Schott Tagesliturgie
Mittwoch
27
September 2023
- Mittwoch der 25. Woche im Jahreskreis
- Hl. Vinzenz von Paul
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
27. September
Hl. Vinzenz von Paul
Priester, Ordensgründ
Gedenktag
Vinzenz von Paul stammte aus
Pouy, einem Dorf in der Gascogne (Südfrankreich), das seit 1828
St-Vincent-de-Paul heißt. Er wurde im Jahr 1600, noch nicht zwanzig Jahre alt,
zum Priester geweiht. Hatte er diesen Beruf zunächst gewählt, um aus der Armut
herauszukommen, so vollzog sich in dem jungen Priester bald ein tiefer Wandel,
zu dem die Begegnung mit dem Priester (und späteren Kardinal) Bérulle
wesentlich beitrug. Als Hausgeistlicher des Grafen de Gondi entdeckte Vinzenz
die Verlassenheit und religiöse Unwissenheit der Landbevölkerung, und er
stellte auch die mangelhafte Bildung vieler Geistlicher fest. Aus kleinen
Anfängen entstand 1625 die Kongregation der Lazaristen, so genannt nach dem
ehemaligen Priorat St-Lazare, das der Kongregation seit 1633 als Mutterhaus
dient. Die Aufgabe der Lazaristen sah Vinzenz in der Abhaltung von
Volksmissionen und in der Heranbildung eines guten Klerus; der Erfolg einer
Mission kann ja nicht von Dauer sein, wenn die Arbeit nicht an Ort und Stelle
weitergeführt wird. In Zusammenarbeit mit Louise de Marillac gründete Vinzenz die
„Töchter der Liebe“ (Barmherzige Schwestern, Vinzentinerinnen). Immer tat
Vinzenz „nur“ das Notwendige: das, was die Situation ihm als den Willen Gottes
zeigte. Er hat keine Bücher geschrieben und keine Wunder gewirkt, aber er war
demütig und treu, groß in seiner Einfachheit. Er starb 1660 in der Nacht zum
27. September.
Strom
der Güte
„Kein Mensch ist im Guten
stetiger und unbeirrbarer als der Milde und Gütige. Ewig wankend sind sie alle,
die sich vom Zorn und von der unersättlichen Gier der Leidenschaften fortreißen
lassen. Sie handeln schrullenhaft und unbeherrscht - wie Sturzbäche sind sie,
deren Kraft und Ungestüm nur im Überborden besteht. So wie sie verfließen,
trocknen sie aus. Anders die Ströme, die wie gütige Menschen sind - ohne
Geräusch und voller Ruhe ziehen sie dahin, ohne je zu versiegen.“
„Ich habe Hochachtung und Liebe, um eine ganze
Welt damit zu beschenken.“ (Vinzenz von Paul)
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)
oder für heilige Männer (Heilige der
Nächstenliebe)
Eröffnungsvers |
Lk 4, 18 |
Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir,
denn der Herr hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen die Heilsbotschaft
bringe
und alle heile, deren Herz bedrückt ist.
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast den heiligen Vinzenz von Paul berufen,
den Armen zu helfen
und für die Ausbildung guter Priester zu sorgen.
Schenke auch uns apostolischen Eifer;
hilf uns, die Not der Armen zu sehen,
und mach uns bereit, ihnen zu helfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung
Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“
(1,2), ist es wie mit dem Volk Gottes im Alten Bund: Gott schafft sich sein
Volk aus nichts (1,28); er bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete.
Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes; was am Kreuz geschah,
setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten Christus: nicht mit Macht
und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind
es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer
Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen
Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war
doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl
auch asoziale Elemente fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott
ein bestimmtes Ziel: Der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der
Empfangende stehen. - Dtn 7,7-8; Ri 7,2; 1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5;
Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2 Kor 10,17.
ERSTE Lesung |
1 Kor 1, 26-31 |
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
26Seht auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern
das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu
machen.
28Und
das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts
ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit
kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von
ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer
sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der
Schrift.
Antwortpsalm |
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a) |
R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R |
(GL neu 61, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt |
VI. Ton |
und sich herzlich freut an seinen
Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3
Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf
den Herrn.
9 Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium Der zusammenfassende Bericht Mt 9,35 verweist auf 4,23 zurück;
zwischen diesen beiden Versen steht die Selbstoffenbarung Jesu durch Wort und
Tat; die Bergpredigt (Kap. 5-7) und die Wunder (Kap. 8-9). Für beides, die
Verkündigung der Botschaft von der Gottesherrschaft und die Tätigkeit des
Helfens und Heilens, braucht Jesus Mitarbeiter. Die Verse 9,36-38 leiten zur
Aussendungsrede (Kap. 10) über. Die ganze Tätigkeit Jesu und auch die
Aussendung der Jünger stehen unter dem Motiv des Mitleids mit dem führerlosen
Volk. Das Bild von der Herde („Schafe, die keinen Hirten haben“) wird dann
abgelöst durch das Wort von der Ernte. „Ernte“ ist Bild für das kommende
Gericht, bei dem Gott den Weizen in seine Scheune einbringt (Mt 3,12).
Mitarbeiter bei dieser Ernte sind die Jünger. Überall, wo Gottes Wort verkündet
wird, da wird dem Menschen Rettung und Heil angeboten, da ist aber auch schon
Zeit der Ernte: das Wort fordert Entscheidung und Antwort. - Num 27,15-20;
Sach 11,15-17; 1 Kor 3,5-9; Offb 14,14-16.
Evangelium |
Mt 9, 35-38 |
Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig
Arbeiter
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit
35zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das
Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.
36Als er
die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und
erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37Da
sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig
Arbeiter.
38Bittet
also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Fürbitten
Im
Gebet rufen wir zu Jesus Christus, der durch seinen Geist die Kirche erneuert:
Für die Seelsorger: mache sie zu gütigen und eifrigen Hirten für die
Menschen, die ihnen anvertraut sind. (Stille)
Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für alle, die über andere Macht haben: gib, dass sie die Würde jedes
Menschen achten. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für die Kranken und Armen: sende ihnen Menschen, die ihnen tatkräftig
helfen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle, die du zum priesterlichen Dienst berufen hast: steh ihnen bei,
dass sie ihrer Berufung treu bleiben. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Gütiger Gott, durch den heiligen Vinzenz von Paul hast du deine Liebe zu
den Armen und Kranken offenbart. Seine Fürbitte helfe uns, reich zu werden an
Werken der Nächstenliebe, durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott,
dein Diener Vinzenz von Paul
hat die heiligen Geheimnisse nicht nur gefeiert,
sondern auch aus ihrer Kraft gelebt.
Gewähre uns durch dieses Opfer die Gnade,
dass wir zu einer Gabe werden, die dir
wohlgefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Ps 107 (106), 8-9 |
Wir wollen dem Herrn danken für seine Huld,
für sein wunderbares Tun an den Menschen,
weil er die hungernde Seele mit seinen Gaben
erfüllt hat.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
dein Sohn ist gekommen,
den Armen die Frohe Botschaft zu verkünden.
Lass uns in der Kraft seines Leibes und Blutes
ein offenes Herz haben für die Not in der Welt,
damit wir nach dem Beispiel des heiligen Vinzenz
die Liebe weitergeben,
mit der du uns angenommen hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.