Schott Tagesliturgie
Samstag
27
Mai 2023
- Samstag der 7. Woche im Osterkreis
- Hl. Augustinus von Canterbury
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
27. Mai
Hl. Augustinus von
Canterbury
Bischof, Glaubensbote
Augustinus war Prior
des St.-Andreas-Klosters in Rom, als Papst Gregor d. Gr. ihn 596 mit etwa 40
Mönchen zur Mission nach England sandte. Auf der Hinreise wurde die Gruppe
durch Nachrichten über die Wildheit der Angelsachsen so entmutigt, dass sie
nach Rom zurückkehrte. Der Papst schickte sie ein zweites Mal, und die Mission
wurde zu einem großen Erfolg, wozu auch die Königin Bertha, eine fränkische
Prinzessin, mithalf. Der einheimische Klerus war dem Fremden gegenüber
allerdings misstrauisch, so dass es nicht zu einer guten Zusammenarbeit kam.
Papst Gregor ernannte Augustinus zum Erzbischof und schickte ihm weitere
Missionare und alles, was an Geräten und Gewändern für den Kult nötig war. Er
gab ihm auch Richtlinien für die missionarische Arbeit: „Wer einen hohen Berg
ersteigen will, muss schrittweise gehen, nicht sprungweise.“ Augustinus starb
am 26. Mai 604 oder 605.
Commune-Texte:
Messformulare für Glaubensboten
oder für Bischöfe
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)
Tagesgebet
Gott, du Herr aller Völker,
durch die Predigt des heiligen Bischofs
Augustinus von Canterbury
hast du den Bewohnern von England
das Licht des Evangeliums gebracht.
Gib, dass sein apostolisches Werk
immer neue Frucht bringt in deiner Kirche.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung „Mit Macht und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit“ (1
Thess 1,5) hat Paulus in Thessalonich das Evangelium verkündet, noch mit den
Striemen von Philippi am Leib (vgl. Apg 16,20-24). In der Verkündigung des
Evangeliums ist Gottes Macht am Werk; er ist es in Wirklichkeit, der spricht
und der auch das Hören gibt. Aber Gott spricht in die Welt hinein durch Menschen,
die sich ihm zur Verfügung stellen. Wie einst Jeremia, so weiß sich auch Paulus
von Gott geprüft und angenommen (1 Thess 2,4), für gut befunden, um die
Botschaft auszurichten. Gott hat ihm das Evangelium anvertraut: sein eigenes
Wort, letzten Endes sich selbst als die Gabe des Heils. Daraus ergibt sich für
Paulus die doppelte Forderung: Verantwortung vor Gott, der ihn berufen hat, und
Liebe zu den Menschen, denen er das Evangelium schuldet. - Zu 2,4: Jer 1,5;
11,20; 12,3; Eph 3,7-13; 1 Tim 1, 11. - Zu 2,5: 2 Kor 4,2; 5,9; Gal 1,10.
ERSTE Lesung |
1 Thess 2, 2b-8 |
Mein Engel wird dir vorausgehen
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
Brüder!
2bWir haben im Vertrauen auf unseren Gott das Evangelium Gottes trotz harter
Kämpfe freimütig und furchtlos bei euch verkündet.
3Denn
wir predigen nicht, um euch irrezuführen, in schmutziger Weise auszunutzen oder
zu betrügen,
4sondern
wir tun es, weil Gott uns geprüft und uns das Evangelium anvertraut hat, nicht
also um den Menschen, sondern um Gott zu gefallen, der unsere Herzen prüft.
5Nie
haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln versucht, das wisst ihr, und nie
haben wir aus versteckter Habgier gehandelt, dafür ist Gott Zeuge.
6Wir
haben auch keine Ehre bei den Menschen gesucht, weder bei euch noch bei
anderen,
7obwohl
wir als Apostel Christi unser Ansehen hätten geltend machen können. Im
Gegenteil, wir sind euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder
sorgt,
8so
waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes
teilhaben lassen, sondern auch an unserem eigenen Leben; denn ihr wart uns sehr
lieb geworden.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3 u. 7.8 u. 10 (R: vgl. 3a) |
R Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn! - R |
(GL 529, 6) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
II. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! - (R)
3 Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
7 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der
Völker,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! - (R)
8 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines
Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in
sein Heiligtum!
10 Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist
König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass
er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es
recht ist. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium Der zusammenfassende
Bericht Mt 9,35 verweist auf 4,23 zurück; zwischen diesen beiden Versen
steht die Selbstoffenbarung Jesu durch Wort und Tat: die Bergpredigt (Kap. 5-7)
und die Wunder (Kap. 8-9). Für beides, die Verkündigung der Botschaft von der
Gottesherrschaft und die Tätigkeit des Helfens und Heilens, braucht Jesus
Mitarbeiter. Die Verse 9,36-38 leiten zur Aussendungsrede (Kap. 10) über. Die
ganze Tätigkeit Jesu und auch die Aussendung der Jünger stehen unter dem Motiv
des Mitleids mit dem führerlosen Volk. Das Bild von der Herde („Schafe, die
keinen Hirten haben“) wird dann abgelöst durch das Wort von der Ernte. „Ernte“
ist Bild für das kommende Gericht, bei dem Gott den Weizen in seine Scheune
einbringt (Mt 3,12). Mitarbeiter bei dieser Ernte sind die Jünger. Überall, wo
Gottes Wort verkündet wird, da wird dem Menschen Rettung und Heil angeboten, da
ist aber auch schon Zeit der Ernte: das Wort fordert Entscheidung und Antwort.
- Num 27,15-20; Sach 11,15-17; 1 Kor 3,5-9; Offb 14,14-16.
Evangelium |
Mt 9, 35-38 |
Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig
Arbeiter
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit
35zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das
Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.
36Als er
die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und
erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37Da
sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig
Arbeiter.
38Bittet
also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus, der das Licht der Welt ist:
Für die Kirche in England: dass sie festhalte an deinem Wort. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die getrennten Kirchen: dass sie mit Geduld und
Eifer Wege zur Einheit suchen. (Stille) Christus,
höre uns.
Für alle, denen der Glaube gleichgültig ist: dass du ihre Herzen
aufrüttelst. (Stille) Christus, höre
uns.
Für unsere Verstorbenen: dass du ihr Leben in deiner Liebe vollendest. (Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger Gott, du bist das Heil deines Volkes. Lenke
uns auf den Weg, der zu deinem Licht führt durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.