29. April

Hl. Katharina von Siena

Ordensfrau, Kirchenlehrerin

Fest

 

Katharina ist eine aufregende und rätselhafte Heiligengestalt (was im Grunde von allen Heiligen zu sagen wäre). Sie wurde 1347 als das 23. Kind eines Wollfärbers in Siena geboren. Mit sieben Jahren hatte sie ihre erste mystische Christusbegegnung. Da ihr von den Angehörigen die ersehnte Stille und Einsamkeit zunächst verweigert wurde, lernt sie, in das Heiligtum ihres eigenen Inneren zu fliehen, wo niemand sie stören konnte. 1365 trat sie dem Dritten Orden der Dominikaner bei. Sie lebte in harter Buße, diente den Armen und Kranken, arbeitete in einer zerstrittenen Welt für den Frieden und wurde allmählich zur einflussreichen Beraterin von weltlichen und kirchlichen Großen, zu einer Macht, mit der man rechnen musste. Sie betrieb vor allem die Rückkehr des Papstes aus Avignon (1377) und die innere Reform der Kirche. Ihre Briefe und ihr „Buch von der göttlichen Vorsehung“ (Der Dialog) haben großen Einfluss ausgeübt und gehören zur klassischen italienischen Literatur. Katharina starb am 29. April 1380 und wurde 1461 heilig gesprochen. Papst Paul VI. erhob sie zur Kirchenlehrerin.

 

Feuer

„Mein Wesen ist Feuer.“ - „Seid versichert: wenn ich sterbe, ist die einzige Ursache meines Todes die Liebe zur Kirche.“ (Katharina von Siena)

 

Schriftlesungen für Jungfrauen

oder für Kirchenlehrer

 

 

Eröffnungsvers

Seht, das ist eine der klugen Jungfrauen,

die dem Herrn mit brennenden Lampen entgegengehen. Halleluja.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast der heiligen Katharina von Siena

das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche

vor Augen gestellt.

Im Dienst an der Kirche

wurde ihre Liebe zu einem lodernden Feuer.

Mache auch uns, die wir zu Christus gehören,

bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen,

damit einst

seine Herrlichkeit an uns offenbar wird.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung „Gott ist Licht“, er ist die Helligkeit, die wir brauchen, um als Menschen und als Christen leben zu können. Das geschaffene Licht ist von ihm ein Gleichnis. Licht und Leben gehören ebenso zusammen wie Finsternis und Tod. Das gilt im physischen Leben und erst recht in der geistigen Wirklichkeit. Seitdem Christus, das wahre Licht, in die Welt gekommen ist, steht der Mensch eindeutiger als bisher vor der Entscheidung; er kann „im Licht leben“ (1 Joh 1,7), d. h. sich nach der offenbar gewordenen Wahrheit Gottes richten, oder er kann in der Finsternis bleiben und aus seinem Leben eine Lüge machen. „Im Licht“ lebt, wer glaubt und bekennt: „Jesus Christus ist im Fleisch gekommen“ (4,2; vgl. 2,22), er ist wahrer Mensch geworden; wer den Bruder liebt (2,9-10); wer weiß und anerkennt, dass er ein Sünder ist (1,9). Für den, der sich als Sünder bekennt, gibt es Rettung: das Licht ist stärker als die Finsternis. - Zu 1,5-10: Joh 1,9; 1 Tim 6,16; Jak 1,17; Joh 3,19-21; 8,12; Jes 2,5; Röm 3,24-25; Hebr 9,14; Offb 1,5. - Zu 2,1-2: Röm 8,34; Hebr 7,25; 9,24; Kol 1,20.

 

 

ERSTE Lesung

1 Joh 1, 5 - 2, 2

Das Blut Jesu reinigt uns von aller Sünde

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

Brüder!

5Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.

6Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

7Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde.

8Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns.

9Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.

10Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

1Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.

2Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 103 (102), 1-2.3-4.8-9.13-14.17-18a (R: 1a)

          R Lobe den Herrn, meine Seele! - R

(GL 527, 5)

1        Lobe den Herrn, meine Seele,

IV. Ton

          und alles in mir seinen heiligen Namen!

2        Lobe den Herrn, meine Seele,

          und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: - (R)

3        der dir all deine Schuld vergibt,

          und all deine Gebrechen heilt,

4        der dein Leben vor dem Untergang rettet

          und dich mit Huld und Erbarmen krönt. - (R)

8        Der Herr ist barmherzig und gnädig,

          langmütig und reich an Güte.

9        Er wird nicht immer zürnen,

          nicht ewig im Groll verharren. - (R)

13      Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt,

          so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.

14      Denn er weiß, was wir für Gebilde sind;

          er denkt daran: Wir sind nur Staub. - (R)

17      Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig

          für alle, die ihn fürchten und ehren;

          sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel;

18a    alle, die seinen Bund bewahren.

          R Lobe den Herrn, meine Seele!

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.

Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;

du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Der Jubelruf Jesu (11,25-26) mit der Erklärung und Begründung in 11,27 ist eine der großen Offenbarungen im Matthäusevangelium. Der irdische Jesus steht zu Gott in der Unmittelbarkeit des Sohnes; er hat vom Vater „alles“ empfangen: Sohnschaft, Erkenntnis, Vollmacht. Er kennt das Geheimnis des Vaters, er allein, und er gibt es denen weiter, die es fassen können. Das sind nicht „die Weisen und die Klugen“, das heißt die Gesetzeskundigen in Israel; es sind die „Unmündigen“ (11,25), die Jünger, die nachher als die Geplagten und Beladenen angesprochen werden. Damit sind nicht die mit Sünde Beladenen gemeint, sondern die von den Anforderungen der pharisäischen Gesetzesauslegung bedrückten Menschen. Jesus lädt sie ein, sein Joch auf sich zu nehmen, und verheißt ihnen, dass sie Ruhe finden werden. Das Gesetz Jesu ist zwar nicht leichter als das alte Gesetz; Jesus hat es sogar verschärft (Bergpredigt); aber dieses Gesetz ist nicht mehr drückend für den, der es auf sich nimmt. Der Jünger Jesu ist nicht auf seine eigenen Leistungen angewiesen: Jesus selbst trägt die Last dieses Joches und lässt den Menschen, der hinter ihm hergeht, erleichtert aufatmen. Die „Ruhe“, die man bei Jesus findet, ist Fülle des Lebens, es ist die große Heilsgabe, mit der Gott seine Schöpfung vollendet. Diese Ruhe zu verfehlen würde für den Menschen Heillosigkeit in dieser Welt und in der kommenden bedeuten. - Zu 11,25-27: Lk 10,21-22; Joh 7,48-49; 1 Kor 1,26; Joh 1,18; 3,35; 10,15. - Zu 11,28-30; Sir 24,19; Hos 10,11; Jer 6,16; Apg 15,10; Gal 5,1.

 

 

Evangelium

Mt 11, 25-30

Du hast all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber hast du es offenbart

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.

26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

27Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

28Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

30Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

 

 

Fürbitten

Voll Vertrauen wenden wir uns im Gebet an Christus, der der heiligen Katharina von Siena eine leidenschaftliche Liebe zur Kirche eingab:

Ermutige unseren Papst, sich beharrlich um die Einheit der Kirche zu mühen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Steh allen bei, die für den Frieden arbeiten.

Lass uns nach dem Vorbild der heiligen Katharina mit den Armen teilen und den Kranken helfen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Bewahre uns die Treue zur Kirche, auch wenn wir an ihren Schwächen leiden.

Allmächtiger Gott, durch das Wirken der heiligen Katharina hast du die Kirche erneuert. Hilf uns, in der Kirche allen zu dienen durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Barmherziger Gott,

nimm die Opfergabe an,

die wir am Gedenktag der heiligen Katharina darbringen.

Ihr Wort und ihr Beispiel lehre uns,

dir, dem wahren Gott, zu dienen

und dich aus ganzem Herzen zu preisen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

1 Joh 1, 7

Wenn wir im Licht leben, wie Gott im Licht ist,

dann haben wir Gemeinschaft miteinander,

und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von jeder Sünde.

Halleluja.

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

das Brot des Himmels, das wir empfangen haben,

hat auf wunderbare Weise auch das irdische Leben

der heiligen Katharina genährt;

uns sei dieses Sakrament

die Speise für das ewige Leben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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