Dienstag der 7. Osterwoche

 

Eröffnungsvers

Offb 1, 17-18

Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.

Ich war tot, doch ich lebe in Ewigkeit. Halleluja.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger und barmherziger Gott,

sende den Heiligen Geist auf uns herab.

Er wohne in uns

und mache uns zum Tempel seiner Herrlichkeit.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung   Drei Jahre hat sich Paulus in Ephesus aufgehalten (20,31) und das Reich Gottes gepredigt (19,8). Es war eine Arbeit „unter Tränen und vielen Prüfungen“ (20,19). Auch den Brief an die Galater hat er damals geschrieben. Dann kam der Aufstand der Silberschmiede (19,21-40), und Paulus musste gehen (20,1-2). Er reiste nochmals nach Mazedonien und Griechenland, dann durch Mazedonien zurück nach Troas und von da zu Schiff an Ephesus vorbei nach Milet. - Von der Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus (20,17-35) hören wir heute den ersten, morgen den zweiten Teil. Die Rede (in der Redaktion des Lukas) ist Rechenschaftsbericht des Apostels über seine bisherige Arbeit, sie ist aber zugleich sein Testament für alle Missionare und Seelsorger. Im ersten Teil der Rede (V. 18-27) spricht Paulus vor allem über sich selbst: Trotz aller Schwierigkeiten hat er vor Juden und Heiden das unverkürzte Evangelium verkündet (V. 18-21). Jetzt reist er nach Jerusalem; er ahnt Schlimmes, aber er gehorcht dem Geist, der ihn nach Jerusalem treibt. Der Apostel gehört nicht mehr sich selbst, sein Leben gehört dem Dienst, der ihm übertragen wurde (V. 22-24). - 1 Sam 12; 2 Kor 1,8-9; 11,23-31; Apg 21,4.11; Phil 2,16; 2 Tim 4,7; Apg 26,16-18.

 

 

ERSTE Lesung

Apg 20, 17-27

Ich vollende meinen Lauf und erfülle den Dienst, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

17schickte Paulus von Milet aus jemand nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen.

18Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte war

19und wie ich dem Herrn in aller Demut diente unter Tränen und vielen Prüfungen, die ich durch die Nachstellungen der Juden erlitten habe,

20wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe es euch verkündigt und habe euch gelehrt, öffentlich und in den Häusern.

21Ich habe Juden und Griechen beschworen, sich zu Gott zu bekehren und an Jesus Christus, unseren Herrn, zu glauben.

22Nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem, und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird.

23Nur das bezeugt mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten.

24Aber ich will mit keinem Wort mein Leben wichtig nehmen, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst erfülle, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde: das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen.

25Nun aber weiß ich, dass ihr mich nicht mehr von Angesicht sehen werdet, ihr alle, zu denen ich gekommen bin und denen ich das Reich verkündet habe.

26Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag: Ich bin unschuldig, wenn einer von euch allen verloren geht.

27Denn ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden.

 

 

Antwortpsalm

Ps 68 (67), 10-11.20-21 (R: 33a.b)

          R Singt für Gott,

(GL neu 80,1 oder 44,1)

          singt und spielt für den Herrn! - R
          Oder:
          R Halleluja. - R
10      Gott, du ließest Regen strömen in Fülle

VII. Ton

          und erquicktest dein verschmachtendes Erbland.

11      Deine Geschöpfe finden dort Wohnung;

          Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen. - (R)

20      Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag!

          Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe.

21      Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt,

          Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 14, 16

Halleluja. Halleluja.

Ich werde den Vater bitten,

und er wird euch einen anderen Beistand geben,

der für immer bei euch bleiben wird.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Auf die Abschiedsreden Jesu folgt sein Abschiedsgebet, das „hohepriesterliche Gebet“ (Joh 17,1-26). Jetzt ist die „Stunde“ gekommen, auf die das ganze Leben Jesu ausgerichtet war. Dass die Stunde ihren Sinn erfülle, dass das Kreuzesopfer Frucht bringe, ist das zentrale Anliegen dieses Gebets. Jesus bittet 1. um seine „Verherrlichung“ (V. 1-5). 2. um die Bewahrung und Heiligung der Jünger (V. 6-19), 3. um die Einheit aller Glaubenden (V. 20-26). Er bittet, dass der Vater ihn - durch den Tod hindurch - verherrliche, d. h. ihn, den ewigen Sohn samt der angenommenen Menschennatur, in die Seinsweise Gottes aufnehme. Dadurch wird Gott selbst verherrlicht; die Menschen werden den Vater und den Sohn erkennen und ehren. Die Verherrlichung Jesu dient also der Verherrlichung des Vaters und der Rettung der Menschen. Ihnen gilt der Rest des Gebetes. Indem Jesus für sich betet, betet er für die Jünger; indem er für die Jünger betet, betet er für alle, die zum Glauben kommen werden. -  Jer 31,31-34; Joh 2,4-5; 3,35-36; Phil 2,6-11; 1 Joh 5,20-21.

 

 

Evangelium

Joh 17, 1-11a

Vater, verherrliche deinen Sohn!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

1erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht.

2Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.

3Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.

4Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.

5Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

6Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten.

7Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.

8Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.

9Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.

10Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.

11aIch bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

 

 

Fürbitten

Zu unserem Herrn Jesus Christus wollen wir beten. Er erneuert die Welt in der Kraft des Heiligen Geistes:

Halte von deinem Volk alle Spaltung fern, und gib ihm den Geist der Einheit.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Schenke allen Völkern Freiheit und Frieden.

Heile alle Kranken, und tröste die Bedrängten.

Durchdringe unsere Herzen mit der Kraft des Heiligen Geistes.

Barmherziger Gott, durch deinen Sohn haben wir dich, den einzigen wahren Gott, erkannt. Erhalte uns in der Wahrheit durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr und Gott

nimm die Gebete und Opfergaben deiner Gläubigen an.

Lass uns diese heilige Feier mit ganzer Hingabe begehen,

damit wir einst das Leben

in der Herrlichkeit des Himmels erlangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen von Christi Himmelfahrt

 

 

Kommunionvers

Joh 14, 26

So spricht der Herr:

Der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird,

er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern,

was ich euch gesagt habe.

 

 

Schlussgebet
Barmherziger Gott,
wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt
und sein Gedächtnis begangen.
Die heilige Gabe,
die wir in dieser Feier empfangen haben,
helfe uns, dass wir
in der Liebe zu dir und unseren Brüdern
Christus nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

„Verbirg dein Angesicht nicht vor mir; ich will sterben, damit ich nicht sterbe, sondern dein Antlitz sehe (Augustinus). - Seinen Gott zu erkennen ist das Leben und die Seligkeit des Menschen; aber das Seligste daran ist, dass Gott sich erkennen lässt, sich unserm Anschauen schenkt; das Seligste und Überselige daran ist, im Erkennen sich erkannt zu sehen: unerbittlich und restlos, aber darin heilend und rettend und heiligend in der schöpferischen Kraft unauslotbarer Güte.

Danach ist unser Herz auf der Suche im Drang seines Erkennenwollens, das vor keiner Schranke, keinem Dunkel innehält. Daher das süße Erschrecken, wenn immer seinem Blick ein Blick, ein Antlitz sich auftut, Antlitz der Dinge, des Schönen, Antlitz des Menschen. Die Freude, die hier aufspringt, antwortet der Gegenwart sich gewährenden Ursprungs; aber sie reicht über die Gegenwart hinaus. Sie ist Zeugnis des Letzten, das in solchem Blick auf uns zukommt, Ansage jenes Tages, da wir das ewige Angesicht der Liebe selbst gefunden haben werden (und es uns): ein Menschenangesicht - uns irdisch-brüderlich vertraut -, doch gebildet aus fließendem Licht“ (Jörg Splett).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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