30. Juni

Die ersten heiligen Märtyrer der Stadt Rom

 

Ein Fest aller Märtyrer, die in der Verfolgung Neros ihr Blut vergossen, wurde in Rom seit 1923 gefeiert; der neue römische Kalender hat diesen Gedenktag, der sich an das Fest der Apostel Petrus und Paulus anschließt; auf die ganze Kirche ausgedehnt. - Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, er selbst habe die Stadt Rom angezündet, „schob Nero die Schuld auf andere und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die wegen ihrer Verbrechen verhassten Menschen, die das Volk Christianer nannte. Der Name leitet sich von Christus ab; dieser war unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden ... Man verhaftete also zuerst die Leute, die bekannten, dass sie Christen waren; dann auf ihre Anzeige hin eine ganze Menge. Sie wurden nicht gerade der Brandstiftung, wohl aber des allgemeinen Menschenhasses überführt. Die Todgeweihten benützte man zum Schauspiel. Man steckte sie in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an, man ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen. Nero hatte für diese Schauspiele seinen Park zur Verfügung gestellt und veranstaltete ein Zirkusspiel: Im Aufzug eines Wagenlenkers mischte er sich unter das Volk oder stand auf seinem Wagen ...“ Das schreibt der (heidnische) römische Geschichtsschreiber Tacitus im 15. Buch seiner Annalen.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Märtyrer

Schriftlesungen für Märtyrer

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast die Anfänge der Kirche von Rom

durch das Blut vieler Märtyrer geheiligt.

Das Opfer ihres Lebens werde uns zum Segen,

ihr herrlicher Sieg stärke deine Kirche.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Eine große Sicherheit und Geborgenheit spricht aus diesem Abschnitt. Vier Fragen dienen dazu, diese Sicherheit abschließend nochmals zu begründen: Wer ist gegen uns? Wer kann uns anklagen? Wer kann uns verurteilen? Wer kann uns von der liebe Christi trennen? Diese letzte, entscheidende Frage braucht eine längere Antwort, denn hier könnte es eine Unsicherheit geben. Es gibt Mächte der Höhe und der Tiefe, die uns von Christus und von Gott trennen möchten und vielleicht auch könnten. Sie können es nicht, weil Gott auf unserer Seite steht und weil die Liebe Christi größer ist als unsere Schwachheit. Er ist der Herr (8, 39). Auch der letzte Feind, der Tod, hat keine Macht mehr über uns. Das Wesentliche an unserem Leben, die Liebe, mit der uns Gott liebt und mit der wir ihm antworten, überdauert den Tod; ja sie gelangt durch den Tod hindurch zu ihrer Vollendung. - Zu 8,31-32: Ps 118,6-7; Röm 6,8-11; Joh 3,16; 2 Kor 5,18-21. - Zu 8,34: Ps 110,1; Hebr 7,25. - Zu 8,36-37: Ps 44,23; 2 Kor 4,11; Joh 16,33.

 

 

ERSTE Lesung

Röm 8, 31b-39

Weder Tod noch Leben können uns scheiden von der Liebe Gottes

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Römer

Brüder!

31bIst Gott für uns, wer ist dann gegen uns?

32Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

33Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.

34Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

35Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?

36In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat.

37Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.

38Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten

39der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

 

 

Antwortpsalm

Ps 124 (123), 2-3.4-5.7-8 (R: 7a)

          R Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen. - R

(GL neu 60, 1)

2        Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt,

VI. Ton

          als sich gegen uns Menschen erhoben,

3        dann hätten sie uns lebendig verschlungen,

          als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. - (R)

4        Dann hätten die Wasser uns weggespült,

          hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.

5        Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen,

          die wilden und wogenden Wasser. - (R)

7        Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;

          das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.

8        Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn,

          der Himmel und Erde gemacht hat. - R


 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.

Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;

denn ihnen gehört das Himmelreich.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Die Rede Jesu über die Ereignisse der Endzeit (Mt 24-25) ist eine Warn- und Mahnrede. Ein Vergleich mit Mk 13 und Lk 21 zeigt, dass von einer wörtlichen Wiedergabe der Rede Jesu hier nicht die Rede sein kann. Matthäus hat die in Mk 13 vorliegende Überlieferung gekannt und sie für die Situation seiner eigenen Zeit gedeutet. - „Gebt acht, dass euch niemand irreführt!“, damit beginnt die Antwort Jesu auf die Frage der Jünger nach dem Zeitpunkt des Endes und der Wiederkunft Jesu und nach den Zeichen, die diesen Ereignissen vorausgehen. Das Ende steht noch nicht vor der Tür (24,6). Er werden noch viele schreckliche Dinge geschehen: politische, militärische und kosmische Katastrophen; Verfolgung der Jünger „um meines Namens willen“ (24,9); innerhalb der Gemeinde selbst wird es Verwirrung, Hass und Verrat geben, und die Liebe wird erkalten. Aber es wird auch Menschen geben, die den Glauben bewahren und sich in der Liebe bewähren; ihnen wird die Rettung verheißen. - Zu 24,4-8: Mk 13,5-8; Lk 21,7-11; Jes 19,2. - Zu 24,9-13: Mk 13,9-13: Lk 21,12-19; Mt 10,17-22; Joh 15,18.

 

 

Evangelium

Mt 24, 4-13

Ihr werdet von allen Völkern um meines Namens willen gehasst

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

4Gebt acht, dass euch niemand irreführt!

5Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin der Messias!, und sie werden viele irreführen.

6Ihr werdet von Kriegen hören, und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen. Gebt acht, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende.

7Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere, und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.

8Doch das alles ist erst der Anfang der Wehen.

9Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten, und ihr werdet von allen Völkern um meines Namens willen gehasst.

10Dann werden viele zu Fall kommen und einander hassen und verraten.

11Viele falsche Propheten werden auftreten, und sie werden viele irreführen.

12Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhand nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten.

13Wer jedoch bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Christus, der seinen Jüngern große Bedrängnis voraussagte:

Für die Christen in der Stadt Rom: schenke ihnen auf die Fürsprache der ersten römischen Märtyrer einen lebendigen Glauben.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Für die Staatsmänner: wehre ihnen, Unschuldige zu verfolgen und Wehrlose zu unterdrücken.

Für alle bedrängten Christen: hilf ihnen, dir treu zu bleiben.

Für unsere Verstorbenen: nimm sie auf in die Gemeinschaft deiner Heiligen.

Herr Jesus Christus, du rettest jeden, der bis zum Ende standhaft bleibt. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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