Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis

 

Tagesgebet

Jesus hat gesagt:

„Ihr seid das Salz der Erde.

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert,

taugt es zu nichts mehr.“

Darum bitten wir:

Gott, unser Vater.

Lass uns nicht faul und gleichgültig werden.

Gib deiner Kirche Tatkraft und Phantasie,

die Sache deines Sohnes weiterzuführen,

damit die Menschen Stellung nehmen müssen

und in ihm den Weg zum Heil finden.

Das gewähre uns durch ihn, Jesus Christus. (MB 319,38)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Paulus hatte den Korinthern seinen Besuch angekündigt, war aber dann nicht gekommen. Ist er unzuverlässig? Aus der Wucht, mit der er diesen Vorwurf zurückweist, können wir schließen, wie sehr er sich persönlich getroffen fühlte und seine apostolische Wirksamkeit bedroht sah. Ist der Glaubensbote in seinen eigenen Sachen unzuverlässig, wie soll man seiner Botschaft trauen? Paulus wird nachher die Gründe anführen, die ihn veranlasst haben, seine Pläne zu ändern. Aber zunächst (heutige Lesung) macht er sich und seinen Lesern klar, warum er als Apostel Jesu Christi nicht zwiespältig sein, ja sagen und nein meinen kann: das kann er nicht, weil er es nicht darf. Ein solcher Beweis stimmt bekanntlich nicht. Er hat sein Gewicht nur da, wo ein Mensch sein Leben so restlos in den Dienst seiner Berufung stellt wie Paulus. Dann gilt das hier angewandte Schlussverfahren: In Jesus Christus. dem Sohn Gottes, gibt es nicht Ja und Nein; er ist das reine Ja Gottes zu allen seinen Zusagen (V. 19). Nun hat aber Gott uns Apostel (und euch alle) auf diesen festen Grund gestellt: auf Jesus Christus, ja uns gleichsam eingeschlossen in die göttliche Wahrheit und Treue, die in Christus verkörpert ist; Gott hat uns (in der Taufe) den Geist gegeben, der in uns bleibt und der uns in die Klarheit und Wahrhaftigkeit des Vaters und des Sohnes hineinstellt. Also ist es ausgeschlossen, dass wir ja sagen und nein denken, es ist beim Apostel so ausgeschlossen, wie es bei Gott selbst und seinem Sohn ausgeschlossen ist. Aus der letzten Tiefe und Höhe holt Paulus die Gründe, die seine Glaubwürdigkeit als Apostel Jesu Christi klarstellen sollen. - 1 Kor 1,9; Mt 5,37; 1 Kor 14,16; Offb 3,14; 1 Joh 2,20.27; Röm 5,5; 6,4; Eph 1,13-14.

 

 

ERSTE Lesung

2 Kor 1, 18-22

Jesus Christus ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder!

18Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist.

19Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht.

20Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen.

21Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat,

22er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil am verheißenen Heil den Geist in unser Herz gegeben hat.

 

 

Antwortpsalm

Ps 119 (118), 129-130.131-132.133 u. 135 (R: 135a)

          R Herr, lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht! - R

(GL 465)

129    Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert;

II. Ton

          darum bewahrt sie mein Herz.

130    Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung,

          den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht. - (R)

131    Weit öffne ich meinen Mund

          und lechze nach deinen Geboten;

          denn nach ihnen hab‘ ich Verlangen.

132    Wende dich mir zu, sei mir gnädig,

          wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben. - (R)

133    Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast.

          Lass kein Unrecht über mich herrschen!

135    Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht.

          und lehre mich deine Gesetze!

          R Herr, lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht!

 

 

Jahr II

Zur Lesung  Es wird uns nichts darüber gesagt, wie Ahab auf die Drohung des Propheten (17,1) reagiert hat. Aber die Tatsache, dass Elija sich am Bach Kerit verstecken muss (17,3), sagt eigentlich genug. Die Könige jener Zeit waren nicht zimperlich, wenn sie einen Propheten zum Verstummen bringen wollten (vgl. 2 Chr 16,10). - Gott verhindert nicht, dass der Bach, aus dem Elija trinkt, vertrocknet; nicht am Bach will er das Wunder tun und nicht allein für Elija. Sarepta liegt außerhalb Israels, in Phönizien. Dort, im heidnischen Land, lebt eine Witwe, und Gott denkt an diese Witwe ebenso wie an den Propheten Elija. Als Jesus in Nazaret predigte, hat er den Glauben dieser Witwe und des Syrers Naaman dem Unglauben seiner Landsleute gegenübergestellt. - 2 Kön 4,1-7; Lk 4,25-27.

 

 

 

ERSTE Lesung 

1 Kön 17, 7-16

Der Mehltopf wurde nicht leer, wie der Herr durch Elija versprochen hatte

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

In jenen Tagen

7vertrocknete der Bach, an dem sich Elija verborgen hielt; denn es fiel kein Regen im Land.

8Da erging das Wort des Herrn an Elija:

9Mach dich auf, und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleib dort! Ich habe dort einer Witwe befohlen, dich zu versorgen.

10Er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken!

11Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!

12Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.

13Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim, und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck, und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten;

14denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet.

15Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.

16Der Mehltopf wurde nicht leer, und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.

 

 

Antwortpsalm

Ps 4, 2.3-4.7-8 (R: vgl. 7b)

          R Lass dein Angesicht über uns leuchten, o Herr! - R

(GL 698, 1)

2        Wenn ich rufe, erhöre mich,

VIII. Ton

          Gott, du mein Retter!

             Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war.

          Sei mir gnädig, und hör auf mein Flehen! - (R)

3        Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre,

          warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?

4        Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen;

          der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe. - (R)

7        Viele sagen: „Wer lässt uns Gutes erleben?“

          Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!

8        Du legst mir größere Freude ins Herz,

          als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

          R Lass dein Angesicht über uns leuchten, o Herr!

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Mt 5, 16

Halleluja. Halleluja.

Euer Licht soll vor den Menschen leuchten,

damit sie eure guten Werke sehen

und euren Vater im Himmel preisen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  Auf die Seligpreisungen (gestriges Evangelium) folgt in der Bergpredigt das Wort vom Salz der Erde und vom Licht der Welt; es verdeutlicht die Verantwortung der Jünger für die Welt. Das Licht soll leuchten, das Salz macht die Speise schmackhaft. Die Jünger haben Auftrag und Verantwortung für die Welt. Von ihnen wird es abhängen, ob sich die Gottesherrschaft durchsetzt. Das Bildwort vom „Licht“ (V. 14-15) wird in eine Mahnung umgesetzt (V. 16). Dass die guten Werke der Christen den Menschen zum Anlass werden, den Vater im Himmel zu preisen, ist freilich nur die eine Möglichkeit; die andere steht in V. 11-12: Spott und Verfolgung. Der Jünger teilt das Schicksal des Meisters, der das wahre Licht der Welt ist (Joh 8,12). - Lev 2,13; Mk 4,21; 9,50; Lk 8,16; 11,33; 14,34-35; Joh 3,21.

 

 

Evangelium

Mt 5, 13-16

Euer Licht soll vor den Menschen leuchten

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

14Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

15Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Christus, der das Licht der Welt ist:

Erfülle alle, die für das Evangelium arbeiten, mit deinem Geist. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Erleuchte die Herzen der Menschen, dass sie zum Glauben gelangen. (Stille) Christus, höre uns.

Mache die Kranken zuversichtlich, und gib ihnen Vertrauen in ihre Helfer. (Stille) Christus, höre uns.

Gib, dass unser Leben ausstrahlt, was wir mit dem Herzen glauben. (Stille) Christus, höre uns.

Allmächtiger Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein Licht gerufen. Lass uns als Kinder des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

„Alles, was wir mit Recht von Gott erwarten, erbitten dürfen, ist in Jesus Christus zu finden. Was ein Gott, so wie wir ihn uns denken, alles tun müsste und könnte, damit hat der Gott Jesu Christi nichts zu tun. Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Sprechen, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt. Gewiss ist, dass wir immer in der Nähe und unter der Gegenwart Gottes leben dürfen und dass dieses Leben für uns ein ganz neues Leben ist; dass es für uns nichts unmögliches mehr gibt, weil es für Gott nichts Unmögliches gibt; dass keine irdische Macht uns anrühren kann ohne Gottes Willen und dass Gefahr und Not uns nur näher zu Gott treiben; gewiss ist, dass wir nichts zu beanspruchen haben und doch alles erbitten dürfen; gewiss ist, dass im Leiden unsere Freude, im Sterben unser Leben verborgen ist; gewiss ist, dass wir in dem allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt. Zu all dem hat Gott in Jesus ja und amen gesagt. Dieses Ja und Amen ist der feste Boden auf dem wir stehen“ (D. Bonhoeffer).

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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