Schott Tagesliturgie
Samstag
27
Mai 2023
- Samstag der 7. Woche im Osterkreis
- Hl. Augustinus von Canterbury
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
Samstag der 7.
Osterwoche
Messe
am Vormittag
Eröffnungsvers |
Apg 1, 14 |
Die Jünger verharrten einmütig im Gebet,
zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter
Jesu,
und mit seinen Brüdern. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott
am Ende der heiligen fünfzig Tage
bitten wir dich:
Gib uns die Gnade,
dass wir in einem Leben aus dem Glauben
das Ostergeheimnis deines Sohnes bewahren,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung Endlich ist Paulus in Rom.
Dort gibt es bereits eine Christengemeinde; die „Brüder“ kommen Paulus bis Forum
Appii und Tres Tabernae entgegen. Aber die erste Sorge des Paulus gilt - so
merkwürdig uns das berühren mag - den Juden. Er macht einen letzten Versuch,
diese seine „Brüder“ für Jesus zu gewinnen (V. 17 und 23). Denn „um der
Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln“ (V. 20). Er hat wenig Erfolg;
wie in Asien und dann in Griechenland (13,46; 18,6), so erklärt er jetzt auch
in Rom, dass die Heilsbotschaft, weil sie von den Juden
abgelehnt wird, sich den Heiden zuwendet:
„und sie werden hören“ (28,28). Die Kirche aus Juden und Heiden: dieses Thema
steht als Frage und als schmerzliches Problem am Ende der Apostelgeschichte. -
Apg 1,8; 4,29; Röm 9-11.
ERSTE Lesung |
Apg 28, 16-20.30-31 |
Paulus blieb in Rom und
verkündete das Reich Gottes
Lesung aus der Apostelgeschichte
16Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die
Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn
bewachte.
17Drei Tage später rief er die führenden Männer der
Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich
mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von
Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden.
18Diese haben mich verhört und wollten mich
freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht.
19Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich
gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen.
20Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen
und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese
Fesseln.
30Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und
empfing alle, die zu ihm kamen.
31Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert
und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.
Antwortpsalm |
Ps 11 (10), 4.5 u. 7 (R: vgl. 7b) |
R Wer rechtschaffen ist, darf dein Angesicht schauen, Herr. - R |
(GL neu 46,1) |
Oder: | |
R Halleluja. - R |
4 Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, |
II. Ton |
der Thron des Herrn ist im Himmel.
Seine Augen schauen herab,
seine Blicke prüfen die Menschen. - (R)
5 Der Herr prüft Gerechte und Frevler;
wer Gewalttat liebt, den hasst er aus
tiefster Seele.
7 Denn der Herr ist gerecht, er liebt
gerechte Taten;
wer rechtschaffen ist, darf sein
Angesicht schauen. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 16, 7.13 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Den
Geist der Wahrheit werde ich zu euch senden.
Er
wird euch in die ganze Wahrheit führen.
Halleluja.
Zum Evangelium Der auferstandene Herr hat dem Petrus Verantwortung und Vollmacht übertragen
und ihn auf den Weg des Martyriums gewiesen. Zu der Zeit, als Joh 21
geschrieben wurde, war Petrus als Märtyrer gestorben (um 64-67 n. Chr.).
Johannes aber lebte noch, und es gab wohl in der Gemeinde die Auffassung, der
Lieblingsjünger werde nicht sterben. Musste der letzte noch lebende Apostel
nicht der bleibende Pfeiler sein, bis der Herr wiederkam? Alle Spekulationen
dieser Art werden hier abgewiesen. Nicht um Rang und Vorrecht soll es in der
Kirche Christi gehen, nicht um Petrus
und nicht um Johannes, sondern um das Durchhalten in der treuen Nachfolge bis
ans Ende. - Joh 13,23-25.
Evangelium |
Joh 21, 20-25 |
Dieser Jünger ist es, der
all das aufgeschrieben hat, und sein Zeugnis ist wahr
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir!
20Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den
Jesus liebte, diesem folgte. Es war
der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt
hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?
21Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr,
was wird denn mit ihm?
22Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu
meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!
23Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung:
Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt
nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht
das dich an?
24Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es
aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.
25Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan
hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze
Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.
Fürbitten
Wir
beten zu unserem Herrn Jesus Christus, den der Heilige Geist verherrlicht hat:
Heilige
die Kirche durch die Gaben des Heiligen Geistes.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Überwinde den Hass zwischen den Völkern, und gib ihnen Frieden. Heile die
Kranken, und erleuchte die Irrenden.
Nimm
dich unserer Schwachheit an, damit wir in rechter Weise beten können.
Gott, allmächtiger Vater, du erneuerst die Welt durch die Sendung des Heiligen Geistes. Lass auch unser Leben neu werden in Gerechtigkeit und Heiligkeit durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr und Gott,
dein Heiliger Geist komme auf uns herab.
Er mache uns bereit
für die Feier des heiligen Opfers,
denn er ist die Vergebung der Sünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen von Christi Himmelfahrt
Kommunionvers |
Joh 16, 14 |
Der Heilige Geist wird mich verherrlichen - so
spricht der Herr.
Denn von dem, was mein ist, wird er nehmen und
euch verkünden.
Halleluja.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns von den alten
zu den neuen Zeichen des Heils hinübergeführt.
Lass uns die Gewohnheiten
des alten Menschen ablegen
und neu werden in Heiligkeit und Gerechtigkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„An der Stelle , wo wir noch nicht eins sind, da sind wir noch
nicht heil. Die tiefste Wunde
am Leib Christi, die Herzwunde, ist nach Eph 2,16 die Gespaltenheit zwischen
alt- und neubundlichem Gottesvolk. Schließen wird sie sich erst an dem Tag, da
wir einander wieder als Brüder erkennen und lieben.
Israel hat versagt im Glauben
an die inkarnierte Liebe. Wir, die aus den Heiden kamen, haben versagt im
Zeugnis für sie. Wie wir nun - von Gott im Ungehorsam zusammengeschlossen -
beide Gottes Erbarmen brauchen (Röm 11,32), so werden wir auch die Fülle des
Erbarmens finden, wenn wir uns von Gott im Gehorsam zusammenschließen lassen.
Wir brauchen einander. Finden wir zueinander, dann - dann erst - sind die beiden
verlorenen Söhne vollends vom Vater wieder gefunden. Es wird dann einen
Austausch unserer Gaben geben. Dieser Austausch wird wie ein Strom von Herz zu
Herz sein. - Und so
erst wird das Antlitz der Kirche erneuert sein. Es wird das ihrer Urtage sein,
das ihrer ersten Liebe, das einer Kirche aus Juden und Heiden“ (Heinrich
Spaemann).
„Wie die Schrift bezeugt, hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung
nicht erkannt, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht
angenommen, ja nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt.
Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von
Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine
Berufung unwiderruflich. Mit den Propheten und mit demselben Apostel erwartet
die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer
Stimme den Herrn anrufen und ihm ‚einträchtig dienen‘ (Zefanja 3,9)“ (II.
Vatikan. Konzil, Über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen
Religionen 4).