30. April
Hl. Pius V.
Papst
Der große Reformpapst Pius V.
(Michele Ghislieri), geb. 1504, war mit vierzehn Jahren bei den Dominikanern
eingetreten, 1556 Bischof und im folgenden Jahr Kardinal geworden. Als Papst
(seit 1566) setzte er sich für die Durchführung der Reformen ein, die das
Konzil von Trient angeordnet hatte. Er gab die liturgischen Bücher neu heraus
(Missale Romanum, 1570), ordnete Synoden und Visitationen an und bemühte sich
um die sittliche und geistige Hebung von Klerus und Volk. In seine Zeit fällt
der Sieg über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto (1571). Er starb 1572,
aufgebraucht durch seine strenge Lebensweise und durch die Mühen und Sorgen
seines Amtes.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für Bischöfe
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Hirten der
Kirche
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Papst Pius berufen,
in deiner Kirche den Glauben zu schützen
und die Liturgie zu erneuern.
Auf seine Fürsprache gewähre uns,
dass wir die Mysterien des Heiles
in lebendigem Glauben feiern
und Frucht bringen in Werken der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Nicht Herren der Gemeinde sind die Apostel und ihre Mitarbeiter,
sondern Diener; sie geben das weiter, was sie selbst empfangen haben: Gottes
Wahrheit und Gottes Liebe. Paulus hat sein Amt nie anders verstanden! Trotzdem,
das letzte und gültige Urteil über seinen Dienst steht weder ihm selbst noch
anderen Menschen zu. Erst im Gericht wird offenbar, wer seinen Dienst mit
lauterer Absicht getan hat. Auffallend ist die Zurückhaltung, mit der Paulus
dem Freispruch seines eigenen Gewissens gegenübersteht. - Mt 13,11; 25,21; Lk
12,42-44; 1 Kor 2,7; 2 Kor 5,10-11; Röm 2,16; Joh 5,44.
ERSTE Lesung |
1 Kor 4, 1-5 |
Diener Christi und Verwalter von Geheimnissen Gottes
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
1Als
Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen
Gottes.
2Von
Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich treu erweisen.
3Mir
macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur
Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst.
4Ich
bin mir zwar keiner Schuld bewusst, doch bin ich dadurch noch nicht gerecht
gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht.
5Richtet
also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln
Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann
wird jeder sein Lob von Gott erhalten.
Antwortpsalm |
Ps 110 (109), 1-2.3.4-5 (R: 4b) |
R Du bist Priester auf ewig |
(GL 684, 1) |
nach der Ordnung Melchisedeks. - R |
1 So spricht der Herr zu meinem Herrn: |
II. Ton |
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als
Schemel unter die Füße.
2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner
Macht aus:
„Herrsche inmitten deiner Feinde!“ - (R)
3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner
Macht,
wenn du erscheinst in heiligem
Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem
Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe. - (R)
4 Der Herr hat geschworen, und nie wird‘s
ihn reuen:
„Du bist Priester auf ewig nach der
Ordnung Melchisedeks.“
5 Der Herr steht dir zur Seite;
er zerschmettert Könige am Tage seines
Zornes. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium Die dritte Erscheinung
des Auferstandenen vor den Jüngern gilt vor allem dem Petrus, der als Führer
der Jüngergruppe auftritt. Jesus bestätigt ihn in seiner Vorrangstellung, weist
ihn aber auf die Grundvoraussetzungen hin, die der Träger des Hirtenamts
erfüllen muss: unbedingte Treue, Liebe. Erst als Jesus zum dritten Mal fragt:
Liebst du mich?, begreift Petrus die Schwere der Verantwortung, die ihm
aufgeladen
wird, und seine eigene Unwürdigkeit. Das übervolle Netz, das doch nicht zerriss
(21,11), war schon ein Hinweis auf die allumfassende Kirche. Petrus soll aber
nicht nur Fischer sein; er ist auch der verantwortliche Hirt der ganzen großen
Herde. Dem Apostel, der ihn dreimal verleugnet hat, und nicht etwa Johannes,
dem Jünger der ungebrochenen Treue, hat Jesus das oberste Hirtenamt übertragen.
- Lk 5,1-11; Joh 10; 15,14; Apg 20,28; 1 Petr 2,24-25; Joh 6,68-69; Mt 16,17-19; Lk 22,31-32; 2 Petr 1,14.
Evangelium |
Joh 21, 1.15-17 |
Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
1offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und
er offenbarte sich in folgender Weise.
15Als
sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich
dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!
16Zum
zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er
antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!
17Zum
dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde
Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich
lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb
habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!
Fürbitten
Jesus
Christus, den Hohenpriester der künftigen Güter, wollen wir bitten:
Für die Hirten der Kirchen: dass sie dir und dem Heil der Menschen von
Herzen dienen. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Regierungen der Völker: dass sie durch Gerechtigkeit zu einem
wahren Frieden beitragen. (Stille) Christus,
höre uns.
Für die Kranken: dass sie durch die heiligen Sakramente deine Nähe
erfahren. (Stille) Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: dass wir die heilige Liturgie würdig feiern. (Stille) Christus, höre uns.
Heiliger Gott, der heilige Pius V. hat die Feier des Gottesdienstes geordnet
und zur Erneuerung der Kirche beigetragen. Gib, dass die heiligen Geheimnisse
in unserem Leben fruchtbar werden durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.