Letzter Sonntag im Jahreskreis

Christkönigssonntag

Hochfest

Es gibt die Wahrheit, die mehr ist als die Summe aller Wahrheiten. Sie ist größer als wir, wir können nur an ihr teilhaben, indem wir in sie eintreten; sie ist der Raum der größeren Wirklichkeit, sie macht uns frei. Es ist die Wahrheit Gottes, die Helle seiner Heiligkeit, die Macht seiner Treue. Die Wahrheit ist sichtbar erschienen: Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

EröffnungsversOffb 5, 12; 1, 6

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   In der Lesung aus dem Buch Daniel begegnet uns der Ausdruck „Menschensohn“; das bedeutet zunächst so viel wie „Mensch“. Aber der Träger dieses Titels vereinigt in seiner Person menschliche Gestalt und göttliche Hoheit. Er kommt nicht von „unten“, wie die unheimlichen Tiere, die bei Daniel die mächtigen Reiche dieser Welt verkörpern; der „Menschensohn“ kommt „mit den Wolken des Himmels“, das heißt, er steht auf der Seite Gottes. Im Buch Daniel verkörpert er das Volk Gottes, das nach vielen Leiden von Gott gerettet wird. Jesus hat den Titel „Menschensohn“ für sich beansprucht, vor allem dann, wenn er von seinem Leiden und seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit sprach.

Erste LesungDan 7, 2a.13b–14

Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft

Lesung
aus dem Buch Daniel.

2aDaniel sagte:
Ich schaute in meiner Vision während der Nacht und siehe:
13bDa kam mit den Wolken des Himmels
einer wie ein Menschensohn.
Er gelangte bis zu dem Hochbetagten
und wurde vor ihn geführt.
14Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben.
Alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm.
Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft.
Sein Reich geht niemals unter.

AntwortpsalmPs 93 (92), 1.2–3.4–5 (Kv: 1a)

Kv Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit. – KvGL 52, 1

1Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; *
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.
Ja, der Erdkreis ist fest gegründet, *
nie wird er wanken. – (Kv)
2Dein Thron steht fest von Anbeginn, *
du bist seit Ewigkeit.
3Fluten erhoben, Herr, /
Fluten erhoben ihr Tosen, *
Fluten erheben ihr Brausen. – (Kv)
4Mehr als das Tosen vieler Wasser, /
gewaltiger als die Brandung des Meeres *
ist gewaltig der Herr in der Höhe.
5Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /
deinem Haus gebührt Heiligkeit, *
Herr, für alle Zeiten. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Über dem Weltgeschehen steht nicht ein blindes Schicksal. Auch die Großen der Erde sind im Grunde nur Figuren eines viel größeren Spiels: Mitte und Ziel der Geschichte und ihr eigentlicher Herr, so lehrt uns die Offenbarung, ist Christus. Er ist der „treue Zeuge“; er ist für die Wahrheit seines Zeugnisses in den Tod gegangen. Seine Königsherrschaft ruht auf der Macht der Wahrheit und der Liebe. Und er hat auch uns zu Königen und zu Priestern gemacht; das heißt: als Christen sind wir mitverantwortlich für den Gang der Weltgeschichte.

Zweite LesungOffb 1, 5b–8

Der Herrscher über die Könige der Erde hat uns zu einem Königreich gemacht und zu Priestern vor Gott

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

5bJesus Christus ist der treue Zeuge,
der Erstgeborene der Toten,
der Herrscher über die Könige der Erde.
Ihm, der uns liebt
und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut,
6der uns zu einem Königreich gemacht hat
und zu Priestern vor Gott, seinem Vater:
Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
7Siehe, er kommt mit den Wolken
und jedes Auge wird ihn sehen,
auch alle, die ihn durchbohrt haben;
und alle Völker der Erde
werden seinetwegen jammern und klagen.
Ja, Amen.
8Ich bin das Alpha und das Ómega, spricht Gott, der Herr,
der ist
und der war
und der kommt,
der Herrscher über die ganze Schöpfung.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mk 11, 9.10

Halleluja. Halleluja.
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus ist gekommen, um in der Welt die Wahrheit Gottes zu bezeugen. Gott ist Wahrheit, Licht, Leben: alle großen Worte können nur andeuten, wer Gott wirklich ist. In Jesus aber ist die Wahrheit Gottes sichtbar geworden. Vom Kreuz aus hat Christus die Königsherrschaft angetreten.

EvangeliumJoh 18, 33b–37

Du sagst es, ich bin ein König

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
33b fragte Pilatus Jesus:
Bist du der König der Juden?

34Jesus antwortete:
Sagst du das von dir aus
oder haben es dir andere über mich gesagt?
35Pilatus entgegnete:
Bin ich denn ein Jude?
Dein Volk und die Hohepriester
haben dich an mich ausgeliefert.
Was hast du getan?
36Jesus antwortete:
Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.
Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre,
würden meine Leute kämpfen,
damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde.
Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.
37Da sagte Pilatus zu ihm:
Also bist du doch ein König?
Jesus antwortete:
Du sagst es,
ich bin ein König.
Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen,
dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Jeder, der aus der Wahrheit ist,
hört auf meine Stimme.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Glauben und Hoffen, Beten, Arbeiten, Leiden: Unser Leben wird zur Gabe an Gott durch Jesus, den Priester und König; es wird zur Verkündigung seines Todes und seiner Auferstehung in der Zeit dieser Welt, „bis er kommt in Herrlichkeit“.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
wir bringen das Opfer deines Sohnes dar,
das die Menschheit mit dir versöhnt.
Er, der für uns gestorben ist,
schenke allen Völkern Einheit und Frieden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Präfation

KommunionversPs 29 (28), 10–11

Der Herr thront als König in Ewigkeit.
Der Herr segne sein Volk mit Frieden.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Zu glauben und zu bleiben sind wir da – draußen am Rande der Stadt.
Herr, jemand muss Dich aushalten, Dich ertragen ohne davonzulaufen.
Deine Abwesenheit aushalten und trotzdem singen.
Dein Leiden, Deinen Tod mit aushalten und daraus leben.
Das muss immer jemand tun mit allen anderen. Und für sie.
Und jemand muss singen, Herr, wenn Du kommst, das ist unser Dienst:
Dich kommen sehen und singen. Weil Du Gott bist.
Weil Du die großen Werke tust, die keiner wirkt als Du.
Und weil Du herrlich bist und wunderbar wie keiner.
(Silja Walter)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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