Schott Tagesliturgie
Freitag
2
Juni 2023
- Freitag der 8. Woche im Jahreskreis
- Hl. Marcellinus, Hl. Petrus
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
FREITAG DER 8.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Allmächtiger
Gott,
sieh
gnädig auf deine Kirche
und
gib,
dass
sie allezeit dein heiliges Volk bleibt,
dessen
Einheit ihren Ursprung hat
in
der Einheit des Vaters und des Sohnes
und
des Heiligen Geistes.
Offenbare
durch sie der Welt
das
Geheimnis deiner Einheit und Heiligkeit
und
vollende uns in deiner Liebe.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1019)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Gottes Weisheit und Macht zeigen sich in den
Wundern der Natur (vgl. gestrige Lesung) und im Gang der Geschichte. Vom „Lob
der Väter“ (Kap. 44-50) enthält die heutige Lesung den Anfang, wo die
ehrwürdigen Männer der jüdischen Vergangenheit den heidnischen Helden
gegenübergestellt werden. „Manche“ (V. 9), das ist die nüchterne Bezeichnung für
all die Heldengestalten, von denen das Epos der Griechen und anderer Völker
zu erzählen weiß. „Sie blieben ohne Nachruhm“ ist stark übertrieben, denn
jahrhundertelang hat man von ihnen erzählt und gesungen. Aber was sind
Jahrhunderte? Dieselbe Frage wäre jedoch auch bei den „ehrwürdigen Männern“
Israels zu stellen, denn auch ihr Ruhm scheint nur in der Erinnerung ihrer
Nachkommen weiterzuleben. Ein eigentliches Fortleben (im Sinn von
Unsterblichkeit oder Auferstehung) wird in den Versen 10 und 13 höchstens
angedeutet. - 1 Makk 2,51-64; Hebr 11.
ERSTE Lesung |
Sir 44, 1.9-13 |
Jene
sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht
vergeht
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
1Die
ehrwürdigen Männer will ich preisen, unsere Väter, wie sie aufeinander
folgten.
9Andere
blieben ohne Nachruhm; sie sind erloschen, sobald sie starben. Sie sind, als
wären sie nie gewesen, und ebenso auch ihre Kinder.
10Jene
aber sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht
vergeht.
11Bei
ihren Nachkommen bleibt ihr Gut, ihr Erbe bei ihren
Enkeln.
12Ihre
Nachkommen halten fest an ihrem Bund, und ebenso ihre Kinder, um der Väter
willen.
13Ihre
Nachkommen haben für immer Bestand, ihr Ruhm wird niemals
ausgelöscht.
Antwortpsalm |
Ps 149, 1-2.3-4.5-6a u. 9b (R: 4a) |
R Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. - R |
(GL 646, 1) |
(Oder: Halleluja.) | |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied! |
V. Ton |
Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
2
Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen,
die Kinder Zions über ihren König jauchzen. -
(R)
3
Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz
ihm spielen auf Pauken und Harfen.
4
Der
Herr hat an seinem Volk Gefallen,
die Gebeugten krönt er mit Sieg. -
(R)
5 In
festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken,
auf ihren Lagern jauchzen:
6a
Loblieder auf
Gott in ihrem Mund,
9b herrlich ist das
für all seine Frommen. - R
Jahr II
Zur
Lesung Das Priestertum, das allen Getauften
gemeinsam ist, bedeutet Verantwortung für die Welt, d. h. für die „Heiden“ (2,12), die ungläubigen, unwissenden, unvernünftigen Menschen (2,7.15). Die
Verantwortung steigert sich durch das Wissen um die nahe Wiederkunft des Herrn
und das Ende aller Dinge. Gott „hat die Herrlichkeit und die Macht“; das
Geschöpf kann seiner Herrlichkeit nichts hinzufügen, auch der Christ nicht. Gott
wird nur verherrlicht „durch Jesus Christus“ (V. 11). In ihm sind Gottes
Heiligkeit und Gottes Liebe sichtbar geworden. In der Gemeinde, deren lebendige
Mitte Christus ist, soll Gottes vielfältige Gnade dadurch bezeugt werden, dass
sie ausgeteilt wird: in vielfachem Dienst der Liebe, insbesondere in der
Gastfreundschaft und im Ausrichten der Botschaft Gottes, im Wort der Lehre und
Mahnung. - 2 Kor 6,2; Spr 10,12; Jak 5,20; Röm 12,6-8; 1 Kor 12,4-11; 10,31; Röm 9,5; 16,27; Joh 17,4; 1 Petr 3,14; Mt 5,11-12; Röm 5,3-5; Kol 3,4.
ERSTE Lesung |
1 Petr 4, 7-13 |
Dient
einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade
Gottes!
Lesung aus dem ersten Brief
des Apostels Petrus
Liebe Brüder!
7Das Ende aller Dinge ist
nahe. Seid also besonnen und nüchtern, und betet!
8Vor allem haltet fest an der
Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.
9Seid untereinander
gastfreundlich, ohne zu murren.
10Dient einander als gute
Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen
hat.
11Wer redet, der rede mit den
Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott
verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die
Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
12Liebe Brüder, lasst euch
durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht
verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße.
13Statt dessen freut euch,
dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der
Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 10-11.12-13b (R: vgl. 13ab) |
R Der Herr wird kommen, um die Erde zu richten. - R |
(GL 646, 1) |
10 Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. |
V. Ton |
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht
wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.
11 Der Himmel freue
sich, die Erde frohlocke,
es brause das Meer und alles, was es erfüllt. -
(R)
12
Es jauchze die
Flur und was auf ihr wächst.
Jubeln sollen alle Bäume des Waldes
13ab vor dem Herrn, wenn er
kommt,
wenn er kommt, um die Erde zu richten. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 15, 16 |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Ich
habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht
bringt
und
dass eure Frucht bleibt.
Halleluja.
Zum
Evangelium Jesus ist als Festpilger nach Jerusalem
gekommen; er ist als Messias-König in die Stadt eingezogen, hat den Tempel
betreten und ist schweigend von dort wieder weggegangen. Um den Tempel
gruppieren sich die in Kap. 11 und 12 berichteten Ereignisse und Reden; die
große Rede in Kap. 13 beginnt mit der Ankündigung, dass kein Stein des Tempels
auf dem andern bleiben werde. - Die Verfluchung des Feigenbaums (11,12-14.20-21) bildet den Rahmen für die Erzählung von der Tempelreinigung (V.
15-19). Der Feigenbaum war unschuldig; dass Jesus ihn verdorren ließ, war eine
symbolische Handlung, wie solche auch von alttestamentlichen Propheten berichtet
werden: ein Bild des göttlichen Gerichts über den Tempel. Wie der Feigenbaum, so
hat auch der Tempel zwar viele „Blätter“ (Pilgerbetrieb und Geldgeschäfte), aber
an Früchten ist nichts zu finden. Deshalb wird der Tempel zerstört werden. Die
Mahnungen zum Glauben und Gebet (V. 22-25) gehören nicht direkt zur Verfluchung
des Feigenbaums, sondern zu dem Wort über den Tempel als „Haus des Gebetes für
alle Völker“. - Mt 21,12-22; Lk 19,45-48; Joh 2,13-17; Jes 56,7; Jer 7,11;
Mt 17,20-21; Lk 17,6; 1 Kor 13,2; Mt 7,7-8; 5,23-24; 6,14-15.
Evangelium |
Mk 11, 11-25 |
Mein
Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein.
Ihr
müsst Glauben an Gott haben
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
11zog
Jesus nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen
hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien
hinaus.
12Als
sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger.
13Da
sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten
zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die
Zeit der Feigenernte.
14Da
sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und
seine Jünger hörten es.
15Dann
kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und
Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und
die Stände der Taubenhändler um
16und
ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk
trug.
17Er
belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus
des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle
gemacht.
18Die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer
Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von
seiner Lehre sehr beeindruckt waren.
19Als
es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die
Stadt.
20Als
sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu
den Wurzeln verdorrt war.
21Da
erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den
du verflucht hast, ist verdorrt.
22Jesus
sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben.
23Amen,
das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz
dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt,
dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.
24Darum
sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon
erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
25Und
wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt
ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen
vergibt.
FÜRBITTEN
Wir
beten zu Jesus Christus, der die Schmach des Kreuzes auf sich
nahm:
Führe
alle Christen durch das Dunkel der Zeit zur Herrlichkeit deines
Lichtes.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Bestärke
die Menschen, ihre Gegensätze friedlich auszutragen.
Gib
den Kranken Kraft, ihr Leiden anzunehmen und mit deinem Leiden zu
vereinen.
Schenke
uns alles, was zu unserem Heil dient.
Barmherziger Gott, durch deinen Sohn hast du uns den Reichtum deiner Güte offenbart. Lass uns erlangen, um was wir dich bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Grammatik
der Erlösung
Ich
bin erlöst
Bist
Du erlöst?
Er
hat erlöst
Wir
sind erlöst
Ihr
seid nicht erlöst
Sie
sind unerlöst ...
Ich
bin erlöst. Deshalb übervorteile ich Dich nicht. Sondern ich schenke Dir von
dem, was ich habe. Ich schenke mich Dir.
Wir
sind erlöst. Deshalb entsagen wir der Treibjagd des Fortschrittes und teilen mit
Euch unser Brot, unser Wissen und Können.
Sie
aber, die Unerlösten, die aus dem Kriegstopf essen, aus leeren Brunnen schöpfen,
sich mit Nacktheit oder Verzweiflung kleiden oder mit Starrsinn und Resignation
wappnen, rütteln mich auf. Ich gebe meine weltvergessene Erlösungszufriedenheit
dran.
Ich
biete ihnen das Du des Erlöstseins an, zum Zeichen dafür, dass Gott ihnen allen
als Du entgegengeht“ (Gonsalv Mainberger).