Schott Tagesliturgie
Montag
5
Juni 2023
- Montag der 9. Woche im Jahreskreis
- Hl. Bonifatius
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
5. Juni
Hl. Bonifatius
Bischof, Glaubensbote,
Fest
Bonifatius, ursprünglich Winfrid, um 673 im
Königreich Wessex in England geboren, wurde in den Klöstern Exeter und Nursling
erzogen. Mit dreißig Jahren wurde er zum Priester geweiht, mit vierzig reiste
er zum ersten Mal als Missionar nach Germanien. Dreimal machte er die Reise
nach Rom. Von Papst Gregor II. erhielt er 719 den Missionsauftrag und den Namen
Bonifatius. 722 die Bischofsweihe. Von Gregor III. wurde er 732 zum Erzbischof
ernannt. Er organisierte die Kirche in Bayern, Hessen und Thüringen durch
Gründung von Bistümern und versuchte, die fränkische Kirche durch Synoden zu
reformieren. Wo er missionierte, errichtete er auch Klöster als Mittelpunkte
der Missionsarbeit, Orte des Gebets und Pflanzstätten der Kultur. Seine
Lieblingsgründung war das Kloster Fulda (744), wo er auch begraben ist und wo
sich seit 1869 die deutschen Bischöfe zu ihren jährlichen Konferenzen
versammeln. Am 5. Juni 754 wurde Bonifatius mit 52 Begleitern bei Dokkum von
den Friesen erschlagen. Er wird der Apostel Deutschlands und auch der Apostel
der abendländischen Kultur genannt.
In goldenen Buchstaben
Schon oft hat Deine Nächstenliebe meine
Traurigkeit gelindert, sei es durch Vermittlung von Büchern oder durch
Unterstützung mit Kleidern. So bitte ich auch jetzt noch zu mehren, was Du
begonnen hast, d. h., mir in Goldbuchstaben die Briefe meines Herrn, des
heiligen Apostels abzuschreiben, zur Achtung und Ehrfurcht vor der Heiligen
Schrift in den Augen der Fleischesmenschen bei der Predigt, und weil ich die
Worte gerade dessen, der mich auf diese Fahrt ausgesandt hat, allezeit vor
Augen haben möchte. Das für die erbetene Abschrift erforderliche (Gold) schicke
ich durch den Priester Eoba. (Bonifatius, Brief an die Äbtissin Eadburg)
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Hirten der
Kirche (Glaubensboten)
Eröffnungsvers |
Jes 52, 7 |
Willkommen ist der Freudenbote, der den Frieden ankündigt,
der gute Nachricht bringt und die Rettung
verheißt.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
erhöre die Bitten deiner Gemeinde,
die heute das Fest des heiligen Bonifatius feiert.
Auf seine Fürsprache schenke uns deine Hilfe,
damit wir den Glauben treu bewahren,
den er unseren Vätern gepredigt
und mit seinem Blut besiegelt hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus, im palästinensischen Cäsarea gefangen gehalten, verteidigt sich
vor dem König Agrippa gegen die Anschuldigungen seiner jüdischen Gegner. Er
sagt, was ihn zu seiner rastlosen Missionstätigkeit angetrieben hat; er
erklärt, welches der Inhalt und das Ziel seiner Predigt ist. Getrieben hat ihn
ganz einfach der Gehorsam; es war ihm unmöglich, dem Befehl der himmlischen
Stimme Widerstand zu leisten (Apg 26,19). Als Inhalt seiner Predigt nennt
Paulus in 26,6-7 die „Hoffnung“ Israels, dass Gott seine alte Verheißung
erfüllen und den Messias senden wird, „nach dem Wort der Propheten und des
Mose“ (26,22). Jetzt geht die Hoffnung in Erfüllung (26,23): Jesus, der
Christus, hat den Tod erlitten, er ist von den Toten auferstanden, und er
bringt dem Volk Israel und allen Völkern das „Licht“: die rettende Wahrheit
Gottes. In seinem Dienst steht der Apostel. - Zu 26,19-21: Gal 1,15-16; Lk 3,8; Apg 2,38; 9,19-20.28-29; 22,17-21. - Zu 26,23: Lk 24,26; Apg 13,47; Lk
2,32.
ERSTE Lesung |
Apg 26, 19-23 |
Christus wird dem Volk und
den Heiden ein Licht verkünden
Lesung aus der Apostelgeschichte
In
jenen Tagen sagte Paulus:
19König Agrippa, ich habe mich der himmlischen
Erscheinung nicht widersetzt,
20sondern zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem,
dann im ganzen Land Judäa und bei den Heiden verkündet, sie sollten umkehren,
sich Gott zuwenden und der Umkehr entsprechend handeln.
21Aus diesem Grund haben mich einige Juden im Tempel
ergriffen und versucht, mich umzubringen.
22Doch ich habe Gottes Hilfe erfahren bis zum heutigen
Tag; so stehe ich da als Zeuge für Groß und Klein und sage nichts anderes als
das, was nach dem Wort der Propheten und des Mose geschehen soll:
23dass der Christus leiden
müsse und dass er, als Erster von den Toten auferstanden, dem Volk und den
Heiden ein Licht verkünden werde.
Antwortpsalm |
Ps 117 (116), 1.2 (R: vgl. Mk 16, 15) |
R Geht hinaus in die ganze Welt, |
(GL neu 454) |
und verkündet allen das Evangelium! - R |
1 Lobet den Herrn, alle Völker, |
VI. Ton |
preist ihn, alle Nationen! - (R)
2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld,
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus ist der wahre
Weinstock (Joh 15,1-8), er ist auch der wahre Freund. Seine Jünger sollen ihn
zwar als ihren Herrn, nicht aber als ihren Vorgesetzten ansehen. Er hat sie in
seine Nähe gerufen, er hat zu ihnen von sich und vom Vater und vom ewigen Leben
gesprochen. Durch sie will er von jetzt an zu den Menschen sprechen. Die
„Welt“, zu der Jesus die Jünger sendet, will den ganzen Menschen beherrschen;
sie wird die Jünger Jesu ablehnen. Der Hass der Welt gilt nicht so sehr dem
einzelnen Jünger (den man „als Menschen“ vielleicht ganz annehmbar findet); er
gilt der geheimen Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger
aus der Welt herausnimmt; er gilt Christus, dem Herrn, selbst und seinem Geist,
der in den Jüngern am Werk ist. - Zu 15,14-16a: Lk 12,4; Gen 18,17; Ex 33,11; Joh 15,2; Mt 18,19. - Zu 15,18-20: Mt 10,22; 1 Joh 3,11-18; Joh 13,16; Mt 10,24-25.
Evangelium |
Joh 15, 14-16a.18-20 |
Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jenen Tagen sprach Jesus zu seinen Jüngern:
14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch
auftrage.
15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht
weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich
habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
16aNicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch
erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass
eure Frucht bleibt.
18Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich
schon vor euch gehasst hat.
19Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt
euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern
weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
20Denkt an das Wort, das ich
euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich
verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort
festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus,
dem Herrn und Erlöser aller Menschen:
Für
alle Bischöfe in Deutschland: sende ihnen deinen Geist, dass sie mit Klugheit
und Eifer die anvertraute Herde leiten. (Stille)
Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Für
die Politiker: fördere durch ihre Arbeit das friedliche Zusammenleben der
Menschen. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Für
alle, die sich dem christlichen Glauben entfremdet haben: wende dich ihnen zu,
dass sie das Heil erlangen. (Stille) Christus,
höre uns.
Für
unsere Gemeinde: schenke uns Priester, die uns zur Gemeinschaft mit dir führen.
(Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger
Gott, im heiligen Bonifatius verehren wir den Apostel Deutschlands. Lass das
Ackerfeld, das er als Missionar einst bestellte, auch heute reiche Frucht
tragen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
um den Martertod
des heiligen Bonifatius zu ehren,
feiern wir das Opfer deines Sohnes und bekennen,
dass jedes Martyrium seinen Ursprung hat
in diesem einen Opfer Jesu Christi,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfation
Verkündiger
des christlichen Glaubens durch Wort, Tat und Sterben
V Der
Herr sei mit euch. R Und mit deinem Geiste.
V
Erhebet die Herzen.
R Wir haben sie beim Herrn.
V
Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.
R Das
ist würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und
überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) des heiligen Bonifatius das Werk deines Erbarmens zu
rühmen. Vom Eifer für das Evangelium erfüllt, verließ er seine Heimat aus Liebe
zu Christus und wurde zum unermüdlichen Sämann deines Wortes, um unzählige
Menschen für dich zu gewinnen. Er verkündete vielen Völkern die Frohe
Botschaft, er führte sie auf den Weg des Heiles und wurde so ihr Vater in
Christus. Als guter Hirt gab er für sie sein Leben dahin, bis zum Tode
standhaft im Bekenntnis deines Namens. Mit reicher Ernte trat er ein in die
Freude des Himmels und empfing die Krone des ewigen Lebens durch unseren Herrn
Jesus Christus. Durch ihn preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und
singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...
Kommunionvers |
Joh 12, 24-25 |
So spricht der Herr:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein:
wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Halleluja.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
durch diese heilige Speise
stärke in uns den Glauben,
für den der heilige Bonifatius sich abgemüht
und sein Leben hingegeben hat.
Festige uns in deinem Dienst,
damit wir in Wort und Tat
das Kommen deines Reiches verkünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.