen Menschen den Weg des Heils zu zeigen.
Erwecke in deiner Kirche
verantwortungsbewusste Erzieher
voll schöpferischen Geistes,
die sich mit aller Kraft dafür einsetzen,
gute Menschen und wahre Christen heranzubilden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das „kostbare Gut“, das dem Lehrer und Hirten in der Kirche Christi
anvertraut wurde (2 Tim 1,14), ist die überlieferte Wahrheit von Jesus
Christus, der erschienen ist, um alle Menschen zu retten (vgl. 1,9-10). Er ist
die „gesunde Lehre“ (1,13), im Gegensatz zur „kranken“, „verdorbenen“ Lehre
der Häretiker (1 Tim 6,4-5). Zu dieser Lehre gehören außer den
Glaubensaussagen auch sittliche Normen. „Gesund“ ist die Lehre, wenn sie mit
dem übereinstimmt, was die Apostel gelehrt haben. Der Lehrer in der Kirche, sei
er Theologe oder Bischof, Pfarrer oder Katechet, kann über diese Lehre nicht
verfügen; er soll sie „bewahren“, treu verwalten und in ihrem vollen Bestand weitergeben.
Von den Aposteln und ihren Schülern an muss diese Überlieferung weitergehen
„bis zu jenem Tag“ (2 Tim 1,12), dem Tag der zweiten Ankunft Christi. Von
jedem Berufenen wird verlangt, dass er zum selbstlosen Dienen und auch zum
Leiden bereit ist wie der Apostel (2,1.3). - Zu 1,13-14: 2 Tim 4, ; Tit 1,9.13; 2 Tim 1,6-7; 1 Tim 6,20. - Zu 2,1-3: 2 Tim 3,14; 1 Tim 4,14; 2 Tim
4,8.
ERSTE Lesung |
2 Tim 1, 13-14; 2, 1-3 |
Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen
Geistes
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Mein
Sohn!
13Halte
dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum
Vorbild, und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt
ist.
14Bewahre
das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in
uns wohnt.
1Du,
mein Sohn, sei stark in der Gnade, die dir in Christus Jesus geschenkt ist.
2Was du
vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das vertrau zuverlässigen Menschen an,
die fähig sind, auch andere zu lehren.
3Leide
mit mir als guter Soldat Christi Jesu.
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder Ps 92 [91], 13.14) |
R Selig der Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn. - R |
(GL 708, 1) |
Oder: R Gesegnet,
wer auf den Herrn sich verlässt. - R
Oder: R Der
Gerechte gedeiht wie die Palme in den Vorhöfen unseres Gottes. - R |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
IV. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weisung des
Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag
und bei Nacht. - (R)
3 Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen
gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht
bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,
wird ihm gut gelingen. - (R)
4
Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind
verweht.
6 Denn der Herr kennt den Weg der
Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den
Abgrund. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 23, 11.12b |
(Halleluja. Halleluja.)
(So spricht der Herr:)
Der
Größte von euch soll euer Diener sein.
Und
wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Die Reden und Weisungen
Jesu, die in Kap. 18 zusammengefasst hat, hat man als „Gemeindeordnung“ oder
als „Hausordnung Gottes“ bezeichnet. Die Rede ist an die Jünger gerichtet. Mit
„Jünger“ sind hier aber nicht nur die Wenigen gemeint, die damals in der
unmittelbaren Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die Jüngergemeinde
seiner eigenen Zeit, die nachösterliche Kirche, im Blick. In jeder Zeit muss
neu an das Grundgesetz erinnert werden, das Jesus für seine Jünger aufgestellt
hat. Immer ist eine tief greifende Bekehrung notwendig, ein neues Denken und Verhalten,
wenn ein Mensch dem Gesetz Christi entsprechen will. Die Forderung, wir sollen wie
die Kinder werden, verlangt von uns eine absolute Wahrhaftigkeit vor Gott und
vor uns selbst. Das Kind weiß, dass es klein und schwach ist, dass es völlig
von der Liebe und Gunst der Großen abhängt. Aber gerade in dieser Schwachheit
des Kindes liegt seine unwiderstehliche Macht. Wer es fertig bringt, zu werden
wie ein Kind, der hat alles gewonnen. - Zu 18,1-5: Mk 9,33-37; Lk 9,33-37;
Lk 9,46-48. - Zu 18,3: Mk 10,15; Lk 18,17. - Zu 18,4: Mt 23,12; Lk 14,11. - Zu 18,5: Mt 10,40; Joh 13,20.
Evangelium |
Mt 18, 1-5 |
Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich
kommen
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
1In
jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der
Größte?
2Da
rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
3und
sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder
werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
4Wer so
klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
5Und
wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der die Wahrheit Gottes bezeugte:
Schenke allen, die in einem Lehrorden sich der christlichen Erziehung der
Jugend widmen, deinen Geist.
A.: Herr, erhöre uns.
Gib den Politikern Einsicht, die Arbeit in den katholischen Schulen
anzuerkennen und nicht zu erschweren.
Rege
junge Menschen an, nach dir und deiner Wahrheit zu suchen.
A.: Herr, erhöre uns.
Gib,
dass unsere Jugendlichen am Beispiel der Erwachsenen die Lebenskraft des
Glaubens erkennen.
Allmächtiger
Gott, auf die Fürbitte des heiligen Johannes Baptist de la Salle hilf uns, den
christlichen Glauben an die junge Generation weiterzugeben, durch Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.