MITTWOCH DER 25.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott, du willst, dass deine Kirche
ein Zeichen des Heils unter den Völkern sei
und das Werk Christi
bis zum Ende der Zeiten fortführe.
Erwecke in allen, die glauben,
die wache Sorge für das Heil der Menschen,
damit aus allen Völkern e i n heiliges Volk wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1049)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Seit der Einweihung des
neuen Tempels (515 v. Chr.) war ein halbes Jahrhundert oder mehr vergangen; mit
den religiösen kultischen Verhältnissen stand es so schlecht, dass der
Perserkönig Artaxerxes I. (464-424) bzw. die persische Staatskanzlei in Susa
sich zum Eingreifen veranlasst sah. Im Jahr 458 (nach Esra 7,7; in
Wirklichkeit wohl erst um 433) wird Esra, ein Priester und Gesetzeslehrer, nach
Palästina geschickt; er soll dafür sorgen, dass das Gesetz des Gottes Israels
und das Gesetz des Königs genau befolgt werden. Für Esra ist das Gesetz seines
Gottes wichtig, und er ist entsetzt über die Verhältnisse, die er in Palästina
antrifft. Die Ursache aller Übel sieht er in den Ehen von Juden mit
ausländischen Frauen. Mit allen Mitteln versucht er, diesem „Gräuel“ ein Ende
zu machen. Das Bußgebet (9,6-15) hat er öffentlich gesprochen; es ist zugleich
Gebet und Predigt. Es beschränkt sich nicht auf die Klage über die Sünde des
Volkes; mit dem Schuldbekenntnis vermischt sich der Dank für die erfahrene
Gnade und Rettung. - Ps 38,5; Dan 3,25-45; 9,4-19; Jes 4,3; Ps 106,46.
ERSTE Lesung |
Esra 9, 5-9 |
Auch in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen
Lesung
aus dem Buch Esra
5Zur
Zeit des Abendopfers erhob ich, Esra, mich aus meiner Bußübung, mit zerrissenem Gewand
und Mantel. Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete
zum Herrn, meinem Gott:
6Mein
Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben.
Denn unsere Vergehen sind uns über den Kopf gewachsen; unsere Schuld reicht bis
zum Himmel.
7Seit
den Tagen unserer Väter bis heute sind wir in großer Schuld. Wegen unserer
Vergehen wurden wir, unsere Könige und Priester, den Königen der Länder
ausgeliefert, dem Schwert, der Gefangenschaft, der Plünderung und der Schande,
wie es noch heute der Fall ist.
8Jetzt,
für einen kurzen Augenblick, hat der Herr, unser Gott, uns Erbarmen gezeigt; er
hat einen Rest gerettet und übrig gelassen und uns einen Ruheplatz an seinem
heiligen Ort gewährt. So ließ unser Gott unsere Augen aufleuchten, er ließ uns
ein wenig aufleben in unserer Knechtschaft.
9Ja,
wir sind Knechte. Aber auch in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht
verlassen. Er wandte uns die Gunst der Könige von Persien zu. Er ließ uns
aufleben, so dass wir das Haus unseres Gottes wieder aufbauen und es aus den
Trümmern wieder aufrichten konnten. Er gewährte uns ein geschütztes Gebiet in
Juda und Jerusalem.
Antwortpsalm |
Tob 13, 2.3-4.5.8 (R: 2a) |
R Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt. - R |
(GL neu 616, 3) |
2 Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, |
V. Ton |
sein Königtum sei gepriesen.
Er züchtigt und hat auch wieder
Erbarmen;
er führt hinab in die Unterwelt
und führt auch wieder zum Leben.
Niemand kann seiner Macht entfliehen. - (R)
3
Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern,
ihr Kinder Israels;
denn er selbst hat uns unter die
Völker zerstreut.
4 Verkündet dort seine erhabene Größe,
preist ihn laut vor allem, was lebt.
Denn er ist unser Herr und Gott, er
ist unser Vater in alle Ewigkeit. - (R)
5 Er züchtigt uns wegen unserer Sünden,
doch hat er auch wieder Erbarmen.
Er führt uns aus allen Völkern
zusammen,
von überall her, wohin ihr verschleppt
worden seid. - (R)
8 Ich bekenne mich zum Herrn im Land der
Verbannung,
ich bezeuge den Sündern seine Macht
und erhabene Größe.
Kehrt um, ihr Sünder,
tut, was recht ist in seinen Augen.
Vielleicht ist er gnädig und hat mit
euch Erbarmen. - R
Jahr II
Zur Lesung Vor Gottes unfassbarer Größe erfährt der Mensch seine Grenze. Vom Reden
über Gott gelangt der Weise schließlich zum Schweigen über Gott (30,1-2). Wo
aber Gott spricht, da wird alles klar und gut. Gott spricht durch Worte und
durch Taten; er spricht durch „das Gesetz und die Propheten“, und er spricht
durch sein rettendes oder richtiges Eingreifen in die Geschichte. - Die Verse
7-9 sind das Gebet eines bescheidenen Weisen. Er bittet um zwei Gnaden: l. Ehrlichkeit
des Denkens und der Rede, 2. ausreichenden Besitz, nicht zu wenig und nicht zu
viel, denn beides ist für den Menschen gefährlich. Weisheit und Erfolg sind
keineswegs gleichbedeutend mit Reichtum. - 2 Sam 22,31; Ps 12,6; 18,31; 1
Kön 3,8-13; Ps 119,29; Mt 6,11; Lk 11,3; Dtn 6,12; 32,15.
ERSTE Lesung |
Spr 30, 5-9 |
Gib mir weder Armut noch Reichtum,
nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist
Lesung
aus dem Buch der Sprichwörter
5Jede
Rede Gottes ist im Feuer geläutert; ein Schild ist er für alle, die bei ihm
sich bergen.
6Füg
seinen Worten nichts hinzu, sonst überführt er dich, und du stehst als Lügner
da.
7Um
zweierlei bitte ich dich, versag es mir nicht, bevor ich sterbe:
8Falschheit
und Lügenwort halt fern von mir; gib mir weder Armut noch Reichtum, nähr mich
mit dem Brot, das mir nötig ist,
9damit
ich nicht, satt geworden, dich verleugne und sage: Wer ist denn der Herr?,
damit ich nicht als Armer zum Dieb werde und mich am Namen meines Gottes
vergreife.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 29 u. 72.89 u. 101.104 u. 163 (R: 105a) |
R Dein Wort, o Herr, ist meinem Fuß eine Leuchte. - R |
(GL neu 312, 7 oder 46, 1) |
29 Halte mich fern vom Weg der Lüge; |
II. Ton |
begnade mich mit deiner Weisung!
72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb,
mehr als große Mengen von Gold und
Silber. - (R)
89
Herr, dein Wort bleibt auf ewig,
es steht fest wie der Himmel.
101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß
zurück;
denn ich will dein Wort befolgen. - (R)
104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht,
darum hasse ich alle Pfade der Lüge.
163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel,
doch deine Weisung habe ich lieb. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mk 1, 15 |
Halleluja.
Halleluja.
Das
Reich Gottes ist nahe.
Kehrt
um, und glaubt an das Evangelium!
Halleluja.
Zum Evangelium Die Zwölf waren bisher nur Begleiter Jesu und Zeugen seines Tuns. Nun
sendet er sie in die Dörfer Galiläas, damit sie das Reich Gottes verkünden.
Dazu gibt er ihnen als einzige Ausrüstung die Kraft seines Geistes und die
Macht über Dämonen und Krankheiten. Jede weitere Ausrüstung und Sicherung wird
ihnen ausdrücklich untersagt. Von anderen Wanderpredigern, die es damals gab,
sollen die Boten Jesu sich durch ihre völlige Armut unterscheiden: sie sollen
darauf vertrauen, dass Gott selbst die Häuser und die Herzen öffnen wird. Diese
wunderbare Zeit gehört auch für Lukas bereits der Vergangenheit an, die völlige
Mittellosigkeit der Missionare ließ sich später nicht mehr verwirklichen. In Lk
22,35 wird an diese Aussendung nochmals erinnert; „jetzt aber...“ (22,36), in
einer feindselig verschlossenen Welt, braucht jeder seine Ausrüstung. Trotzdem:
die Forderung der Armut bleibt. - Lk 8,1-3; Mk 6,7-13; weitere
Aussendungsreden: Lk 10,1-12; Mt 9,37-38; 10,5-16; Apg 9,43; 16,15; 17,7;
18,3; 13,51.
Evangelium |
Lk 9, 1-6 |
Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
1rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle
Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen.
2Und er
sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.
3Er
sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine
Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.
4Bleibt
in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
5Wenn
euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und
schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
6Die
Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten
das Evangelium und heilten überall die Kranken.
FÜRBITTEN
Vertrauensvoll
beten wir zu Christus, der uns seine Liebe schenkt:
Mache
die Diener der Kirche zu glaubwürdigen Zeugen deines Erbarmens. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Öffne
die verschlossenen Herzen durch die Erfahrung deiner Güte. (Stille) Christus, höre uns.
Erleuchte
die Verwirrten, und führe sie auf den rechten Weg. (Stille)
Christus, höre uns.
Hilf
uns, Missverständnisse auszuräumen und Spannungen zu überwinden. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, du bist der Vater des Erbarmens und der Gott allen
Trostes. Wende dich uns zu durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Erzähle Mir „Ich
habe mir einmal den Titel eines einzigen Liedes gemerkt: ,Erzähle mir das
Meer.‘ Wer wird uns komponieren: ‚Erzähle mir Gott‘? Den gütigen Vater jeder
menschlichen Kreatur. Erzähle mir das Kreuz. Erzähle mir die Hostie. Erzähle
mir die Jungfrau Maria, in einer alten Litanei ‚Vertraute Gottes‘ genannt.
Erzähle mir die Engel. Erzähle mir die Heiligen, die aus Fleisch und Blut
bestanden, aus Sünden und Schwächen, wie wir, die sich aber nicht zufrieden
gaben und von vorn anfingen, von Gebeten zu dem erhoben, der antwortet.
,Erzähle mir
die menschlichen Nöte, von überall her, aber lege sie vor den, der sie
kennt und zu lieben und zu geben weiß, besser als wir, jenseits aller
Wahrscheinlichkeiten. Erzähle mir, ob er nicht Er war, der lebendige Gott,
erzähle mir die Sinnlosigkeit der Leiden und aller Tode, ob er nicht darin war,
gekreuzigt für den Morgen der Auferstehung. Ja, ja, erzähle mir ...‘“ (Mutter
Marie-Yvonne).