MONTAG DER 5. OSTERWOCHE

 

ERÖFFNUNGSVERS

Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe.

Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.

 

 

TAGESGEBET

Gott, unser Herr,

du verbindest alle, die an dich glauben,

zum gemeinsamen Streben.

Gib, dass wir lieben, was du befiehlst,

und ersehnen, was du uns verheißen hast,

damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens

unsere Herzen dort verankert seien,

wo die wahren Freuden sind.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung  Ikonion und Lystra sind die Schauplätze dieses Abschnitts. - Immer wieder sorgt die Verfolgung dafür, dass die Boten des Evangeliums nicht zur Ruhe kommen. In Ikonion hatten die Missionare („Apostel“) Paulus und Barnabas zwar bei Juden und Heiden Erfolg gehabt, Zeichen und Wunder hatten ihr Wort bestätigt (14,3); aber auch hier stieß das Evangelium auf heftige Ablehnung, vor allem von Seiten der Synagoge (vgl. 14,19). Um der Steinigung zu entgehen, flohen sie nach dem weiter südlich gelegenen Lystra. Die Heilung des Gelähmten in Lystra erinnert an das Heilungswunder des Petrus in Apg 3,1-10 (vgl. 9,32-35). Lukas legt Wert darauf, zu zeigen, dass Gott den Paulus ebenso  wie die Altapostel durch Wunder bestätigt hat. Der Gelähmte in Lystra „vertraute darauf, gerettet zu werden“, deshalb konnte er geheilt und gerettet werden. Das Griechische kann mit demselben Wort beides bezeichnen: Heilung und Rettung, körperliche Gesundung und ewiges Heil. Dass man auf das Wunder hin Paulus und Barnabas als Götter verehren wollte, war ein fatales Missverständnis. In den Versen 15-17 wird uns die erste Rede des Paulus vor einem rein heidnischen Publikum berichtet (vgl. die Rede des Petrus, Apg 10,34-43). Wohl durch die eben gemachte Erfahrung ernüchtert, predigt Paulus in dieser Situation nicht das Evangelium von Jesus, dem Messias (vgl. aber V. 7); er knüpft ganz einfach an die religiöse Denkweise seiner heidnischen Zuhörer, an ihre naturhafte Gotteserfahrung an, um sie zum Glauben an den einen lebendigen Gott zu führen: an den Gott, von dem die Fülle des Lebens und der Freude kommt. - Lk 10,10-11; 2 Tim 3,11; Apg 28,6; 3,12; 10,25-26; Ex 20,11; Ps 146,6; Weish 13,1-9; Jer 5,24.

 

 

ERSTE Lesung

Apg 14, 5-18

Wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott bekehrt

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

5als die Apostel merkten, dass die Heiden und die Juden zusammen mit ihren Führern entschlossen waren, sie zu misshandeln und zu steinigen,

6flohen sie in die Städte von Lykaonien, Lystra und Derbe, und in deren Umgebung.

7Dort verkündeten sie das Evangelium.

8In Lystra war ein Mann, der von Geburt an gelähmt war; er saß ohne Kraft in den Füßen da und hatte nie gehen können.

9Er hörte der Predigt des Paulus zu. Dieser blickte ihm fest ins Auge; und da er sah, dass der Mann darauf vertraute, gerettet zu werden,

10rief er laut: Steh auf! Stell dich aufrecht auf deine Füße! Da sprang der Mann auf und ging umher.

11Als die Menge sah, was Paulus getan hatte, fing sie an zu schreien und rief auf lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen.

12Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er der Wortführer war.

13Der Priester des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte zusammen mit der Volksmenge ein Opfer darbringen.

14Als die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter das Volk und riefen:

15Männer, was tut ihr? Auch wir sind nur Menschen, von gleicher Art wie ihr; wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört.

16Er ließ in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege gehen.

17Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz.

18Doch selbst mit diesen Worten konnten sie die Volksmenge kaum davon abbringen, ihnen zu opfern.

 

 

Antwortpsalm

Ps 115 (113 B), 1-2.3-4.15-16 (R: 1ab)

          R Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren,

(GL neu 401)

          nicht uns, sondern deinen Namen! - R
             Oder:
          R Halleluja. - R
1        Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren,

VI. Ton

          nicht uns, sondern deinen Namen,

          in deiner Huld und Treue!

2        Warum sollen die Völker sagen:

          „Wo ist denn ihr Gott?“ - (R)

3        Unser Gott ist im Himmel;

          alles, was ihm gefällt das vollbringt er.

4        Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold,

          ein Machwerk von Menschenhand. - (R)

15      Seid gesegnet vom Herrn,

          der Himmel und Erde gemacht hat.

16      Der Himmel ist der Himmel des Herrn,

          die Erde aber gab er den Menschen. - R

 


Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 14, 26

Halleluja. Halleluja.
Der Heilige Geist wird euch alles lehren
und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  In der Frage des Judas Thaddäus (V. 22) steckt zunächst das Erschrecken darüber, dass Jesus sich nicht, national-messianischen Erwartungen entsprechend, als König Israels machtvoll vor der Welt präsentieren (offenbaren) will. Nur die Jünger „sehen“ ihn (vgl. V. 19). Jesus gibt auf die Frage des Judas keine direkte Antwort. Auch nicht auf die Frage, die der Evangelist selbst aus der Frage des Judas wohl herausgehört hat: Warum hat die Welt Jesus nicht als den Messias erkannt? Der Jünger soll zunächst seine eigene Situation begreifen. Von der „Welt“ unterscheidet ihn die Tatsache, dass er das offenbarende Wort gehört und dass er geantwortet hat. Dadurch hat er Gemeinschaft mit Gott. Das Wort festhalten, in der Antwort bleiben und sich bewähren, das ist die Liebe, die Jesus vom Jünger verlangt. Wer so in der Liebe bleibt, der hat nicht nur seine Wohnung im Haus des Vaters (vgl. 14,2); er selbst wird - jetzt schon - zur lebendigen Wohnung des dreifaltigen Gottes. - Joh 16,27; 17,26; Dtn 7,12-13; Mt 16,27; Apg 1,6; Joh 1,10; 1 Joh 1,3-4; Joh 16,13-15; 1 Kor 2,10; Eph 3,5.

 

 

Evangelium

Joh 14, 21-26

Der Beistand, den der Vater senden wird, wird euch alles lehren

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

21Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

22Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?

23Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

24Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

25Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.

26Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

 

 

FÜRBITTEN

Jesus Christus, der gute Hirt, ist für seine Herde gestorben und auferstanden. Ihn bitten wir:

Für das Volk Gottes: dass es am Wort Jesu festhält und sich an alles erinnert, was er gesagt hat. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für alle Menschen, die nicht an Gott glauben: dass sie sich hinwenden zu Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für alle, die ihren Halt in irdischem Glück suchen: dass ihre Herzen dort verankert seien, wo die wahren Freuden sind. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für unsere Gemeinde: dass wir ersehnen, was du verheißen hast. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.

Gott, unser Vater, lass uns lieben, was du befiehlst, und höre auf unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

GABENGEBET

Herr und Gott,

lass unser Gebet zu dir aufsteigen

und nimm unsere Gaben an.

Reinige uns durch deine Gnade,

damit wir fähig werden,

das Sakrament deiner großen Liebe zu empfangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen für die Osterzeit

 

 

KOMMUNIONVERS

Joh 14, 27

So spricht der Herr:

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch;

nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Halleluja.

 

 

SCHLUSSGEBET

Allmächtiger Gott,

du hast uns durch die Auferstehung Christi

neu geschaffen für das ewige Leben.

Erfülle uns

mit der Kraft dieser heilbringenden Speise,

damit das österliche Geheimnis

in uns reiche Frucht bringt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Die Gemeinde Jesu  hat nicht ein ganzes Arsenal von Helfern und Beiständen, die ihr da und dort in allerlei Nöten zu Hilfe eilen, sie stützen, sichern und tragen müssten. Sondern sie hat im Letzten und Wesentlichen nur einen einzigen Beistand, auf den sie sich aber wirklich und hundertprozentig verlassen kann, einen Beistand, durch den Gott selbst seiner Gemeinde beisteht und hilft. In ihm hat sie ihre eigentümliche Si­cherheit, die wahre Garantie ihres Bestandes; denn dieser Beistand sorgt dafür, dass sie ihrer Herkunft und ihrem Wesen als Gemeinde Jesu treu bleibt, dass sie von sich und ihrem Ursprung niemals wieder völlig abfallen kann, sondern stets mit sich identisch bleibt, auch im Wechsel von Zeit und Geschichte. Sie bleibt mit Jesus verbunden; von ihm kommt sie, zu ihrem Glück und Heil, nicht los“ (Josef Blank).

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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