4. Januar

 

Eröffnungsvers

Jes 9, 2

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht;

über denen, die im Land der Finsternis wohnen,

leuchtet ein Licht auf.

 

 

Vor Erscheinung des Herrn:

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

zu unserem Heil

ist dein Sohn als Licht der Welt erschienen.

Lass dieses Licht in unseren Herzen aufstrahlen,

damit sich unser Leben von Tag zu Tag erneuert.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

 

 

Nach Erscheinung des Herrn:

Tagesgebet

Gott, du Licht der Völker,

du hast unsere Väter

durch die Propheten erleuchtet,

uns aber hast du in deinem Sohn

die Fülle der Wahrheit und des Friedens geschenkt.

Gib uns die Gnade, diese Wahrheit zu bezeugen

und deinen Frieden hineinzutragen in unsere Welt.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Die Verse 7-8 laufen mit dem 2. Teil der gestrigen Lesung gleich (V. 4-6). Sünde ist der freche Widerspruch gegen Gott, wie er in der Menschheitsgeschichte zum ersten Mal in Gen 3,1-5, in den Worten der Schlange, hörbar geworden ist. Darauf bezieht sich Vers 8: „Der Teufel sündigt von Anfang an.“ Die Irrlehrer, gegen die Johannes sich immer wieder wendet, bagatellisieren die Sünde ebenso wie die „Gerechtigkeit“. Dagegen aber protestiert leidenschaftlich das christliche Bewusstsein. Dem Menschen, in dem Gottes Wort und Gottes Geist („Gottes Same“, V. 9) bleibt, ist die Auflehnung gegen Gott, der Ungehorsam, der Hass, geradezu unmöglich. Es ist eine Existenzfrage für die christliche Gemeinde, dass sie die Sünde, wo sie sich erhebt, in der gemeinsamen Anstrengung des Glaubens und der Liebe überwindet - Joh 3,6; 8,44; 12,31-32; Röm 6,11.

 

 

ERSTE Lesung

1 Joh 3, 7-10

Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

7Meine Kinder, lasst euch von niemand in die Irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie Er gerecht ist.

8Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören.

9Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt.

10Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott.

 

 

Antwortpsalm

Ps 98 (97), 1.7-8.9 (R: vgl. 3cd)

          R Alle Enden der Erde sehen das Heil unsres Gottes. - R

(GL neu 55,1)

1        Singet dem Herrn ein neues Lied;

VIII. Ton

          denn er hat wunderbare Taten vollbracht.

          Er hat mit seiner Rechten geholfen

          und mit seinem heiligen Arm. - (R)

7        Es brause das Meer und alles, was es erfüllt,

          der Erdkreis und seine Bewohner.

8        In die Hände klatschen sollen die Ströme,

          die Berge sollen jubeln im Chor. - (R)

9        Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,

          um die Erde zu richten.

          Er richtet den Erdkreis gerecht,

          die Nationen so, wie es recht ist. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Hebr 1, 1-2

Halleluja. Halleluja.

Einst hat Gott zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;

heute aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Johannes erfüllt seine Aufgabe als Vorläufer des Messias. Er zeigt auf das Lamm Gottes: „Er ist es“ (1,30.36). Zwei Johannesjünger hören dieses Wort und gehen Jesus nach. Der eine war Andreas, der andere vermutlich Johannes, der Verfasser des Evangeliums; nach Jahrzehnten erinnert er sich noch an diese Nachmittagsstunde. Dann geht die Geschichte der Berufungen weiter; Brüder und Freunde, einer sagt es dem andern (V. 41.45). So können Berufungen auch heute noch geschehen, wenn der göttliche Funke einmal gezündet hat. Folgen, suchen, finden, sehen, bleiben: in diesen Worten spricht der Evangelist Johannes mit Vorliebe das Tun aus, mit dem die Menschen dem Ruf Gottes antworten. Wer Jesus sucht, findet ihn; wer ihm folgt, geht mit ihm den Weg des Kreuzes und der Herrlichkeit. „Meister, wo wohnst du?“ - „Kommt und seht!“: darin ist alles gesagt, der ganze Weg des Jüngers vom Anfang bis zur Vollendung. - Mt 4,18-22; Joh 1,6-8; 12,26; 14,1-3.

 

 

Evangelium

Joh 1, 35-42

Wir haben den Messias gefunden

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

35stand Johannes wieder am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm.

36Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!

37Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.

38Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?

39Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.

41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte - Christus.

42Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels - Petrus.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, dem Sieger über Sünde und Tod, rufen wir:

Festige in deinen Gläubigen den Geist der Bruderliebe.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Entreiße die Völker aus Armut und Hunger, Angst und Bedrängnis.

Rüttle die Gleichgültigen auf, dass sie nach dir suchen.

Steh den Kranken und Sterbenden bei.

Denn bei dir ist Heil und Leben. Dir sei Ehre und Preis in Ewigkeit.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,

du schenkst uns den Frieden

und gibst uns die Kraft, dir aufrichtig zu dienen.

Lass uns dich mit unseren Gaben ehren

und durch die Teilnahme

an dem einen Brot und dem einen Kelch

eines Sinnes werden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen von Weihnachten

bzw. Präfation von Erscheinung des Herrn

 

 

Kommunionvers

1 Joh 1, 2

Das Leben ist erschienen;

erschienen ist uns das ewige Leben, das beim Vater war.

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

in jeder Not bist du unsere Hilfe.

Bleibe bei uns mit deinem Schutz,

gib uns,

was wir für dieses vergängliche Leben brauchen,

und führe uns zur ewigen Vollendung bei dir.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Die gleiche Predigt bewirkt beim einen den Glauben oder den Anfang eines neuen Lebens, den andern lässt sie ungerührt. Woran liegt es? Offenbar ist mit dem bloßen Zur-Kenntnis-Nehmen noch nichts getan. Jesus sagt: Wenn jemand den Willen Gottes tut, wird er merken, ob diese Lehre von Gott ist (Joh 7,17). Wer einmal Ernst macht und das, was er glaubt, auch tut, der hört immer mehr und versteht immer besser; hier gibt es keinen Stillstand. Wer aber Gottes Wort und Gabe ablehnt, wer nicht verstehen, und was er verstanden hat, nicht tun will, der versteht immer weniger. Man versteht Jesus nur, indem man ihm nachgeht. Wer nur Zuschauer oder Zuhörer sein will, begreift nicht. Auf die Nachfolge, auf das Tun kommt es an.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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