Schott Tagesliturgie
Freitag
26
Mai 2023
- Freitag der 7. Woche im Osterkreis
- Hl. Philipp Neri
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
Freitag der 7.
Osterwoche
Eröffnungsvers |
Offb 1, 5-6 |
Christus liebt uns
und hat uns durch sein Blut befreit von unseren
Sünden;
er hat uns die Würde von Königen gegeben
und uns zu Priestern gemacht
für den Dienst vor seinem Gott und Vater.
Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast deinen Sohn erhöht
und den Heiligen Geist gesandt,
um uns zum ewigen Leben zu führen.
Gib, dass wir
durch den Empfang dieser großen Gabe
im Glauben wachsen
und dir aus ganzem Herzen dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus hat von seinem Recht als römischer Bürger Gebrauch gemacht und
an den Kaiser appelliert (25,11). Immer wieder betont Lukas die Korrektheit
der römischen Behörden gegenüber Paulus. Der neuernannte Statthalter Festus
bemüht sich, in den für ihn umständlichen Rechtsfall Klarheit zu bringen, und legt die Sache Agrippa vor. Es
handelt sich in Vers 13 um Agrippa II. (Urenkel Herodes‘ d. Gr.), der sich gut
mit den Römern verstand; Berenike war seine Schwester. Diesem Gast, dem letzten
jüdischen König, erzählt Festus von seinem Gefangenen. An dem Gespräch sind für
Lukas zwei Punkte wichtig: 1. Der römische Statthalter erklärt nochmals, dass
dem Paulus kein Verbrechen vorgeworfen werden kann; der römische Staat hat
keinen Grund gegen ihn (und gegen die Christen überhaupt) vorzugehen; 2. die
Streitfrage ist eine rein religiöse (innerjüdische nach Auffassung des Festus):
die Frage, ob Jesus lebt. Das ist tatsächlich die Frage. - Apg 9,15; 18,15;
23,29; 23,6; 26,6-7; 1 Kor 15,4.
ERSTE Lesung |
Apg 25, 13-21 |
Jesus, der gestorben ist,
von dem Paulus aber behauptet, er lebe
Lesung aus der Apostelgeschichte
13trafen König Agrippa und Berenike
in Cäsarea ein, um Festus ihre Aufwartung zu machen.
14Sie blieben mehrere Tage dort. Da trug Festus dem
König den Fall des Paulus vor und sagte: Von Felix ist ein Mann als Gefangener
zurückgelassen worden,
15gegen den die Hohenpriester und die Ältesten der
Juden, als ich in Jerusalem war, vorstellig wurden. Sie forderten seine
Verurteilung,
16ich aber erwiderte ihnen, es sei bei den Römern
nicht üblich, einen Menschen auszuliefern, bevor nicht der Angeklagte den
Anklägern gegenübergestellt sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die
Anschuldigungen zu verteidigen.
17Als sie dann zusammen hierher kamen, setzte ich mich
gleich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen.
18Bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine
Anklage wegen solcher Verbrechen vor, die ich vermutet hatte;
19sie führten nur einige Streitfragen gegen ihn ins
Feld, die ihre Religion und einen gewissen Jesus betreffen, der gestorben ist,
von dem Paulus aber behauptet, er lebe.
20Da ich mich auf die Untersuchung dieser Dinge nicht
verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen wolle, um sich dort deswegen
richten zu lassen.
21Paulus jedoch legte Berufung ein; er wollte bis zur
Entscheidung der kaiserlichen Majestät in Haft bleiben. Daher gab ich Befehl,
ihn in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.
Antwortpsalm |
Ps 103 (102), 1-2.11-12.19-20b (R: 19a) |
R Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel. - R |
(GL neu 52,1) |
Oder: | |
R Halleluja. - R |
1 Lobe den Herrn, meine Seele, |
VIII. Ton |
und alles in mir seinen heiligen
Namen!
2
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes
getan hat. - (R)
11
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch ist seine Huld über denen, die
ihn fürchten.
12
So weit der Aufgang entfernt ist vom
Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von
uns. - (R)
19
Der Herr hat seinen Thron errichtet im
Himmel,
seine königliche Macht beherrscht das
All.
20ab Lobt den Herrn, ihr seine Engel,
ihr starken Helden, die seine Befehle
vollstrecken. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers Joh 14, 26 |
Halleluja.
Halleluja.
Der
Heilige Geist wird euch alles lehren
und
euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Halleluja.
Zum Evangelium Die dritte Erscheinung des Auferstandenen vor den Jüngern gilt vor
allem dem Petrus, der als Führer der Jüngergruppe auftritt. Jesus bestätigt ihm
seine Vorrangstellung, weist ihn aber auf die Grundvoraussetzungen hin, die der
Träger des Hirtenamtes erfüllen muss: unbedingte Treue, Liebe. Erst als Jesus zum dritten Mal fragt: Liebst du mich?, begreift
Petrus die Schwere der Verantwortung, die ihm
aufgeladen wird, und seine eigene Unwürdigkeit. Das übervolle Netz, das
doch nicht zerriss (21,11), war schon ein Hinweis auf die allumfassende
Kirche. Petrus soll aber nicht nur Fischer sein; er ist auch der
verantwortliche Hirt der ganzen großen Herde. Dem Apostel, der ihn dreimal
verleugnet hat, und nicht etwa Johannes, dem Jünger der ungebrochenen Treue,
hat Jesus das oberste Hirtenamt übertragen. - Lk 5,1-11; Joh 10; 15,14; Apg
20,28; 1 Petr 2,24-25; Joh 6,68-69; Mt 16,17-19; Lk 22,31-32; 2 Petr 1,14.
Evangelium |
Joh 21, 1.15-19 |
Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
1offenbarte sich Jesus den Jüngern noch
einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
15Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon
Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete
ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine
Lämmer!
16Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des
Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich
liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!
17Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des
Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten
Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt
alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine
Schafe!
18Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung
warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn
du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer
wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.
19Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er
Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
Fürbitten
Zu
Christus, der beim Vater für uns eintritt, wollen wir beten:
Für unseren Papst, den Nachfolger des heiligen Petrus: gib ihm die Kraft,
deine Herde in Liebe zu leiten. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme
dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für alle Bischöfe auf dem Erdkreis: mach sie zu Boten des Friedens und
der Versöhnung. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.
Für alle, die um deinetwillen leiden müssen: stärke sie in deiner
Nachfolge. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.
Für unsere Gemeinde: sende deinen Geist, damit er uns auf dem Pilgerweg
begleite. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.
Denn du bist heimgekehrt zum Vater und sendest den Lebensspender, den Heiligen Geist. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott;
schau gütig auf die Gaben deines Volkes
und sende uns den Heiligen Geist.
Er reinige unsere Herzen,
damit dir gefallen kann, was wir darbringen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren
Herrn.
Präfationen von Christi Himmelfahrt
Kommunionvers |
Joh 16, 13 |
Wenn der Geist der Wahrheit kommt,
wird er euch in die volle Wahrheit einführen.
Halleluja.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
durch die Teilnahme am heiligen Sakrament
tilgst du unsere Schuld
und gibst uns Nahrung
auf dem Weg unserer Pilgerschaft.
Lass uns in der Kraft dieser Speise
zum ewigen Leben gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Ich wünsche nicht, dass die Kirche vollkommen ist, sie ist
lebendig.
Gleich den niedrigsten, den ärmsten ihrer Kinder, schleppt sie sich aus dieser
in die andere Welt. Sie macht Fehler, sie sühnt sie, und wer für einen
Augenblick den Blick von ihrem Prunk abwendet, hört sie mit uns in der Finsternis
beten und schluchzen“ (Georges Bernanos).
„Bejahte Endlichkeit ist
das Ja dazu, geführt zu werden, wohin man (noch) nicht weiß und will, Wanderung, Reifen von Anruf zu Anruf, Lernen
des eigenen Namens“ (Jörg Splett).