DONNERSTAG DER 3.
OSTERWOCHE
Eröffnungsvers |
Ex 15, 1-2 |
Singt dem Herrn ein Lied, denn
er ist hocherhaben.
Kraft und Stärke ist mir der Herr.
Er wurde mein Erretter. Halleluja.
Tagesgebet
Ewiger Gott,
in dieser österlichen Zeit
erfahren wir deine Barmherzigkeit
in reicher Fülle,
denn du hast uns
aus der Finsternis des Irrtums herausgeführt.
Gib, dass wir deine Wahrheit gläubig erfassen
und in unserem Leben festhalten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Mit der Bekehrung des äthiopischen Ministers schließt Lukas den Abschnitt Apg 6-8. Die
christliche Botschaft bleibt in Samarien nicht stehen. Der Engel (oder „der
Geist“) Gottes schickt den Philippus auf die Straße nach Gaza. Dort soll er den Minister der
Königin von Äthiopien unterweisen und taufen. Es steht nicht fest, ob dieser
Mann ein Jude war oder zu den „Gottesfürchtigen“ gehörte, die sich dem Judentum
angeschlossen hatten. Er hat die Wallfahrt nach Jerusalem gemacht; er war ein
Gottsucher, er besaß auch eine
Schriftrolle mit dem Text des Propheten Jesaja, aber wie soll er das alles
verstehen, wenn es ihm niemand auslegt? Mit seiner Bekehrung ging es sehr
schnell: Katechese, Glaube, Taufe; man hat den Eindruck; als wäre alles auf
einmal geschehen, so als wenn der Geist Gottes und der Evangelist Philippus es
eilig hätten. Er ist noch viel Arbeit zu tun. - Röm 10,14; 2 Kor 3,14-16; Jes
53,7-8;
Lk 18,31; 24,27; Apg 10,47.
ERSTE Lesung |
Apg 8, 26-40 |
Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe im Weg? |
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
26sagte ein Engel des Herrn zu
Philippus: Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach
Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend.
27Und er brach auf. Nun war da
ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier,
der ihren ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen, um Gott
anzubeten,
28und fuhr jetzt heimwärts. Er
saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
29Und der Geist sagte zu
Philippus: Geh und folge diesem Wagen.
30Philippus lief hin und hörte
ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest?
31Jener antwortete: Wie könnte
ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und
neben ihm Platz zu nehmen.
32Der Abschnitt der Schrift,
den er las, lautete: Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein
Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf.
33In der Erniedrigung wurde
seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn sein
Leben wurde von der Erde fortgenommen.
34Der Kämmerer wandte sich an
Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich
selbst oder von einem anderen?
35Da begann Philippus zu
reden, und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium
von Jesus.
36Als sie nun weiterzogen,
kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was
steht meiner Taufe noch im Weg?
38Er ließ den Wagen halten,
und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er
taufte ihn.
39Als sie aber aus dem Wasser
stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn
nicht mehr, und er zog voll Freude weiter.
40Den Philippus aber sah man
in Aschdod wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das
Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.
Antwortpsalm |
Ps 66 (65), 8-9.16-17.19-20 (R: 1) |
R Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! - R |
(GL neu 643,3 oder 55,1) |
Oder: |
R Halleluja. - R |
8 Preist unseren Gott, ihr Völker; |
VI. oder VIII. Ton |
lasst laut sein Lob erschallen!
9
Er erhielt uns am Leben
und ließ unseren Fuß nicht wanken. - (R)
16
Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört;
ich will euch erzählen, was er mir
Gutes getan hat.
17
Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme
gerufen,
und schon konnte mein Mund ihn
preisen. - (R)
19 Gott hat mich erhört,
hat auf mein drängendes Beten
geachtet.
20
Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht
verworfen
und mir seine Huld nicht entzogen. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 6, 51 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Wer
dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Halleluja.
Zum Evangelium Es bleibt ein logisch nicht lösbares Geheimnis, dass der Glaube eine vom
Menschen geforderte Tat, aber zugleich auch Gottes Geschenk ist. Kein Mensch
kann aus eigener Kraft an Jesus glauben. Gott selbst muss ihn in seine Nähe
und Gemeinschaft hereinholen: Gott muss den Menschen „bewegen“, der Mensch aber
muss sich bewegen lassen, er muss sich Gott ausliefern, nur so kann er zu Jesus
„kommen“. Wie ein Kind müsste man blind glauben und den Mund auftun können, um
das lebendige Brot zu empfangen. Die Juden von Kafarnaum aber sind erwachsene
Leute, hart und schwer beweglich wie ihre Väter in der Wüste. - Joh 5,37-38;
Mt 16,17: Jes 54,13; Jer 31,33-34; 1 Thess 4,9; 1 Joh 2,20.27.
Evangelium |
Joh 6, 44-51 |
Ich bin das lebendige Brot, das vom
Himmel gekommen ist
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
44Niemand kann zu mir kommen,
wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn
auferwecken am Letzten Tag.
45Bei den Propheten heißt es:
Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine
Lehre annimmt, wird zu mir kommen.
46Niemand hat den Vater
gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.
47Amen, amen, ich sage euch:
Wer glaubt, hat das ewige Leben.
48Ich bin das Brot des Lebens.
49Eure Väter haben in der
Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
50So aber ist es mit dem Brot,
das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.
51Ich bin das lebendige Brot,
das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit
leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für
das Leben der Welt.
FÜRBITTEN
Im Gebet wenden wir uns an Christus, durch den wir Gottes Barmherzigkeit erfahren:
Erfülle alle Glaubensboten mit dem Geist der Weisheit und des Rates.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Offenbare allen Völkern dein Heil.
Bewege die Gleichgültigen, Tischgemeinschaft mit dir zu suchen.
Hilf uns, im Leben das zu halten, was wir gläubig bekennen.
Gütiger Gott, du kennst uns und unser Versagen. Sei uns gnädig, und höre auf unser Beten durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Erhabener Gott,
durch die Feier des heiligen Opfers
gewährst du uns Anteil an deiner göttlichen
Natur.
Gib, dass wir dich nicht nur
als den einen wahren Gott erkennen,
sondern unser ganzes Leben nach dir ausrichten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
2 Kor 5, 15 |
Christus ist für alle gestorben,
damit die Lebenden nicht mehr für sich leben,
sondern für den, der für sie gestorben und
auferstanden ist.
Halleluja.
SCHLUSSGEBET
Barmherziger Gott,
höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Leib und Seele gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Der Herr gibt sein Fleisch zweimal: er gibt es erstmalig und einmalig am Ende seines
irdischen Lebens. Er opfert sich in der Gestalt seines Fleisches vollständig
auf, um die Welt als ganze zu retten. Aber er opfert sich weiter unzählige
Male, er opfert gleichsam Stück für Stück, Parzelle um Parzelle seines Leibes
in der Hostie, um auch jedem Einzelnen das ewige Leben zu vermitteln. Er hat
den Menschen ein für alle Mal erlöst und gerettet in der Taufe. Aber der
Getaufte fällt in die Sünde und bedarf einer fortlaufenden, beständigen
Erlösung. Er behält die Reinheit, die ihm die Taufe geschenkt hat, nicht. Der
Herr gibt sie ihm in der Beichte wieder und erfüllt dieses Geschenk in der
Kommunion, die ihm das ewige Leben wieder schenkt. Die Reinheit, die er durch
die Beichte wiedergewinnt, ist nichts Abgeschlossenes, bei dem man stehen
bleiben könnte, sondern vielmehr eine Bereitung, eine Bereitschaft, eine
Öffnung für das neue Leben, die neue Liebe, und diese wird ihm vom Herrn in der
Kommunion geschenkt“ (A. v. Speyr).