DIENSTAG DER 33. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,

dir verdanken wir unsere Freiheit und unser Heil,

denn du hast uns

durch das kostbare Blut deines Sohnes erlöst.

Lass uns aus deiner Kraft leben

und unter deinem beständigen Schutz geborgen sein.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 169)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Das zweite Makkabäerbuch berichtet zum großen Teil über den gleichen Zeitraum wie das erste. Es schildert ausführlicher die Vorgeschichte des makkabäischen Aufstandes. Mit aller Gewalt wollen die syrischen Herrscher ihre Staatsreligion auch den Juden aufzwingen. Der Tempel in Jerusalem wird entweiht und nach dem olympischen Zeus benannt. Heidnische Bräuche sollen an die Stelle der jüdischen treten, und es fehlt nicht an Juden, die das alles mitmachen. Die Kapitel 6 und 7 schildern zwei Fälle, in denen fromme Juden ihrem Glauben bis zum Tod die Treue hielten. Der neunzigjährige Eleasar soll bei einem Opfermahl Schweinefleisch essen. Das war nach dem jüdischen Gesetz verboten. Eleasar fragt nicht, ob es sich um ein wichtiges oder unwichtiges Gebot handelt; in der konkreten Situation wäre das Essen von Schweinefleisch tatsächlich einer Verleugnung des Glaubens gleichgekommen. Wir sollten eine solche bis in den Tod durchgehaltene Treue nicht als Fanatismus abtun. - Lev 11,7-8; Hebr 11,35.

 

 

ERSTE Lesung

2 Makk 6, 18-31

Ich hinterlasse ein leuchtendes Beispiel, wie man mutig und mit Haltung für die heiligen Gesetze eines schönen Todes stirbt

Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer

In jenen Tagen

18war unter den angesehensten Schriftgelehrten Eleasar, ein Mann von hohem Alter und edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.

19Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu

20und spuckte das Fleisch wieder aus. In solcher Haltung mussten alle herantreten, die sich standhaft wehrten zu essen, was man nicht essen darf - nicht einmal um des geliebten Lebens willen.

21Die Leute, die bei dem gesetzwidrigen Opfermahl Dienst taten und die den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.

22Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn mit Nachsicht behandeln.

23Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in Würde ergraut, der von Jugend an vorbildlich gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.

24Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele jungen Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.

25Wenn ich jetzt heucheln würde, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, würde ich sie irreleiten, meinem Alter aber Schimpf und Schande bringen.

26Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick der Bestrafung durch die Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.

27Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.

28Der Jugend aber hinterlasse ich ein leuchtendes Beispiel, wie man mutig und mit Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines schönen Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.

29Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.

30Als man ihn zu Tod prügelte, sagte er stöhnend: Der Herr mit seiner heiligen Erkenntnis weiß, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet qualvoll unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.

31So starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.

 

 

Antwortpsalm

Ps 3, 2-3.4-5.6-7 (R: vgl. 6b)

          R Der Herr nimmt sich meiner an. - R

(GL neu 64, 1 oder 307, 5)

2        Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger;

II. oder I. Ton

          so viele stehen gegen mich auf.

3        Viele gibt es, die von mir sagen:

          „Er findet keine Hilfe bei Gott.“ - (R)

4        Du aber, Herr, bist ein Schild für mich

          du bist meine Ehre und richtest mich auf.

5        Ich habe laut zum Herrn gerufen;

          da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. - (R)

6        Ich lege mich nieder und schlafe ein,

          ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.

7        Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht,

          wenn sie mich ringsum belagern.

          R Der Herr nimmt sich meiner an.

 

 

Jahr II

Zur Lesung  Die sieben Sendschreiben im ersten Teil der Offenbarung des Johannes (2,1 - 3,22) wollen die Gemeinden Kleinasiens und die Gesamtkirche für das nahe bevorstehende Kommen des Herrn bereitmachen. Wie sah es in diesen Gemeinden aus? Schaut man durch die sich gleichmäßig wiederholende Struktur der Briefe hindurch auf den Inhalt, so sieht man eine bedrängte und gefährdete Kirche. Eine allgemeine Christenverfolgung ist über die Kirche in Kleinasien noch nicht hereingebrochen. Aber auch so haben die kleinen Gemeinden es schwer, sich zu behaupten. Jüdische und heidnische Einflüsse sind überall spürbar. In den Gemeinden zeigen sich Müdigkeitserscheinungen; Gleichgültigkeit und Lauheit werden bei den Gemeinden von Ephesus (2,3-4), Sardes (3,1-2) und Laodizea (3,15) gerügt. An sie ergehen die Mahnungen zur Umkehr angesichts des nahen Gerichts. Besser scheint es um die Gemeinden von Smyrna, Thyatira und Philadelphia zu stehen; aber auch hier muss gemahnt werden: „Haltet fest, was ihr habt!“ denn überall ist die Synagoge des Satans am Werk (2,9.24; 3,9). - Mahnung zur Umkehr und Treue, Warnung vor satter Selbstsicherheit, Hinweis auf das Kommen des Herrn zum Gericht und zum Lohn: mit all dem richten sich diese sieben Sendschreiben auch an die Kirche unserer Zeit, an jede einzelne Gemeinde. - Zu 3,1-6: Eph 2,1.5; 5,14; Mk 13,33; Mt 25,13; 24,43; 1 Thess 5,2; Offb 20,12; Ex 32,32-33; Lk 12,8. - Zu 3,14-22: Kol 2,1-3; 1,15-17; Röm 12,11; Hld 5,2; Lk 12,36; Joh 14,23; Lk 22,30; Joh 16,33; Eph 1,20; 2,6.

 

 

ERSTE Lesung

Offb 3, 1-6.14-22

Wer mir die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

Ich, Johannes, hörte, wie der Herr zu mir sagte:

1An den Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: So spricht Er, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke. Dem Namen nach lebst du, aber du bist tot.

2Werde wach und stärke, was noch übrig ist, was schon im Sterben lag. Ich habe gefunden, dass deine Taten in den Augen meines Gottes nicht vollwertig sind.

3Denk also daran, wie du die Lehre empfangen und gehört hast. Halte daran fest, und kehr um! Wenn du aber nicht aufwachst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst bestimmt nicht wissen, zu welcher Stunde ich komme.

4Du hast aber einige Leute in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; sie werden mit mir in weißen Gewändern gehen, denn sie sind es wert.

5Wer siegt, wird ebenso mit weißen Gewändern bekleidet werden. Nie werde ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens streichen, sondern ich werde mich vor meinem Vater und vor seinen Engeln zu ihm bekennen.

6Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.

14An den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht Er, der „Amen“ heißt, der treue und zuverlässige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:

15Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß!

16Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.

17Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend, und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt.

18Darum rate ich dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von mir weiße Kleider, und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich schämen musst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst.

19Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst, und kehr um!

20Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.

21Wer siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.

22Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 15 (14), 2-3.4.5 (R: Offb 3, 21)

          R Wer siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen. - R

(GL neu 34, 1)

2        Der makellos lebt und das Rechte tut;

VI. Ton

          der von Herzen die Wahrheit sagt

3        und mit seiner Zunge nicht verleumdet;

          der seinem Freund nichts Böses antut

          und seinen Nächsten nicht schmäht; - (R)

4        der den Verworfenen verachtet,

          doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält;

          der sein Versprechen nicht ändert,

          das er seinem Nächsten geschworen hat; - (R)

5        der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht

          und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt.

          Wer sich danach richtet,

          der wird niemals wanken. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: 1 Joh 4, 10b

Halleluja. Halleluja.

Gott hat uns geliebt

und seinen Sohn gesandt als Sühne für unsere Sünden.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Wenn das Evangelium sagt „Heute“, dann geschieht etwas Neues, von Gott her: die Geschichte eines Menschen (oder der Menschheit) ist an ein Ziel gekommen: „Heute ist euch ... der Retter geboren“ (Lk 2,11); „heute hat sich das Schriftwort ... erfüllt“ (Lk 4,21) und: „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden“ (Lk 19,9); „heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43). An den beiden letzten Stellen wird das Heute der Gnade einzelnen Menschen zugesprochen: dem Zöllner Zachäus und dem Verbrecher am Kreuz. Für beide bedeutet dieses Heute die große Wende: Jesus begegnet ihnen als Heiland der Sünder. „Die Leute“ murren, sie stoßen sich daran, dass Jesus bei dem Zöllner zu Gast ist. Aber im Himmel ist Freude über den einen, der sich bekehrt. Freude auch im Herzen des Zöllners, weil er, zum ersten Mal vielleicht, Liebe erfährt. Er wird mehr geliebt, weil er mehr Liebe nötig hat. So ist die Liebe Gottes. Sie nimmt dem Bekehrten die Last eines verfehlten Lebens ab und gibt ihm die Freude der Umkehr und der Gemeinschaft. - Lk 18,9-14; 5,30; 7,36-50; 15,2; Röm 4,13-25; 1 Tim 1,15.

 

 

Evangelium

Lk 19, 1-10

Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

1kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt.

2Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

3Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

4Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

5Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

6Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

7Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

8Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

9Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

10Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

 

 

FÜRBITTEN

Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus, der weiß, was wir nötig haben:

Steh den Verkündern des Evangeliums bei, dass sie im Dienst an deinem Wort nicht ermüden.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Unterstütze alle, die sich für mehr Gerechtigkeit zwischen den sozialen Gruppen einsetzen.

Lass die Notleidenden nicht im Stich, und gib ihnen Helfer.

Vergib unsere Schuld, und schenke uns dein Heil.

Gütiger Gott, du bist uns immer nahe. Erhöre uns durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

„Das Geschehen in Jesus Christus ist ganz und gar Wort, Leben spendendes, zur Buße und Anbetung rufendes Wort. Der Glaube an Christus ist Hoffnung auf Christus und Erwartung seiner kommenden, die Welt richtenden Erlösung“ (W. Zimmerli).

 

„Den ersten christlichen Generationen erschien die Zeit als etwas, das unter der Macht der Ewigkeit steht. Die Ewigkeit drängte in die Zeit herein und offenbarte sie als fragwürdig. Der lebendige Christus stand ‚an der Tür‘ der Welt und wartete auf den ‚Tag und die Stunde, die der Vater festgesetzt hat in seiner Vollmacht‘, um der Welt ihr Ende zu setzen - Zeit und Welt aber standen unter der Wirkung dieses stillen, erschütternden Wartens. Der Christ empfand dessen drängende Nähe; er fühlte, wie es den Dingen ihre Dichtigkeit, den Ordnungen der Welt ihre Sicherheit, den Überlegungen und Planungen ihre Zuverlässigkeit nahm“ (R. Guardini).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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