8.
Januar
oder
Dienstag
nach dem Sonntag,
Eröffnungsvers
Ein
heiliger Tag strahlt über uns auf.
Kommt,
betet an den Herrn,
denn
ein großes Licht ist auf die Erde herabgekommen.
Tagesgebet
Gütiger
Gott,
wir
gehen durch eine Welt
voll
Zwielicht und Schatten.
Lass
dein Licht in unseren Herzen aufstrahlen
und
führe uns durch das Dunkel dieses Lebens
in
deine unvergängliche Klarheit.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Vom Liebesgebot war schon in 2,7-11 und in
3,11-18 die Rede. In 4,7-21 kommt es ein drittes Mal zur Sprache. Die Liebe
fängt nicht beim Menschen an, sie kommt von Gott, stammt aus seinem innersten
Wesen: Gott ist Liebe (V. 7-10). Gottes Liebe ist nicht eine Idee, sondern eine
Tat: Gott hat seinen Sohn gesandt. Der Sohn ist für unsere Sünden gestorben. Es
ist nicht gleichgültig, ob das gewusst und anerkannt wird in der Gemeinde. Denn
von dieser Liebe Gottes lebt die Gemeinde, und von ihr kommt die stärkste
Verpflichtung zur Bruderliebe (V. 11). - 1 Thess 4,9; Joh 3,16; Röm 5,8; 8,31-39.
ERSTE Lesung |
1 Joh 4, 7-10 |
Gott
ist die Liebe
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
7Liebe
Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der
liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.
8Wer
nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die
Liebe.
9Die
Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn
in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.
10Nicht
darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns
geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt
hat.
Antwortpsalm |
Ps 72 (71), 1-2.3-4b.7-8 (R: 11) |
R Alle Könige müssen ihm huldigen, |
(GL neu 264,2 oder 263) |
alle Völker ihm dienen. - R |
1 Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, |
VI. Ton |
dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!
2 Er
regiere dein Volk in Gerechtigkeit
und deine Armen durch rechtes Urteil. -
(R)
3 Dann
tragen die Berge Frieden für das Volk
und die Höhen Gerechtigkeit.
4ab Er wird Recht verschaffen den
Gebeugten im Volk,
Hilfe bringen den Kindern der Armen. -
(R)
7 Die
Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen
und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.
8 Er
herrsche von Meer zu Meer,
vom Strom bis an die Enden der Erde. -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18) |
Halleluja.
Halleluja.
Der
Herr hat mich gesandt,
den
Armen die Frohe Botschaft zu bringen
und
den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.
Halleluja.
Zum
Evangelium Die beiden Berichte über das Speisewunder in
Mk 6,30-44 und 8,1-9 bezogen sich ursprünglich wohl auf ein und dasselbe
Ereignis; es wurde in der christlichen Unterweisung mehrfach erzählt, wobei
jeweils der Ton auf die eine oder die andere Bedeutung des Wunders gelegt wurde.
In 8,21 weist Jesus die Jünger ausdrücklich auf den tieferen Sinn dieses
Wunders hin. Im ersten Bericht (heutiges Evangelium) erscheint Jesus als der
Hirte, der mit dem Volk Mitleid hat und es zuerst mit dem Wort der Lehre, dann
mit den Broten speist. Er lässt das Volk im „grünen Gras“ lagern wie der gute
Hirt in Ps 23,2. Das Volk setzt sich in Gruppen zu je 100 und 50; dadurch wird
an den Wüstenzug Israels erinnert (Ex 18,13-27). Die Jünger werden mit dem
Austeilen beauftragt, ähnlich wie in Ex 18 Mose den Richtern einen Teil seiner
Arbeit übertragen hat. Jesus ist der neue Mose, der das neue Volk regiert und
versorgt. Er teilt es in Gemeinden auf, in denen die Vorsteher durch Wort und
Sakrament das Brot des Lebens austeilen. - Ex 16; Num 11; Ps 23; Ps 78,18-32;
Ez 34; Mt 9,36; 14,13-21; Lk 9,10-17; Joh 6,1-13.
Evangelium |
Mk 6, 34-44 |
Als
Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit,
34als Jesus die
vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die
keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.
35Gegen Abend kamen seine
Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon
spät.
36Schick sie weg, damit sie in
die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen
können.
37Er erwiderte: Gebt ihr ihnen
zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot
kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben?
38Er sagte zu ihnen: Wie viele
Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote,
und außerdem zwei Fische.
39Dann befahl er ihnen, den
Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras
setzen.
40Und sie setzten sich in
Gruppen zu hundert und zu fünfzig.
41Darauf nahm er die fünf
Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach
die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch
die zwei Fische ließ er unter allen verteilen.
42Und alle aßen und wurden
satt.
43Als die Jünger die Reste der
Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe
voll.
44Es waren fünftausend Männer,
die von den Broten gegessen hatten.
Fürbitten
Lasset
uns Christus, unseren Herrn, anrufen, der in diese Welt kam, damit wir durch ihn
leben:
Für
die ganze Kirche: dass den Gläubigen im Dunkel dieses Lebens das Licht der
Wahrheit aufstrahlt. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr, erbarme
dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die Völker der Erde: dass sie Wege des Ausgleichs zwischen Armen und
Reichen finden. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr, erbarme
dich.
Für
unsere Gemeinde: dass das Brot des Wortes und des Sakramentes unseren
Hunger stille. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr, erbarme
dich.
Für
alle Leidenden: dass sie die Liebe Gottes erfahren dürfen. - Lasset zum
Herrn uns beten: Herr, erbarme dich.
Denn
du bist voll Erbarmen mit den Menschen und nimmst dich ihrer an. Dir danken wir
jetzt und in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
wir bringen unsere Gaben dar
für
die Feier,
in
der sich ein heiliger Tausch vollzieht.
Nimm
sie in Gnaden an
und
schenke uns dich selbst
in
deinem Sohn Jesus Christus,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfationen
von Erscheinung des Herrn
oder
Präfation
von Weihnachten
Kommunionvers |
Joh 1, 14 |
Wir
haben seine Herrlichkeit geschaut,
die
Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll
Gnade und Wahrheit.
Schlussgebet
Allmächtiger
Gott,
wir
danken dir für das Brot des Lebens,
das
du uns gereicht hast.
Gib
uns durch dieses Sakrament
Kraft
für unseren Weg zu dir
und
schütze uns in deiner nie versagenden Liebe.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Der
Menschgewordene ist das unergründliche Geheimnis der Liebe
Gottes zur Welt. Gott liebt den Menschen. Gott liebt die Welt. Nicht einen
Idealmenschen, sondern den Menschen, wie er ist; nicht eine Idealwelt, sondern
die wirkliche Welt. Was uns verabscheuungswürdig ist in seiner
Widergöttlichkeit, wovon wir uns zurückziehen in Schmerz und Feindschaft, der
wirkliche Mensch, die wirkliche Welt, das ist für Gott Grund unergründlicher
Liebe. Während wir uns bemühen, über unser Menschsein hinauszuwachsen, den
Menschen hinter uns zu lassen, wird Gott Mensch. Während wir unterscheiden
zwischen Frommen und Gottlosen, Guten und Bösen, Edlen und Gemeinen, liebt Gott
unterschiedslos den wirklichen Menschen. Er duldet es nicht, dass wir die Welt
und die Menschen einteilen nach unseren Maßstäben und uns zu Richtern über sie
aufwerfen. Gott tritt auf die Seite des wirklichen Menschen und der
wirklichen Welt
gegen alle ihre Verkläger“ (D. Bonhoeffer).