21. Juli

Hl. Laurentius von Brindisi

Ordenspriester, Kirchenlehrer

 

Laurentius, geboren 1559 in Brindisi, trat 1575 in den Kapuzinerorden ein. Er studierte in Padua und Venedig. Sein leidenschaftliches Interesse für die Heilige Schrift trieb ihn dazu, die biblischen Sprachen (Griechisch und Hebräisch) gründlich zu erlernen. 1582 wurde er in Venedig zum Priester geweiht. Bald wurde er als Prediger und hervorragender Lehrer der Theologie bekannt. Seine Ordensbrüder wählten ihn zum Guardian, wenige Jahre später zum Provinzial; 1602-1605 war er Ordensgeneral. Er führte den Kapuzinerorden in Österreich und Böhmen ein und war auch in Bayern tätig. Sein Wirken lässt sich mit dem des hl. Petrus Kanisius vergleichen. Zur theologischen Auseinandersetzung mit dem Protestantismus kam sein Einfluss auf die Religionspolitik der katholischen Fürsten. Laurentius starb, genau 60 Jahre alt, am 22. Juli 1619. Papst Johannes XXIII. erhob ihn 1959 zum Kirchenlehrer.

 

„Die Waffen

mit denen der Glaube verteidigt sein will, sind: das heilige Leben derer, die den Glauben predigen und lehren, und die Geduld in Leiden und Verfolgung.“ (Laurentius von Brindisi)

 

Commune-Texte:

Messformulare für Hirten der Kirche

oder für Kirchenlehrer

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für Kirchenlehrer

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

du hast dem heiligen Laurentius von Brindisi

den Geist des Rates und der Stärke verliehen,

damit er als Prediger und Seelsorger

zu deiner Ehre und zum Heil der Menschen wirke.

Erleuchte auch uns durch deinen Geist,

damit wir unsere Aufgaben erkennen

und sie in deiner Kraft erfüllen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Das Wissen um die größere und bleibende Herrlichkeit des Neuen Bundes gibt dem Apostel Mut, überall, auch bei den skeptischen Korinthern, mit großer Sicherheit aufzutreten (2 Kor 3,12-13). Es verpflichtet ihn aber auch zu unermüdlichem Einsatz (4,1), zu einer absoluten Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in seinem Auftreten und in seiner Lehre. Das Licht Christi schafft im Herzen des Apostels; aber auch im Herzen aller Glaubenden, eine neue Helligkeit, geradezu ein Übermaß von Klarheit. Dass die Menschen so viel Licht überhaupt ertragen können, dass sie nicht daran zerbrechen, aber auch sich nicht dagegen abdichten, ist Gabe des barmherzigen Gottes. - Röm 1,16; 1 Thess 2,4-5; Gen 1,3; Joh 8,12.

 

 

ERSTE Lesung

2 Kor 4, 1-2.5-7

Wir verkündigen Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder!

1Unser Eifer erlahmt nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen übertragen wurde.

2Wir haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen Gewissen.

5Wir verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen.

6Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.

7Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10 (R: vgl. 8a.9a)

          R Mein Gott, ich komme;

(GL neu 624, 5)

          deinen Willen zu tun macht mir Freude. - R
2        Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn.

V. Ton

          da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.

4ab    Er legte mir ein neues Lied in den Mund,

          einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. - (R)

7        An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen,

          Brand- und Sündopfer forderst du nicht

          Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;

8        darum sage ich: Ja, ich komme.

          In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist. - (R)

9        Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,

          deine Weisung trag‘ ich im Herzen.

10      Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde,

          meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.

Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.

Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium   In Kap. 4 hat Markus Gleichnisreden Jesu zusammengestellt. Eingeleitet wird dieser Abschnitt durch die Verse 1-2, abgeschlossen durch die Verse 33-34. Die Frage nach dem Wesen und Sinn der Gleichnisrede überhaupt wird in dem wichtigen und schwierigen mittleren Teil des Evangelienabschnittes beantwortet (4,10-12). Hier wird auch das Gleichnis vom Sämann (4,3-9) grundsätzlich gedeutet; eine weitere Auslegung hat es in den Versen 13-20 gefunden. Im Gleichnis vom Sämann geht es wie in den folgenden Gleichnissen um „das Geheimnis des Reiches Gottes“ (4,11), um die Art und Weise, wie sich die Gottesherrschaft verwirklicht: ganz anders, als die Menschen es sich denken. Man kann es sehen und hören (Vers 12), es verwirklicht sich im Ereignis und im Wort. Das „Geheimnis“ des Gottesreiches wird aber nur denen gegeben, die „drinnen“ sind: die „draußen“ sehen nicht und verstehen nicht. Dass es aber die Absicht Jesu gewesen sei, durch die Gleichnisrede denen „draußen“ unverständlich zu bleiben, ist doch wohl eine verfehlte Deutung dieses schwierigen Textes (vgl. Mk 4,33-34; Mt 13,13). Jesus will verstanden werden, aber er kann nur von denen verstanden werden, die bei ihm sind (4, 10). Für die andern gibt es den Weg der Umkehr und Vergebung (4,12). - Mt 13,1-23; Lk 8,4-15; Mk 2,13; Lk 5,1-3; Mk 7,17; Röm 16,25; Kol 4,3; Jes 6,9-10.

 

 

Evangelium

Mk 4, 1-10.13-20

Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

1lehrte Jesus am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.

2Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:

3Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.

4Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.

5Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;

6als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.

7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht.

8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

9Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

10Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse.

13Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen?

14Der Sämann sät das Wort.

15Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.

16Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf;

17aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall.

18Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar,

19aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht.

20Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

 

Oder:

Kurzfassung

Mk 4, 1-9

Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

1lehrte Jesus am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.

2Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:

3Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.

4Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.

5Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;

6als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.

7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht.

8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

9Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

 

 

Fürbitten

Wir bitten Jesus Christus, den guten Hirten seines Volkes:

Segne alle Seelsorger, die für das Heil der Menschen arbeiten.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Steh den Politikern bei, die sich für Gerechtigkeit unter den Völkern einsetzen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Rufe alle zur Besinnung, deren Glaube bedroht ist.

Schenke uns, die du in dein Volk berufen hast, das ewige Leben.

Allmächtiger Gott, durch den Dienst des heiligen Laurentius von Brindisi hast du viele Christen im Glauben gestärkt. Seine Fürsprache helfe uns, dir treu zu dienen durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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