Schott Tagesliturgie
Dienstag
21
März 2023
- Dienstag der 4. Woche der Fastenzeit
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
Dienstag
der 4. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Vgl. Jes 55, 1 |
Ihr
Durstigen, kommt alle zum Wasser!
Auch
wer kein Geld hat, soll kommen.
Kommt
und trinkt voll Freude!
Tagesgebet
Barmherziger
Gott,
diese
heilige Zeit der Buße und des Gebetes
mache
unsere Herzen bereit,
die
Ostergnade zu empfangen
und
das Lob des Erlösers zu verkünden,
der
in der Einheit des Heiligen Geistes
mit
dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur
Lesung Der Prophet hatte in einer früheren Vision
gesehen, wie Jahwe aus dem Tempel und aus Jerusalem fortzog (10,18-22; 11,22-23). Dann durfte er, wieder in einer Vision, die Rückkehr Jahwes in den
neuerbauten Tempel schauen (43,1-9; 44,1-2). In der heutigen Lesung schildert
der Prophet die heilbringende Wirkung dieser neuen Gegenwart Gottes bei seinem
Volk. Dabei verbindet er geographische Erinnerungen an die Tempelquelle (vgl.
Jes 8,6-8; Ps 16) und die Vorstellung vom Wasserreichtum des Paradieses (Gen 2,10-14) zu einem Bild, in dem aller Segen vom Heiligtum, d. h. von Gott selber,
ausgeht. Das Neue Testament hat dieses Bild vor allem in Offb 22 aufgegriffen,
aber auch im Johannesevangelium (Kap. 4 und 5). Wasser ist in der Bibel Symbol
des Lebens, der Freude, des Heiligen Geistes (vgl. 7,37-39). - Sach 13,1; 14,8; Joel 4,18.
ERSTE Lesung |
Ez 47, 1-9.12 |
Ich
sah, wie Wasser vom Tempel hervorströmte; und alle, zu denen das Wasser kam,
wurden gerettet (vgl. Messbuch, Antiphon zum sonntäglichen
Taufgedächtnis)
Lesung
aus dem Buch Ezechiel
1Der
Mann, der mich begleitete, führte mich zum Eingang des Tempels zurück, und ich sah, wie unter der
Tempelschwelle Wasser hervorströmte und nach Osten floss; denn die vordere Seite
des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des
Tempels herab, südlich vom Altar.
2Dann
führte er mich durch das Nordtor hinaus und ließ mich außen herum zum äußeren
Osttor gehen. Und ich sah das Wasser an der Südseite
hervorrieseln.
3Der
Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der Hand, maß tausend Ellen
ab und ließ mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis an die
Knöchel.
4Dann
maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen; das Wasser
reichte mir bis zu den Knien. Darauf maß er wieder tausend Ellen ab und ließ
mich hindurchgehen; das Wasser ging mir bis an die Hüften.
5Und
er maß noch einmal tausend Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr
durchschreiten konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch das man
schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr durchschreiten
konnte.
6Dann
fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn? Darauf führte er mich zurück,
am Ufer des Flusses entlang.
7Als
ich zurückging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr viele
Bäume.
8Er
sagte zu mir: Dieses Wasser fließt in den östlichen Bezirk, es strömt in die
Araba hinab und läuft in das Meer, in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird
das salzige Wasser gesund.
9Wohin
der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können,
und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden
die Fluten gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am
Leben.
12An
beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht
welken, und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische
Früchte; denn das Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum. Die Früchte werden
als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.
Antwortpsalm |
Ps 46 (45), 2-3.5-6.8-9 (R: 8) |
R Der Herr der Heerscharen ist mit uns, | (GL neu 653,5) |
der Gott Jakobs ist unsre Burg. - R | |
2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, | VII. Ton |
ein bewährter Helfer in allen Nöten.
3 Darum
fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt,
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres. -
(R)
5
Die
Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt,
des Höchsten heilige Wohnung.
6 Gott
ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken;
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. -
(R)
8 Der
Herr der Heerscharen ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
9 Kommt
und schaut die Taten des Herrn,
der Furchtbares vollbringt auf der Erde. -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Ps 51 (50), 12a.14a |
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! -
R
Erschaffe
mir, Gott, ein reines Herz,
mach
mich wieder froh mit deinem Heil!
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
Zum
Evangelium Während die Juden göttliche Zeichen fordern,
vollbringt Jesus menschliche Taten. Der Kranke, der seit 38 Jahren gelähmt war,
hatte wenig Hoffnung, denn er hatte keinen Menschen, der ihn zum Teich
hinuntertrug, wenn die Quelle zu sprudeln begann. Jesus ist der Mensch, den er
braucht und der für ihn da ist. Merkwürdig ist, dass vom Glauben dieses Mannes
überhaupt nicht die Rede ist, weder vor der Heilung noch nachher. Jesus hat ihn
geheilt, weil er ihn heilen wollte; weiter kommen wir mit unserer Klugheit
nicht. Die Heilung selbst und die Auseinandersetzung mit den Juden wegen der
Verletzung des Sabbats führen in das innere Geheimnis der Person Jesu: er ist
der wahre Arzt, er ist die Quelle lebendigen Wassers, und er ist Herr über den
Sabbat. - Mt 9,6; Joh 9,14; Ex 20,8-11; Jer 17,21-27; Joh 8,11; Mt 12,8.
Evangelium |
Joh 5, 1-16 |
Sofort
wurde der Mann gesund
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes
1Es war ein
Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
2In Jerusalem gibt es beim
Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf
hebräisch Betesda.
3In diesen Hallen lagen viele
Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte.
5Dort lag auch ein Mann, der
schon achtunddreißig Jahre krank war.
6Als Jesus ihn dort liegen
sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund
werden?
7Der Kranke antwortete ihm:
Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den
Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir
hinein.
8Da sagte Jesus zu ihm: Steh
auf, nimm deine Bahre und geh!
9Sofort wurde der Mann
gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein
Sabbat.
10Da sagten die Juden zu dem
Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht
tragen.
11Er erwiderte: Der Mann, der
mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und
geh!
12Sie fragten ihn: Wer ist das
denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh?
13Der Geheilte wusste aber
nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große
Menschenmenge angesammelt hatte.
14Später traf ihn Jesus im
Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir
nicht noch Schlimmeres zustößt.
15Der Mann ging fort und
teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht
hatte.
16Daraufhin verfolgten die
Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der uns Wasser des Lebens spendet, wollen wir
beten:
Schenke
den Taufbewerbern unvergängliches Leben durch das Bad der Wiedergeburt. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Lenke
die Herzen derer, die noch nicht an dich glauben, zur Erkenntnis deiner Liebe.
(Stille) Christus, höre
uns.
Stille
den inneren Durst jener, die nach dir verlangen. (Stille) Christus, höre uns.
Führe
unsere Verstorbenen in das Land der Verheißung und des Friedens. (Stille) Christus, höre uns.
Denn du bist der gute Hirt und führst zum Ruheplatz am Wasser. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
du trägst Sorge für uns,
du hast uns Brot und Wein geschenkt
als Nahrung
für unser vergängliches Leben.
Wir bringen diese Gaben zum Altar;
reiche
sie uns neu als Sakrament der Unsterblichkeit.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Ps 23 (22), 1-2 |
Der
Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen
Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Schlussgebet
Gütiger
Gott,
wir
haben die heilige Speise empfangen,
das
Brot für das Leben der Welt.
Tilge
durch dieses Sakrament unsere Schuld
und
komm der Schwachheit unseres Leibes zu Hilfe,
damit
wir einst teilhaben
an
der Verklärung deines Sohnes,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
„Der Kranke von Betesda hat Recht mit allem, was er
sagt, und es ist nicht schwer, sich in seiner Klage wieder zu erkennen. Es ist
aber eine der hilfreichsten Übungen für den darniederliegenden Menschen, die
Geschichte jenes Kranken an sich selbst durchzuerleben. Immer wieder die Frage
zu hören und die Klage auszusprechen: Ich habe keinen Menschen. Ich kann nicht
an die Quelle kommen. Ich erlebe keine Wunder. Ich bin zu unwichtig für Gott.
Es geschieht ja doch nichts. Und dann die Anweisung Jesu zu hören: Steh
auf!
Nimm dein Bett und geh heim!
Ihn
ansehen, den Arzt der Leiber und der Herzen. Ihn ansehen, der von sich gesagt
hat: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Die ganze Geschichte vor dem
erleben, dem man nicht zu klagen braucht, weil er weiß, und den man nicht bitten
muss, weil er da ist, und der ein Bundesgenosse ist gegen den Tod“ (Jörg
Zink).