21. Oktober
Hl. Ursula und
Gefährtinnen
Märtyrerinnen
Die Legende von der
hl. Ursula und ihren 11000 Gefährtinnen ist historisch nicht haltbar. Es gibt
aber in der Ursulakirche in Köln eine Inschrift aus dem 4. oder 5. Jahrhundert,
die besagt, dass diese Kirche anstelle einer älteren Kirche gebaut wurde und
dass an diesem Ort mehrere Jungfrauen den Märtyrertod gefunden haben. Ob es
drei oder elf (statt elftausend) Jungfrauen waren, lässt sich nicht mehr sagen.
Die Verehrung der hl. Ursula hat sich seit dem 12. Jahrhundert über das ganze
Abendland ausgebreitet.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für Jungfrauen
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für
Jungfrauen
Tagesgebet
Gott,
du hast der heiligen Ursula und ihren
Gefährtinnen
Kraft und Standhaftigkeit im Martyrium gegeben
und sie so zur Schau deiner Herrlichkeit geführt.
Stärke uns auf ihre Fürbitte
im Glauben und in der Liebe
und gib uns ewige Gemeinschaft mit ihnen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Eine große Sicherheit und Geborgenheit spricht aus diesem Abschnitt. Vier Fragen dienen dazu, diese Sicherheit abschließend nochmals zu begründen: Wer ist gegen uns? Wer kann uns anklagen? Wer kann uns verurteilen? Wer kann uns von der liebe Christi trennen? Diese letzte, entscheidende Frage braucht eine längere Antwort, denn hier könnte es eine Unsicherheit geben. Es gibt Mächte der Höhe und der Tiefe, die uns von Christus und von Gott trennen möchten und vielleicht auch könnten. Sie können es nicht, weil Gott auf unserer Seite steht und weil die Liebe Christi größer ist als unsere Schwachheit. Er ist der Herr (8,39). Auch der letzte Feind, der Tod, hat keine Macht mehr über uns. Das Wesentliche an unserem Leben, die Liebe, mit der uns Gott liebt und mit der wir ihm antworten, überdauert den Tod; ja sie gelangt durch den Tod hindurch zu ihrer Vollendung. - Zu 8,31-32: Ps 118,6-7; Röm 6,8-11; Joh 3,16; 2 Kor 5,18-21. - Zu 8,34: Ps 110,1; Hebr 7,25. - Zu 8,36-37: Ps 44,23; 2 Kor 4,11; Joh 16,33.
ERSTE Lesung |
Röm 8, 31b-39 |
Weder Tod noch Leben können uns scheiden von der Liebe Gottes
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Römer
Brüder!
31bIst
Gott für uns, wer ist dann gegen uns?
32Er hat
seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie
sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33Wer
kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.
34Wer
kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der
auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.
35Was
kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung,
Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?
36In der
Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir
werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat.
37Doch
all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.
38Denn
ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder
Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten
39der
Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der
Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9 (R: vgl. 5b) |
R All meinen Ängsten hat mich der Herr entrissen. - R |
(GL neu 651, 3) |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
IV. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - R
Ruf vor dem
Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Dich,
Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dich
preist der Märtyrer leuchtendes Heer.
Halleluja.
Zum Evangelium „Die Christen wohnen
zwar in der Welt, aber sie sind nicht aus der Welt“, heißt es in einem
frühchristlichen Text (Diognetbrief 6,3). Der Abschnitt Joh 15,18 - 16,4a
spricht vom Hass der Welt gegen die Jünger Jesu. Die „Welt“ ist zwangsläufig
totalitär sie erträgt es nicht, dass es Menschen gibt, die nicht nach ihrem
Gesetz leben. Die Finsternis kann das Licht nicht ertragen. Außerdem: das
Lebensgesetz des Meisters ist auch das des Jüngers. Der Hass der Welt gilt
nicht eigentlich dem einzelnen Jünger: er gilt der geheimen Wirklichkeit, der
unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger treibt, ihn von der Welt unterscheidet
und aus ihr herausnimmt: „um meines Namens willen“: das ist der wahre Grund. Der
Hass der Welt gilt Christus dem Herrn selbst und seinem Geist, der in den
Jüngern am Werk ist. - Mt 10,22; 1 Joh 3,11-18; Joh 1,10; 17,14-16; 13,16;
Mt 10,24-25; Lk 6,40; 2 Tim 3,12; Apg 5,41; 9,4; 1 Joh 3,1.
Evangelium |
Joh 15, 18-21 |
Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
18Wenn
die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.
19Wenn
ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.
Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt
erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
20Denkt
an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein
Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an
meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
21Das
alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht,
der mich gesandt hat.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, von dessen Liebe uns nichts scheiden kann, wollen wir beten:
Wecke
in allen Christen ein unerschütterliches Vertrauen auf deine Hilfe.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Lass
die Regierenden aufrichtig für den Frieden arbeiten.
Entreiß
die Bedrängten all ihren Ängsten.
Rufe
zu dir, die in der Hoffnung auf dich entschlafen sind.
Allmächtiger Gott, mehre in uns den Glauben, für den die heilige Ursula
und ihre Gefährtinnen das Leben hingaben, durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.