27. Juni

Hl. Cyrill von Alexandrien

Bischof, Kirchenlehrer

 

Cyrill wurde 412 Bischof von Alexandrien. Er war eine leidenschaftliche und zielbewusste Persönlichkeit und ein bedeutender Theologe. Sein Name ist untrennbar mit dem Konzil von Ephesus (431) verknüpft, auf dem die Irrlehre des Nestorius verurteilt wurde. Nestorius, der Bischof von Konstantinopel, wollte für Maria nur den Titel „Mutter Christi“ (Christotokos), nicht aber den Titel „Mutter Gottes“ (Theotokos) gelten lassen. Dahinter stand eine Irrlehre über die Person Christi: zwar leugnete Nestorius nicht die Gottheit Christi, aber die Einheit zwischen Gottheit und Menschheit wurde nicht klar gesehen. Wie schwierig es war, diese Frage zu klären, sieht man daran, dass auch die Lehre des Cyrill später Anlass zu falschen Deutungen gab. Aber es bleibt sein großes Verdienst, die Irrlehre des Nestorius zurückgewiesen und für Maria den Titel „Mutter Gottes“ verteidigt zu haben. Er starb 444; 1882 wurde er zum Kirchenlehrer erklärt.

 

Mutter und Jungfrau

„Sei uns gegrüßt, Maria, Gottesgebärerin, ehrwürdiges Kleinod des ganzen Erdkreises, nie erlöschende Lampe, Zepter der Rechtgläubigkeit, unzerstörbarer Tempel, Gefäß des Unfassbaren: Mutter und Jungfrau!“ (Cyrill von Alexandrien)

 

Commune-Texte:

Messformulare für Bischöfe

oder für Kirchenlehrer

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für Kirchenlehrer

 

 

Tagesgebet

Vater unseres Herrn Jesus Christus,

durch deine Gnade

ist der heilige Bischof Cyrill von Alexandrien

unerschrocken eingetreten für den Glauben,

dass Maria deinen ewigen Sohn geboren hat.

Auch wir bekennen sie als wahre Gottesmutter

und bitten dich:

Rette uns durch die Menschwerdung

deines Sohnes Jesus Christus,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Zur Lesung In 2 Tim 4,1-8 wird der mahnende Teil dieses Briefes abgeschlossen mit dem Hinweis auf die bevorstehende Rechenschaft. Der Apostel selbst kann auf ein großes und erfülltes Leben zurückblicken; er hat dem die Treue gehalten, der ihn berufen hat und der sein Richter sein wird. Treue wird, mehr als alles andere, von dem erwartet, dem in der Kirche Führung und Verantwortung übertragen sind. Treu sein heißt aber nicht nur, unbeweglich auf dem Überlieferten (oder dem, was man dafür hält) beharren; es verlangt, dass man zur rechten Zeit das rechte Wort sagt, nüchtern für die „gesunde Lehre“ eintritt, gleich ob sie gern oder ungern gehört wird; dass man die Gegenwart ernst nimmt und für die Zukunft lebt. Die Zukunft aber heißt Christus. Ob wir „sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten“ (4,8), daran können wir ermessen, wie es um unseren Glauben und unsere Treue steht. - In diesem Abschiedswort richtet sich der Apostel zunächst an die Amtsträger in der Kirche; es ist aber klar, dass das Gesagte von jedem Christen gilt. - Zu 4,1-2: Apg 10,42; Röm 14,9-10; 1 Petr 4,5; Apg 20,31. - Zu 4,3-5: 1 Tim 4,1.7; Tit 1,14; 2 Tim 1,8.12; 2,8-13.

 

 

ERSTE Lesung

2 Tim 4, 1-5

Verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus

Mein Sohn!

1Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:

2Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.

3Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;

4und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.

5Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!

 

 

Antwortpsalm

Ps 89 (88), 2-3.20a u. 4-5.21-22.25 u. 27 (R: 2a)

          R Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen. - R

(GL neu 401)

2        Von den Taten deiner Huld Herr, will ich ewig singen,

VI. Ton

          bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.

3        Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig;

          deine Treue steht fest im Himmel. - (R)

20a    Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:

4        „Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten

          und David, meinem Knecht, geschworen:

5        Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,

          und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf. - (R)

21      Ich habe David, meinen Knecht, gefunden

          und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

22      Beständig wird meine Hand ihn halten

          und mein Arm ihn stärken. - (R)

25      Meine Treue und meine Huld begleiten ihn

          und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.

27      Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,

             mein Gott, der Fels meines Heiles.“ - R



Ruf vor dem Evangelium

Vers: Mt 5, 16

Halleluja. Halleluja.

Euer Licht soll vor den Menschen leuchten,

damit sie eure guten Werke sehen

und euren Vater im Himmel preisen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Die Jünger Jesu leben in dieser gegenwärtigen Welt, die - mag sie selbst auch das Gegenteil meinen - eine fade und dunkle Welt ist, eine verlorene Welt, wäre Christus nicht gekommen. Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie schmackhaft; es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5,14-15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5,16): Euer Licht soll vor den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht unsere Sorge zu sein; in den vorausgehenden Versen 11-12 ist die andere Möglichkeit genannt: Spott und Verfolgung. - Zu 5,13: Mk 9,50; Lk 14,34-35. - Zu 5,14: Joh 8,12. - Zu 5,15: Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33.

 

 

Evangelium

Mt 5, 13-19

Ihr seid das Licht der Welt

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

14Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

15Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

17Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

18Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der aus Maria, der Jungfrau, geboren wurde, rufen wir:

Bestärke alle Gläubigen im Bekenntnis zur seligen Jungfrau Maria, die du zu deiner Mutter erwählt hast.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Bewahre auf die Fürsprache der Gottesmutter die Menschheit vor allem Unheil, das sie bedroht.

Schenke den Kranken Gesundheit, und vergib den Sündern ihre Schuld.

Lass uns allezeit die Hilfe der seligen Jungfrau Maria erfahren, die wir als deine Mutter verehren.

Herr, unser Gott, durch den heiligen Cyrill von Alexandrien wurde die Gottesmutterschaft der seligen Jungfrau Maria entschlossen verteidigt. Erhöre unser Gebet auf die Fürsprache unserer himmlischen Mutter durch Jesus Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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