Schott Tagesliturgie
Samstag
23
September 2023
- Samstag der 24. Woche im Jahreskreis
- Hl. Pio von Pietrelcina (Padre Pio)
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
SAMSTAG DER 24. WOCHE
IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott.
Dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt.
Es macht das Leben reich,
es stiftet Frieden und Versöhnung.
Gib, dass wir es nicht achtlos überhören.
Mach uns aufnahmebereit.
Bring dein Wort in uns zu hundertfältiger Frucht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 307, 6)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Am Schluss des ersten Timotheusbriefs steht eine eindringliche Mahnung
an den Vorsteher (6,11-16). Zusammengefasst ist die Mahnung in Vers 14:
„Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel zum Erscheinen Jesu Christi,
unseres Herrn.“ Den „Auftrag“ hat der Vorsteher „vor vielen Zeugen“ bekommen:
bei der Übernahme des Bischofsamtes; er ist also vor der ganzen Gemeinde in
Pflicht genommen. Diese Beauftragung gilt „bis zum Erscheinen Jesu Christi,
unseres Herrn“, d. h. auf Lebenszeit. Der Verfasser rechnet nicht mehr mit
einer nahe bevorstehenden Wiederkunft Christi; sie wird „zur vorherbestimmten
Zeit“ (V. 15) eintreten; bis dahin muss die apostolische Überlieferung rein und
unverfälscht weitergegeben werden. - 1 Tim 2,6; Joh 18,36-37; Dtn 10,17;
Offb 17,14; 1 Joh 1,5; Ex 33,20; Joh 1,17-18.
ERSTE Lesung |
1 Tim 6, 13-16 |
Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi unseres Herrn
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Mein
Sohn!
13Ich
gebiete dir bei Gott, von dem alles Leben kommt, und bei Christus Jesus, der
vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge dafür
eingetreten ist:
14Erfülle
deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres
Herrn,
15das
zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen wird der selige und einzige Herrscher,
der König der Könige und Herr der Herren,
16der
allein die Unsterblichkeit besitzt, der in unzugänglichem Licht wohnt, den kein
Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag: Ihm gebührt Ehre und ewige Macht.
Amen.
Antwortpsalm |
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: vgl. 2b) |
R Kommt mit Jubel vor das Antlitz des Herrn! - R |
(GL neu 141) |
2 Dient dem Herrn mit Freude! |
I. Ton |
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein
Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide. - (R)
4
Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe
seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5 Denn der Herr ist gütig,
ewig währt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine
Treue. - R
Jahr II
Zur Lesung Der Glaube an die
Auferstehung (an unsere Auferstehung) wäre um vieles leichter, wenn es eine
klare Auskunft über das Wie gäbe. Die Frage der Korinther „Wie werden die Toten
auferweckt?“ kommt praktisch einem Einwand gleich. Die Schwierigkeit liegt
nicht zuletzt darin, dass die Korinther als Griechen ein anderes Weltbild
haben als Paulus, der Hebräer. Für das griechische Denken gibt es Leib und
Seele, der Leib stirbt, die Seele ist unsterblich; eine Auferstehung des Leibes
ist nicht nötig, nicht einmal wünschenswert. Dagegen kennt das hebräische
Denken nur den ganzen Menschen als ein „lebendiges Wesen“ (Gen 2,7). Wenn es
ein Fortleben geben soll, kann dieses nur als Fortleben des ganzen Menschen
verstanden werden. Auf die Frage nach dem Wie hat auch Paulus keine direkte
Antwort. In den Versen 36-38 weist er auf das Leben der Pflanzen hin: Sterben
ist geradezu Bedingung für das Leben; das neue Leben aber ist neue Schöpfung:
„Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat“ (V. 38). - Das Leben des
Menschen hat eine Richtung, die nicht umkehrbar ist: zuerst kommt das irdische,
dann das überirdische (V. 45-49). Der erste Adam ist irdisch, der zweite Adam,
Christus, überirdisch, er ist - durch seine Auferstehung - lebendigmachender
Geist geworden (V. 45); zu ihm hin sind wir unterwegs. - Gal 6,8; Joh 12,24;
2 Kor 5,11. - Zu 15,45: Gen 2,7; Röm 5,12-19; 1 Kor 15,20-28. - Zu 15,47-49: Dan 7,13; Röm 8,29; Phil 3,21.
ERSTE Lesung |
1 Kor 15, 35-37.42-49 |
Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
35Es könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden
sie haben?
36Was
für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es
nicht stirbt.
37Und
was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein
nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes.
42So ist
es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was
auferweckt wird, unverweslich.
43Was
gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist
schwach, was auferweckt wird, ist stark.
44Gesät
wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen
irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen.
45So
steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches
Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendigmachender Geist.
46Aber
zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das
Überirdische.
47Der
Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom
Himmel.
48Wie
der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom
Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren.
49Wie
wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem
Bild des Himmlischen gestaltet werden.
Antwortpsalm |
Ps 56 (55), 10-11.12-13.14 (R: 14c) |
R Ich gehe vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden. - R |
(GL neu 629, 3) |
10 Die Feinde weichen zurück an dem Tag, da ich rufe. |
VI. Ton |
Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
11 Ich preise Gottes Wort,
ich preise das Wort des Herrn. - (R)
12 Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht.
Was können Menschen mir antun?
13
Ich schulde dir die Erfüllung meiner
Gelübde, o Gott;
ich will dir Dankopfer weihen. - (R)
14 Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen,
meine Füße bewahrt vor dem Fall.
So gehe ich vor Gott meinen Weg
im Licht der Lebenden. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 8, 15 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören
und
Frucht bringen in Geduld.
Halleluja.
Zum Evangelium Viele
Menschen kamen zu Jesus und hörten ihm zu, aber nur wenige hielten bei ihm und
seinem Wort aus. Damit stellen sich für die Jünger und später für die Kirche
zwei Fragen: l. Wie erklärt sich die geringe Wirksamkeit des Evangeliums? 2.
Hat die Botschaft von der Gottesherrschaft überhaupt Aussicht, sich
durchzusetzen? Jesus hat das Gleichnis vom Sämann zunächst ohne Deutung
erzählt; dass es sich um das Reich Gottes handelt, wird ausdrücklich erst in
Vers 10 gesagt. Aber wenn die Zuhörer dem Wort geöffnet sind (wenn sie Ohren
haben), werden sie im Bild die gemeinte Sache verstehen. Aus dem Gleichnis
spricht ein großer Optimismus: Auch wenn nur ein Teil des Samens auf guten
Boden fällt, gibt es doch eine überreiche Ernte. - Das ist kein unverbindlicher
Lehrvortrag; es ist eine Warnung und eine Mahnung. Der Ackerboden kann nichts
dafür, dass er gut oder schlecht ist. Aber von den Hörern des Wortes wird
verlangt, dass sie „mit gutem und aufrichtigem Herzen“ hören und Frucht
bringen. - Das Wort über den Grund der Gleichnisrede unterscheidet zwischen den
Jüngern und „den anderen Menschen“. Jünger ist, wem es „gegeben ist, die
Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen“. Gegeben wird es dem guten und aufrichtigen
Herz (V. 15). - Mt 13,1-11.13.18-23; Mk 4,1-20; Lk 10,21; Jes 6,9.
Evangelium |
Lk 8, 4-15 |
Auf guten Boden ist
der Samen bei denen gefallen, die an dem Wort festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
4als
die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um ihn
versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis:
5Ein
Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil
der Körner auf den Weg; sie wurden zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen
sie.
6Ein
anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es
ihr an Feuchtigkeit fehlte.
7Wieder
ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen, und die Dornen wuchsen zusammen mit
der Saat hoch und erstickten sie.
8Ein
anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach
Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
9Seine
Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute.
10Da
sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen.
Zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen
sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen.
11Das
ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes.
12Auf
den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es
aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht
gerettet werden.
13Auf
den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen,
wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie,
doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.
14Unter
die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber
weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken,
deren Frucht also nicht reift.
15Auf
guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und
aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht
bringen.
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, der in Gleichnissen gelehrt hat:
Für alle, die sich in der Verkündigung des Glaubens abmühen: lass sie bei
Misserfolgen nicht mutlos werden. (Stille) Herr,
erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die Machthaber in dieser Welt: lenke ihre Schritte zu Frieden und
Versöhnung. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
alle Schwachen: mach sie stark durch deine Kraft. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für unsere Gemeinde: lass uns dein Wort bereitwilliger annehmen und ihm
treuer folgen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Allmächtiger Gott, vollende, was du in uns begonnen hast, und gib unserem
Leben reiche Ernte durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Hören – Festhalten – Fruchtbringen: Das
kann nur das „gute und aufrichtige Herz“ und „die Ausdauer“. Das Wort für
„Ausdauer“ heißt wörtlich übersetzt „darunterbleiben“. Das ist die
Grundhaltung, die den Menschen fähig macht, Nöte und Verfolgung und auch den
Tod zu bestehen, im Glauben daran, dass das noch bestehende und wirkende Unheil
bereits vom Heil umschlossen und durch das Christusereignis überwunden ist.
„Darunterbleiben“: nicht wie der Amboss unter dem Hammer, sondern so wie Jesus
unter der Last des Kreuzes blieb und sühnend die Sünde der Welt trug.