30.
Dezember
6.
Tag der Weihnachtsoktav
Wenn kein Sonntag in die
Weihnachtsoktav fällt, wird heute das Fest der Heiligen Familie gefeiert (siehe
Sonntage und Festtage im entsprechenden Lesejahr.)
Eröffnungsvers |
Weish 18, 14-15 |
Als
tiefes Schweigen das All umfing
und
die Nacht bis zur Mitte gelangt war,
da
stieg dein allmächtiges Wort, o Herr,
vom
Himmel herab, vom königlichen Thron.
Tagesgebet
Allmächtiger
Gott,
die
Knechtschaft der Sünde
hält
uns Menschen gefangen.
Nimm
dieses alte Joch von uns
und
schenke uns die neue Freiheit
durch
die Geburt deines Sohnes
in
unserem sterblichen Fleisch.
Darum
bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Zur
Lesung In den Versen 12-14 richtet der Verfasser
sich in sechsfacher Anrede (zweimal drei) an seine Leser: an die Kinder, die
Väter und die jungen Männer. Ob damit verschiedene Altersstufen gemeint sind,
ist nicht so sicher. Was gesagt wird, gilt ja für alle, Jung und Alt. Aber es
gibt Grade der Reife, Stufen der Erkenntnis und Vollkommenheit. „Kinder“ Gottes
sind alle, die durch die Taufe Gemeinschaft mit Gott dem Vater haben. Die
„Väter“ haben Christus erkannt, „der von Anfang an ist“: das Licht seiner
Offenbarung, die Kraft seines Wesens. Die „jungen Männer“ stehen noch im Kampf,
aber sie haben jetzt schon Teil am Sieg Christi. Allerdings, da ist noch der
Böse, da ist noch die Welt und ihre Begierde (V. 15-17). Hier muss sich die
Überlegenheit dessen bewähren, der Gottes Wort und Gottes Liebe empfangen hat.
Von dieser Bewährung spricht der zweite Hauptteil des Briefes (2,18 - 3,24). -
Joh 16,8-11.33; 1 Joh 5,4-5.
ERSTE Lesung |
1 Joh 2, 12-17 |
Wer
den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
12Ich
schreibe euch, ihr Kinder, dass euch durch den Namen Jesu die Sünden vergeben
sind.
13Ich
schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich
schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr den Bösen besiegt
habt.
14Ich
schreibe euch, ihr Kinder, dass ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch,
ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch,
ihr jungen Männer, dass ihr stark seid, dass das Wort Gottes in euch bleibt und
dass ihr den Bösen besiegt habt.
15Liebt
nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum
Vater nicht.
16Denn
alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen
und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der
Welt.
17Die
Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in
Ewigkeit.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 7-8.9-10 (R: 11a) |
R Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke. - R |
(GL neu 635,6) |
7 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, |
VIII. Ton |
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
8
Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum! - (R)
9 In
heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn,
erbebt vor ihm, alle Länder der Erde!
10 Verkündet bei den
Völkern: Der Herr ist König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht
wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es recht ist. -
R
Ruf
vor dem Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Aufgeleuchtet
ist uns aufs Neue der Tag der Erlösung:
Ein
großes Licht ist heute auf Erden erschienen.
Kommt,
ihr Völker, und betet an den Herrn, unseren Gott!
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Verse Lk 2,36-38 sind der Abschluss des
Berichts über die Darstellung Jesu im Tempel (gestriges Evangelium). Die Verse
39-40 beschreiben kurz das verborgene Leben Jesu in Nazaret. - Das Zeugnis
Simeons wird bestätigt durch eine Prophetin namens Hanna. Sie gehört zur Gruppe
der frommen Armen, die auf die Erlösung (Befreiung) Jerusalems warten (V.
38). Durch beharrliches Hören des Gotteswortes und ein Leben des Gebets ist sie
sehend und wissend geworden und erkennt Jesus als den erwarteten Messias. - In
Nazaret lebt Jesus mit seinen Eltern in Armut. So weit hat er seine göttliche
Herrlichkeit zurückgelassen, dass er nun alles, was ein Mensch zum Leben
braucht, empfängt und lernt wie jedes andere Menschenkind: sprechen, arbeiten.
beten. - Jes 29,19-24; 1 Tim 5,5; Hebr 5,8.
Evangelium |
Lk 2, 36-40 |
Die
Prophetin Hanna sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung
Jerusalems warteten
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
36lebte eine
Prophetin namens Hanna, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war
schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit
ihrem Mann gelebt;
37nun war sie eine Witwe von
vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag
und Nacht mit Fasten und Beten.
38In diesem Augenblick nun
trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die
Erlösung Jerusalems warteten.
39Als seine Eltern alles getan
hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre
Stadt Nazaret zurück.
40Das Kind wuchs heran und
wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf
ihm.
Fürbitten
In
der Geburt unseres Herrn wurde der Welt eine neue Freiheit geschenkt. Ihn,
Christus, wollen wir anrufen:
Lass
deine Diener wachsen in der wahren Freiheit der Kinder Gottes. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Nimm
von allen Menschen Sorge und Not. (Stille)
Christus, höre uns.
Bewahre
uns vor der Knechtschaft der Sünde. (Stille)
Christus, höre uns.
Schenke
unseren Toten deinen Frieden. (Stille) Christus,
höre uns.
Barmherziger
Gott, in deinem Sohn ist uns deine rettende Macht sichtbar erschienen. Dir
danken wir durch Christus, uns Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
unser Gott,
nimm
die Gaben deines Volkes an
und
gib, dass wir im Geheimnis
der
heiligen Eucharistie empfangen,
was
wir im Glauben bekennen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
In
den
Hochgebeten I-III eigener Einschub
Kommunionvers |
Joh 1, 16 |
Aus
seiner Fülle haben wir alle empfangen,
Gnade
über Gnade.
Schlussgebet
Barmherziger
Gott,
du
bist es,
der
uns in diesem heiligen Sakrament begegnet.
Lass
die Kraft dieser Speise in uns wirksam werden
und
mache uns durch dieses große Geschenk bereit,
stets
neu deine Gaben zu empfangen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Vor
gar manchen Gedanken bleibt man im Zweifel befangen stehen,
besonders wenn man die Sünden der Menschen sieht, und man fragt sich: ‚Soll man
es mit Gewalt anfassen oder mir demütiger Liebe?‘ Entscheide dich immer für
‚demütige Liebe‘. Wenn du dich ein für alle Mal dazu entschlossen hast, so wirst
du die ganze Welt bezwingen. Die ,demütige Liebe‘ ist eine furchtbare Kraft; sie
ist die allergrößte Kraft und ihresgleichen gibt es nicht“ (Staretz Sossima, in
Dostojewski, Die Brüder Karamasoff).