19. Oktober
Hl. Paul vom Kreuz
Priester, Ordensgründer
Der Gründer des Passionistenordens wurde 1694 in Ovada in
der Republik Genua geboren. Sein Vater Lukas Danei war ein Geschäftsmann. Von
seiner frommen Mutter lernte er früh die Verehrung des Leidens Christi. Seine
Absicht, mit den Venezianern gegen die Türken in den Krieg zu ziehen, musste er
aufgeben. 1720 erhielt er vom Bischof von Alessandria, der die Berufung des
jungen Mannes prüfte und als echt anerkannte, das schwarze Bußgewand. 1722
wurde er zusammen mit seinem Bruder Johann Baptist zum Priester geweiht und
erhielt die Erlaubnis, Novizen aufzunehmen. 1737 konnten sie in Orbetello eine
erste Niederlassung gründen. Paul wurde in dieser Zeit ein erfolgreicher
Missionsprediger in den Städten Italiens. Seine Gründung, der „Orden vom Leiden
Jesu“, wurde 1769 von Papst Klemens XIV. endgültig bestätigt, und Paul musste,
trotz seiner angegriffenen Gesundheit, das Amt des Generaloberen übernehmen. Er
starb 1775 in Rom.
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für heilige Männer
(Ordensleute)
Eröffnungsvers |
1 Kor 2, 2 |
Ich will nichts anderes kennen als Jesus
Christus,
und zwar als Gekreuzigten.
TAGSGEBET
Barmherziger Gott,
du hast dem heiligen Paul vom Kreuz
eine außergewöhnliche Liebe
zum Leiden Christi gegeben.
Hilf uns,
nach seinem Vorbild den Erlöser zu lieben
und unser eigenes Kreuz mit Geduld zu tragen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Zur Lesung Gleich am Anfang des ersten Korintherbriefs stößt Paulus in die Mitte
des Evangeliums vor: die Botschaft vom Kreuz, die „Predigt vom Galgen“, also
genau das, was die Welt nicht hören will. Das Wort vom Kreuz rettet den, der
darin die Kraft Gottes erkennt, und es richtet den, der es als Torheit
zurückweist. Am Kreuz entscheiden sich Tod und Leben, Gericht und Heil. - Die
wirkliche, tötende Torheit ist auf der Seite „dieser Welt“ (1,20), die nicht
gewillt und vielleicht schon nicht mehr fähig ist, Gott zu erkennen. Diese
Torheit ist nach Röm 1,21-22 Sünde und Strafe zugleich; sie kommt nicht vom
fehlenden Verstand, sie ist Oberflächlichkeit und Überheblichkeit des Herzens.
Das Wort vom Kreuz ist Gericht und Heil, aber nicht beides in gleicher Weise;
es ist zuerst Angebot des Heils, denn Gott will die Menschen retten; zum
Gericht wird es da, wo es verworfen wird. - Zu 1,18-20: 1 Kor 2,1-2; Röm 1,16; 2 Kor 4,3. - Zu 1,21-25: Röm 1,18-20; Mt 12,38; Apg 17,18.32; Röm 9,32; 1 Kor 2,14; Kol 2,3; 2 Kor 13,4.
ERSTE Lesung |
1 Kor 1, 18-25 |
Gott beschloss, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu
retten
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
18Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die
gerettet werden, ist es Gottes Kraft.
19Es
heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und
die Klugheit der Klugen verschwinden.
20Wo ist
ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott
nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?
21Denn
da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott
nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der
Verkündigung zu retten.
22Die
Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.
23Wir
dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes
Ärgernis, für Heiden eine Torheit,
24für
die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes
Weisheit.
25Denn
das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist
stärker als die Menschen.
Antwortpsalm |
Ps 117 (116), 1.2 (R: vgl. Mk 16, 15) |
R Geht hinaus in die ganze Welt, |
(GL neu 454) |
und verkündet allen das Evangelium! - R |
1 Lobet den Herrn, alle Völker, |
VI. Ton |
preist ihn, alle Nationen! - (R)
2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld,
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 6 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn
sie werden gesättigt.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus, der Messias und Gottessohn, ist den Weg des Leidens gegangen. Er
hat seine Jünger eingeladen, ihm auf diesem Weg zu folgen. Bis zu seiner
Wiederkunft steht die Kirche unter dem Lebensgesetz des Menschen Jesus, d. h.
dem Gesetz des Leidens. Jesusnachfolge bedeutet sich selbst aufgeben und zum
Kreuz bereit sein. Beide Ausdrücke meinen das Gleiche: das Kreuz auf sich
nehmen heißt auf jeden eigenen Anspruch, auf jede Selbstbehauptung verzichten,
im Dienst der Gottesherrschaft leben und nötigenfalls auch sterben. Dieses
Sterben aber ist der Weg zum Leben. Nur wer sein Leben drangibt, wird es
gewinnen. So ist es schon auf der Ebene des natürlichen Lebens; wer nur darauf
bedacht ist, ängstlich das zu bewahren, was er hat, wird sicher alles
verlieren. Der Jünger Jesu aber ist durch die Taufe in das Geheimnis des
Leidens und Sterbens Jesu und seiner Auferstehung eingetreten. - Mk 8,34-38;
Lk 9,23-26; Mt 10,38-39; Joh 12,24-26.
Evangelium |
Mt 16, 24-27 |
Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich
selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
25Denn
wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um
meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
26Was
nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben
einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
27Der
Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und
jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der die Schmach des Kreuzes auf sich nahm:
Für alle Christen: leite sie an, sich in Wort und Tat zu deinem Kreuz zu
bekennen. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für alle, die ein öffentliches Amt haben: lass sie zum Wohl aller
Menschen beitragen. (Stille) Christus, höre uns.
Für die Leidenden: gib ihnen die Kraft, ihre Leiden mit deinem Leiden zu
vereinen. (Stille) Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: mach uns bereit, den Willen Gottes anzunehmen. (Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger Gott, durch den Tod deines Sohnes am Kreuz hast du uns das
Leben geschenkt. Die Fürbitte des heiligen Paul vom Kreuz bestärke uns, dieses
neue Leben zu bewahren durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
schau gütig auf die Gaben,
die wir am Gedenktag des heiligen Paul vom Kreuz
darbringen.
Hilf uns,
die Hingabe deines Sohnes,
die wir im Sakrament feiern,
unserem Leben nachzuahmen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
1 Kor 1, 23-24 |
Wir verkündigen Christus als Gekreuzigten:
Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Schlussgebet
Herr und Gott,
du hast im Leben des heiligen Paul
das Geheimnis des Kreuzes sichtbar gemacht.
Stärke uns durch das heilige Sakrament,
das wir empfangen haben,
damit auch wir in das Opfer Christi eingehen
und in der Gemeinschaft deiner Kirche
für das Heil der Menschen wirken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.