Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis
Tagesgebet
Herr,
du
hast uns
zur
Feier der göttlichen Geheimnisse versammelt.
Nimm
unser Gebet gnädig an
uns
stärke uns,
damit
wir den Versuchungen dieser Welt
nicht
erliegen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (MB 98)
Oder ein
anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung In
Genesis 16 wird erzählt, wie Hagar der harten Behandlung von Seiten Saras
entfloh und dann wieder zu ihr zurückkehrte. Jetzt, nachdem Isaak, der
verheißene Sohn und Erbe, geboren ist, muss Abraham selbst auf Verlangen Saras
die Magd und ihr Kind verstoßen. Es ist sehr schwer, sich die Aufsässigkeit
Hagars und die Eifersucht Saras vorzustellen. Abraham leidet darunter, denn er
liebt seine beiden Söhne, aber er erkennt den Fingerzeig Gottes. Ismael und
Isaak werden verschiedene Wege gehen. Auf Isaak und seiner Nachkommenschaft
ruht der Segen und die große Verheißung; er soll nicht unter dem Einfluss des
vielleicht stärkeren Ismael stehen. Aber auch um Ismael kümmert sich Gott. Für
die Zukunft der Völker heißt das: Gottes Schutz und Führung begleiten nicht nur
das Volk Israel, die Nachkommen Isaaks; der Gott Abrahams ist auch der Gott der
arabischen Beduinen, der Söhne des Bogenschützen Ismael, des Wildesels, der
sich allen seinen Brüdern vor die Nase setzt (16,12). - Ri 11,2; Röm 9,6-8;
Hebr 11,18; 1 Kön 19,3-8; Gen 16,7.
ERSTE Lesung |
Gen 21, 5.8-20 |
Der Sohn der Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein
Lesung aus dem Buch Genesis
5Abraham war hundert Jahre
alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.
8Das Kind wuchs heran und
wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes
Festmahl.
9Eines Tages beobachtete
Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte.
10Da sagte sie zu Abraham:
Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht
zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein.
11Dieses Wort verdross Abraham
sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.
12Gott sprach aber zu Abraham:
Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir
Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden.
13Aber auch den Sohn der Magd
will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist.
14Am Morgen stand Abraham auf,
nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf
die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in
der Wüste von Beerscheba umher.
15Als das Wasser im Schlauch
zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch,
16ging weg und setzte sich in
der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann
nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut.
17Gott hörte den Knaben
schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast
du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er
liegt.
18Steh auf, nimm den Knaben,
und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn
machen.
19Gott öffnete ihr die Augen,
und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser
und gab dem Knaben zu trinken.
20Gott war mit dem Knaben. Er
wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 7-8.10-11.12-13 (R: vgl. 7) |
R Der Herr erhört den Armen, |
(GL neu 39, 1) |
er hilft ihm aus all seiner Not. - R |
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. |
V. Ton |
Er half ihm aus all seinen Nöten.
8
Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie. - (R)
10
Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren: -(R)
12 Kommt, ihr Kinder, hört mir zu!
Ich will euch in der Furcht des Herrn
unterweisen.
13 Wer ist der Mensch, der das Leben liebt
und gute Tage zu sehen wünscht? - R
Jahr II
Zur Lesung Feste und Opfer, Musik und Psalmengesang: das nennt man in Israel
Gottesdienst. Jahwe aber lässt sagen: Ich hasse eure Feste. Er braucht keinen
Beifall wie die Götzen, die Idole. Wo es keine Gerechtigkeit und keine
Bruderliebe gibt, da gibt es keinen Gottesdienst. Solche antiliturgische
Äußerungen, wie sie im zweiten Teil der heutigen Lesung stehen, finden wir auch
bei anderen Propheten. Statt sie zu verharmlosen, müssen wir sie in ihrer
ganzen Schärfe auf uns wirken lassen und uns fragen, wie weit sie unseren
christlichen Gottesdienst treffen, nicht den Gottesdienst im Allgemeinen,
sondern den unseren: in unserer Kirche, in unserer Gemeinschaft. - Der
Schlusssatz der Lesung weist auf den Anfang zurück. Nicht das Nein ist Gottes
letztes Wort. Der vorausgegangenen Gerichtsdrohung (V. 11-12a) stellt der
Prophet sein „Vielleicht“ entgegen: Vielleicht wird Jahwe Zebaot euch gnädig
sein; er will ja, dass ihr lebt, er will, dass ihr glückliche Menschen seid;
aber lebt so, dass man - dass er - es bei euch aushalten kann. - Am 5,4; Ps
34,13-15; 37,27; Joel 2,13-14; Jona 3,8-9; Jes 1,11; Jer 6,20; Mt 23,23;
Mk 12,33; Hos 8,13; Mi 6,8.
ERSTE Lesung |
Am 5, 14-15.21-24 |
Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Die Gerechtigkeit ströme wie ein nie versiegender Bach
Lesung aus dem Buch Amos
14Sucht das Gute, nicht das
Böse; dann werdet ihr leben, und dann wird, wie ihr sagt, der Herr, der Gott
der Heere, bei euch sein.
15Hasst das Böse, liebt das
Gute, und bringt bei Gericht das Recht zur Geltung! Vielleicht ist der Herr,
der Gott der Heere, dem Rest Josefs dann gnädig.
21Ich hasse eure Feste, ich
verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen.
22Wenn ihr mir Brandopfer
darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben, und eure fetten Heilsopfer
will ich nicht sehen.
23Weg mit dem Lärm deiner
Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören,
24sondern das Recht ströme wie
Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
Antwortpsalm |
Ps 50 (49), 7b-9.10-11.12-13.16b-17 (R: 23b) |
R Wer rechtschaffen lebt, |
(GL neu 71, 1) |
dem zeig‘ ich mein Heil. - R |
7bc „Israel, ich klage dich an, ich, der ich dein Gott bin. |
VIII. Ton |
8
Nicht wegen deiner Opfer rühme ich dich,
deine Brandopfer sind mir immer vor
Augen.
9 Doch nehme ich von dir Stiere nicht an
noch Böcke aus deinen Hürden. - (R)
10
Denn mir gehört alles Getier des Waldes,
das Wild auf den Bergen zu Tausenden.
11 Ich kenne alle Vögel des Himmels,
was sich regt auf dem Feld, ist mein
Eigen. - (R)
12 Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir
nicht zu sagen,
denn mein ist die Welt und was sie
erfüllt.
13 Soll ich denn das Fleisch von Stieren
essen
und das Blut von Böcken trinken? - (R)
16bc Was zählst du meine Gebote auf
und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
17
Dabei ist Zucht dir verhasst,
meine Worte wirfst du hinter dich.“ - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Jak 1, 18 |
Halleluja.
Halleluja.
Durch
das Wort der Wahrheit hat uns der Vater das Leben geschenkt
und
uns zu Erstlingen seiner Schöpfung gemacht.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Jünger haben einen schwachen Glauben, die „Menschen“ überhaupt
keinen (vgl. Einführung zum gestrigen Evangelium); die Dämonen wittern in
Jesus den, der zum Gericht kommt.
„Sohn Gottes“ nennen sie ihn, lange bevor Petrus ihn als den Sohn des
lebendigen Gottes bekennt. Nur ein einziges Wort sagt Jesus zu den Dämonen von
Gadara: „Geht!“ Widerwillen und Ekel muss
auch er empfunden haben. und ein tiefes Mitleid mit den Menschen. Der
heutige Mensch kann mit „Dämonen“ nicht viel anfangen, er hat für alles Böse
und Kranke in der Welt andere, „wissenschaftlichere“ Erklärungen. Jesus weiß,
wie viel „Dämonisches“ im Menschen selbst wohnt, ohne dass man dafür den Teufel
bemühen müsste. Von innen her, aus dem „Herzen“, kommt das Böse, nicht von
außen. Dennoch nimmt er die Dämonen als solche ernst, und die heutige Welt hat
Grund genug, es auch zu tun. Jesus ist gekommen, um den Menschen von innen her
zu heilen und den Dämonen zu sagen: Geht! - Mk 5,1-20: Lk 8,26-39; Mt 4,3;
9,33; 10,1; 12,23.28; 15,22; 17,18; Lk 4,33-36; 8,2; Apg 8,7; 10,38;
16,16-18; Jak 2,19.
Evangelium |
Mt 8, 28-34 |
Bist du hergekommen, um die Dämonen schon vor der Zeit zu quälen?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
28Als Jesus an das andere Ufer
kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene
entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der
dort vorbeiführte.
29Sofort begannen sie zu
schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um
uns schon vor der Zeit zu quälen?
30In einiger Entfernung
weidete gerade eine große Schweineherde.
31Da baten ihn die Dämonen:
Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde!
32Er sagte zu ihnen: Geht! Da
verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde
stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um.
33Die Hirten flohen, liefen in
die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen
war.
34Und die ganze Stadt zog zu
Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Fürbitten
Vertrauensvoll beten wir zu Jesus
Christus, der reich ist an Erbarmen:
Mache die Diener
der Kirche zu Boten deiner grenzenlosen Liebe zu den Menschen. (Stille) Christus, höre
uns.
A.: Christus, höre uns.
Öffne die verschlossenen Herzen durch
die Erfahrung deiner Güte. (Stille) Christus, höre uns.
Erleuchte die Verwirrten, uns führe sie
auf den rechten Weg. (Stille) Christus, höre uns.
Hilf uns, Missverständnisse auszuräumen
und Spannungen zu überwinden. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, du bist der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„In der heiligen Liturgie erschöpft sich nicht das ganze Tun der Kirche; denn ehe die
Menschen zur Liturgie hintreten können, müssen sie zum Glauben und zur
Bekehrung gerufen werden. ‚Wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht
glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie
sollen sie aber hören, wenn niemand verkündigt? Und wie soll jemand
verkündigen, wenn er nicht gesandt wird?‘ (Röm 10,14-15.)
Darum verkündet die Kirche denen, die nicht glauben, die
Botschaft vom Heil. Alle Menschen sollen den allein wahren Gott erkennen und
Jesus Christus, den er gesandt hat. Sie sollen von ihren verkehrten Wegen
ablassen, sich bekehren und Buße tun. Denen aber, die schon glauben, muss sie
immer wieder den Glauben und die Buße predigen, sie für die Sakramente
bereitmachen und sie lehren, alles zu tun, was Christus befohlen hat. Sie muss
die Menschen zu allen Werken der Liebe, der Frömmigkeit und des Apostolates
aufrufen“ (II. Vatikan. Konzil, Über die Liturgie 9).