Dienstag
der 3. Woche im Advent
Fällt dieser Tag auf den 17. oder 18.
Dezember, so nimmt man von heute an die Messtexte
17. - 24.
Dezember
Eröffnungsvers |
Vgl. Sach 14, 5.7 |
Seht,
der Herr wird kommen und alle Heiligen mit ihm.
Ein
großes Licht wird aufstrahlen an jenem Tag.
Tagesgebet
Herr,
unser Gott,
durch
dein Erbarmen
sind
wir in Christus eine neue Schöpfung geworden.
Wende
deine Augen nicht von uns ab,
sondern
heile alle Wunden der alten Schuld
durch
die Ankunft deines Sohnes,
der
in der Einheit des Heiligen Geistes
mit
dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur
Lesung Zefanja (Sophonias) lebte in der Zeit
zwischen dem Untergang des Nordreiches Israel (Fall Samarias 722 v. Chr.) und
der Katastrophe des Südreiches (Fall Jerusalems 586 v. Chr.). Er stand in der
prophetischen Überlieferung eines Amos und Jesaja. Er sieht Jerusalem von
inneren Missständen mindestens ebenso bedroht wie von äußeren Feinden. Das arme
Volk wird von der führenden Schicht hemmungslos ausgebeutet. Das ist die Anklage
im ersten Teil unserer Lesung (V. 1-2). Man lebt, als gäbe es keinen Gott; man
fürchtet ihn nicht, und man vertraut ihm nicht. Darum wird Jahwe zum Gericht
kommen (V. 8). Aber Ziel des Gerichts ist nicht der Untergang, sondern die
Läuterung (V. 9-10) und die Erneuerung Israels (V. 11-13). Der überlebende Rest
wird arm und eben dadurch in der Lage sein, einen neuen und echten Anfang zu
machen, mit Gott und mit den Menschen. - Am 4,6-12; Offb 14,1-5.
ERSTE Lesung |
Zef 3, 1-2.9-13 |
Ein
demütiges und armes Volk sucht seine Zuflucht beim Namen des
Herrn
Lesung
aus dem Buch Zefanja
So spricht der Herr:
1Weh
der trotzigen, der schmutzigen, der gewalttätigen Stadt.
2Sie
will nicht hören und nimmt sich keine Warnung zu Herzen. Sie verlässt sich nicht
auf den Herrn und sucht nicht die Nähe ihres Gottes.
9Dann
werde ich die Lippen der Völker verwandeln in reine Lippen, damit alle den Namen
des Herrn anrufen und ihm einmütig dienen.
10Von
jenseits der Ströme von Kusch bringen mir meine Verehrer dann als Gabe die
Gemeinde meiner Verstreuten.
11An
jenem Tag brauchst du dich nicht mehr zu schämen, wegen all deiner schändlichen
Taten, die du gegen mich verübt hast. Ja, dann entferne ich aus deiner Mitte die
überheblichen Prahler, und du wirst nicht mehr hochmütig sein auf meinem
heiligen Berg.
12Und
ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk, das seine Zuflucht
sucht beim Namen des Herrn.
13Der
Rest von Israel wird kein Unrecht mehr tun und wird nicht mehr lügen, in ihrem
Mund findet man kein unwahres Wort mehr. Ja, sie gehen friedlich auf die Weide,
und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.6-7.17-18.19-23 (R: vgl. 7) |
R Der Herr erhört den Armen, | (GL neu 651,3) |
er hilft ihm aus all seiner Not. - R | |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; | IV. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine
Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich freuen. -
(R)
6
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da
ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. -
(R)
17 Das Antlitz des
Herrn richtet sich gegen die Bösen,
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18 Schreien die
Gerechten, so hört sie der Herr;
er entreißt sie all ihren Ängsten. -
(R)
19 Nahe ist der Herr
den zerbrochenen Herzen,
er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
23 Der Herr erlöst
seine Knechte;
straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet. -
R
Ruf
vor dem Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Komm,
o Herr, und zögere nicht;
nimm
weg das Joch deines Volkes!
Halleluja.
Zum
Evangelium Um das Reich Gottes und den „Weg der
Gerechtigkeit“ geht es im Gleichnis von den zwei Söhnen. Nicht wer, „Ja“ sagt
sondern
wer „Ja“ tut, kommt in das Reich Gottes. Der Täufer kam zu Israel auf dem „Weg
der Gerechtigkeit“, d. h., er hat den Weg zu Gott gewiesen: die Erfüllung des
Gotteswillens. Die „Frommen“ hielten es nicht nötig, auf ihn zu hören. Zöllner
und Dirnen haben sich bekehrt, und sie werden im Endgericht bestehen. Das
Gleichnis ist also denen gesagt, die es nicht fertig bringen, an ihrer eigenen
Rechtschaffenheit zu zweifeln. - Lk 7,29-30.36-50; 18,9-14; 19,1-10.
Evangelium |
Mt 21, 28-32 |
Johannes
ist gekommen, und die Sünder haben ihm geglaubt
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und zu den Ältesten des Volkes:
28Was meint ihr? Ein Mann
hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute
im Weinberg!
29Er antwortete: Ja, Herr!,
ging aber nicht.
30Da wandte er sich an den
zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht.
Später aber reute es ihn, und er ging doch.
31Wer von den beiden hat den
Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu
ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich
Gottes als ihr.
32Denn Johannes ist gekommen,
um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt;
aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und
doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.
Fürbitten
Durch
die Ankunft Christi wird die Welt erneuert. Zu ihm lasst uns beten:
Für
das ganze Gottesvolk: um Schutz in allen Gefahren. - Lasset zum Herrn uns beten:
Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die verfeindeten Völker: um Versöhnung. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die Einsamen und Kranken: um die tröstende Nähe Gottes. - Lasset zum Herrn uns
beten: Herr, erbarme dich.
Für
unsere Gemeinde: um Vergebung unserer Schuld. - Lasset zum Herrn uns beten:
Herr, erbarme dich.
Denn
du erhörst den, der zu dir ruft. Darum danken wir dir und preisen dich in alle
Ewigkeit.
A.:
Amen.
Gabengebet
Barmherziger
Gott,
wir
bekennen, dass wir immer wieder versagen
und
uns nicht auf unsere Verdienste berufen können.
Komm
uns zu Hilfe, ersetze, was uns fehlt,
und
nimm unsere Gebete und Gaben gnädig an.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Vgl. 2 Tim 4, 8 |
Den
Kranz der Gerechtigkeit wird der gerechte Richter all denen
geben,
die
in Liebe auf sein Erscheinen warten.
Schlussgebet
Herr,
unser Gott,
im
heiligen Mahl
hast
du uns mit deinem Geist erfüllt.
Lehre
uns durch die Teilnahme an diesem Geheimnis,
die
Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen
und
das Unvergängliche mehr zu lieben
als
das Vergängliche.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Weder
damals noch später habt ihr euch besonnen: das hält Jesus den
führenden Kreisen des damaligen Judentums vor. Die Propheten haben Ähnliches
ihren Zeitgenossen gesagt - und heute? Hat irgendein großes Ereignis oder
irgendeine Katastrophe uns - uns Christen - zur Besinnung gebracht? Will Gott
uns retten, so wird er auch uns zu einem „armen und demütigen Volk“ machen
müssen. Reichtum und Hochmut zerstören jede Gemeinschaft. Arm werden heißt aber,
auf alle Privilegien verzichten. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben ...“ (Joh
13,15).