Schott Tagesliturgie
Sonntag
17
Februar 2019
- 6. Sonntag im Jahreskreis
- Hl. Gründer des Servitenordens
- Lesejahr: C I, StB: II. Woche
6.
Sonntag im Jahreskreis
C
Wir
können uns die Bedingungen und die Zeit unseres Lebens nicht aussuchen. Wir
können gegen das Leben protestieren und gegen den Tod, aber wir leben, und wir
werden sterben. Wir sind glücklich oder unglücklich, oder beides. Aber: was ist
mir wichtig, was will ich wirklich, wem traue ich - wem kann ich glauben? Auch
diesen Fragen kann ich nicht ausweichen, sie werden mir gestellt. und wenn ich
ein hörendes Herz habe, erfahre ich die Antwort.
Eröffnungsvers |
Ps 31 (30), 3-4 |
Sei
mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich
rettet.
Denn
du bist mein Fels und meine Burg;
um
deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.
Tagesgebet
Gott,
du liebst deine Geschöpfe,
und
es ist deine Freude,
bei
den Menschen zu wohnen.
Gib
uns ein neues und reines Herz,
das
bereit ist, dich aufzunehmen.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
1. Lesung Die
Lesung aus dem Propheten Jeremia ist ein Gegenstück zu den Seligpreisungen und
Weherufen im heutigen Evangelium. - Zwei Arten von Menschen werden miteinander
verglichen: der Mann, der auf Gott vertraut, und der Mann, der auf Menschen
vertraut. Wer sich auf Gott verlässt, an seine Treue und seine helfende Macht
glaubt, wird zwar von Schwierigkeiten nicht verschont, aber er weiß sich
geborgen. Jeremia hat diese Worte vielleicht mit dem Blick auf den unglücklichen
König Zidkija gesagt, der in seiner Politik „auf Menschen vertraute“ und damit
die Katastrophe Jerusalems herbeiführte.
ERSTE Lesung |
Jer 17, 5-8 |
Verflucht,
wer auf Menschen vertraut;
gesegnet,
wer
auf den Herrn sich verlässt
Lesung
aus dem Buch Jeremia
5So
spricht der Herr: Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches
Fleisch sich stützt, und dessen Herz sich abwendet vom
Herrn.
6Er
ist wie ein kahler Strauch in der Steppe, der nie einen Regen kommen sieht; er
bleibt auf dürrem Wüstenboden, im salzigen Land, wo niemand
wohnt.
7Gesegnet
der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr
ist.
8Er
ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln
ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben
grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig bringt er seine
Früchte.
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 6. 6 (R: vgl. Jer 17, 7) |
R Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt. - R |
(GL neu 43, 1) |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
V. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. - (R)
3 Er
ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,
wird ihm gut gelingen. -
(R)
4 Nicht
so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6 Denn
der Herr kennt den Weg der Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
R Gesegnet, wer auf den Herrn sich
verlässt.
Zur
2. Lesung Nicht erst dem modernen Menschen bereitet
die Lehre von der Auferstehung der Toten Schwierigkeiten. Paulus hat versucht,
sie den Christen von Korinth zu erklären. Er kann dabei von der Auferstehung
Jesu ausgehen, die er als gesichert voraussetzt. Sie wäre nicht möglich gewesen,
wenn es keine Auferstehung gäbe. Wer Glaubenswahrheiten in Frage stellt, muss
sich darüber im Klaren sein, dass die Wahrheit der christlichen Botschaft
unteilbar ist. Leugnet man einen Satz, so folgen die
anderen.
ZWEITE Lesung |
1 Kor 15, 12.16-20 |
Wenn
Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube
nutzlos
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
12Wenn
verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie
können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es
nicht?
16Denn
wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt
worden.
17Wenn
aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr
seid immer noch in euren Sünden;
18und
auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.
19Wenn
wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir
erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.
20Nun
aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der
Entschlafenen.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Lk 6, 23ab |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Freut
euch und jubelt!
Euer
Lohn im Himmel wird groß sein.
Halleluja.
Zum
Evangelium Der Bergpredigt im Matthäusevangelium
entspricht bei Lukas die so genannte Feldrede (Lk 7,20-49). Auf die
Seligpreisungen am Anfang folgen bei Lk vier Weherufe. Jesus spricht das Heil
den Armen zu: denen, die hungern und weinen und wegen des Glaubens verfolgt
werden; den Menschen, die wissen, dass sie nichts haben, und die fähig sind,
sich ungesichert Gott auszuliefern. Die Weherufe gelten den Reichen und Satten,
den harten Menschen, die angesichts fremder Not lachen
können.
Evangelium |
Lk 6, 17.20-26 |
Selig,
ihr Armen! - Weh euch, ihr Reichen!
+ Aus
dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
17stieg Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei.
20Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch
gehört das Reich Gottes.
21Selig,
die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
22Selig
seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen,
wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes
willen.
23Freut
euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso
haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
24Aber
weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu
erwarten.
25Weh
euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt
lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.
26Weh
euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den
falschen Propheten gemacht.
Zur
Eucharistiefeier Zum Gastmahl Gottes sind die Armen
eingeladen. Die Reichen haben keine Zeit. Die Armen und die Hungrigen kann Gott
sättigen, nur sie.
Gabengebet
Barmherziger
Gott,
das
heilige Opfer reinige uns von Sünden
und
mache uns zu neuen Menschen.
Es
helfe uns, nach deinem Willen zu leben,
damit
wir den verheißenen Lohn erlangen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Sonntage im Jahreskreis
Kommunionvers |
Vgl. Ps 78 (77), 29-30 |
Alle
aßen und wurden satt; er gab ihnen, was sie begehrten.
Ihr
Verlangen wurde erfüllt.
Oder: |
Joh 3, 16 |
Gott
hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn
hingab,
damit
jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern
das ewige Leben hat.
SCHLUSSGEBET
Gott,
du Spender alles Guten,
du
hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Erhalte
in uns das Verlangen nach dieser Speise,
die
unser wahres Leben ist.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
FÜR DEN TAG
UND DIE WOCHE
Mir gesagt Wenn wir das Evangelium hören, wissen wir, dass da nicht von fremden Menschen die Rede ist, sondern von uns. Wir, wir sind die Armen, die Hungernden, die Weinenden - oder die Reichen und Satten, die Lachenden. - Seltsam, dass man es sagen muss und dass es keine Wiederholung ist: Man verlässt sich auf Gott nur, so weit man sich selbst verlässt. (M. Blondel)