6. Oktober

Hl. Bruno

Mönch, Einsiedler, Ordensgründer

 

Bruno, der Stifter des Kartäuserordens, stammte aus Köln. Geboren um 1030, wurde er Kanonikus an St. Kunibert in Köln, 1057 Leiter der Domschule in Reims, wo der spätere Papst Urban II. sein Schüler war, Mit Erlaubnis des Bischofs von Grenoble gründete er 1084 mit sechs gleich gesinnten Freunden eine Eremitensiedlung in der Einsamkeit von Cartusia (Chartreuse). Das war die erste „Kartause“ (La Grande Chartreuse) und der Anfang des Kartäuserordens, des einzigen Ordens der katholischen Kirche, der nie reformiert zu werden brauchte. Sechs Jahre später rief ihn Papst Urban II. als seinen Berater nach Rom. 1091 gründete Bruno die Kartause La Torre in Kalabrien. Dort starb er am 6. Oktober 1101.

 

„Die Einsamkeit

ist der Weg, der zum Leben führt. Hier tauscht man Himmlisches für Irdisches ein und Ewiges für Vergängliches.“ (Bruno)

 

Commune-Texte:

Messformulare für Hirten der Kirche

oder für Ordensleute

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für heilige Männer (Ordensleute)

 

 

Tagesgebet

Gott,

du hast den heiligen Bruno

in die Einsamkeit geführt

und ihn zu einem Leben in deiner Nähe berufen.

Auf die Fürsprache dieses heiligen Mönches

schenke uns die Gnade,

dass wir uns nicht blenden lassen vom Glanz dieser Welt,

sondern bereit und offen bleiben für deinen Ruf.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen? Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (Phil 3,13). Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt; christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. - Zu 3,8-11: Röm 1,16; 10,3; Gal 2,16; Röm 1,4; 9,1-5. - Zu 3,12-14: Gal 5,7; 1 Kor 9,24-27; Phil 2,16.

 

 

ERSTE Lesung                                                                                                                 Phil 3, 8-14

Das Ziel vor Augen. jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

Brüder!

8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen

9und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

10Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

12Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

13Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder Ps 92 [91], 13.14)

          R Selig der Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn. - R

(GL neu 31, 1)

          Oder:

          R Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt. - R

          Oder:

          R Der Gerechte gedeiht wie die Palme

          in den Vorhöfen unseres Gottes. - R

1        Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt,

IV. Ton

          nicht auf dem Weg der Sünder geht,

          nicht im Kreis der Spötter sitzt,

2        sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,

          über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. - (R)

3        Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist,

          der zur rechten Zeit seine Frucht bringt

          und dessen Blätter nicht welken.

          Alles, was er tut,

          wird ihm gut gelingen. - (R)

4        Nicht so die Frevler:

          Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.

6        Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,

          der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund. - R                    

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich bin das Licht der Welt.

Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Drei kurze Gespräche über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt; das letzte (Lk 9,61-62) steht nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu nicht um eine Reisebegleitung, es geht um die Teilnahme am Leben Jesu und an seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus, „Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen. Die Forderungen werfen Licht auf den, der fordert; von ihm, dem Menschensohn her, der die Gottesherrschaft herbeiführt, werden sie erst verständlich. - Mt 8,19-22; Lk 14,26-33; 1 Kön 19,19-21; Phil 3,13.

 

 

Evangelium

Lk 9, 57-62

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

57als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg nach Jerusalem weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.

59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.

60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!

61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.

62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

 

 

Fürbitten

Wir bitten Jesus Christus, der in der Einsamkeit gebetet hat:

Für alle, die ihr Leben dem Gebet geweiht haben: wende dich ihnen zu, und erhöre ihre Bitten. (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für Menschen, die untereinander verfeindet sind: mach sie zur Versöhnung bereit. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für Menschen, die unter Einsamkeit leiden: sei du ihre Zuflucht. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für unsere Gemeinde: hilf, dass wir in der Unrast des Alltags bei dir Ruhe finden. (Stille) Herr, erbarme dich.

Herr, unser Gott, auf die Fürsprache des heiligen Bruno erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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