Schott Tagesliturgie
Montag
19
Juni 2023
- Montag der 11. Woche im Jahreskreis
- Hl. Romuald
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
MONTAG DER 11. WOCHE
IM JAHRESKREIS
Tagesgebet
Guter Gott.
Durch deinen Sohn Jesus Christus
hast du begonnen,
unter uns Menschen
dem Frieden und der Versöhnung Raum zu schaffen.
Mach uns
zu einer offenen und brüderlichen Gemeinde.
Hilf uns, dass wir um seinetwillen
einander annehmen und zu verstehen suchen,
auch wo wir verschiedener Meinung sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 317, 34)
Oder ein anderes Tagesgebet.
Jahr I
Zur Lesung Immer noch (seit 2,12) spricht Paulus vom apostolischen Dienst: Der
Apostel ist Mitarbeiter Gottes im Werk der Versöhnung (6,1). Von der Erfüllung
dieses Dienstes hängt „jetzt“ alles ab, für den Apostel ebenso wie für die
Gemeinde. Von den Arbeitsbedingungen eines Mitarbeiters im Dienst Gottes
spricht Paulus in den Versen 4-10; nur im Heiligen Geist, in der Kraft Gottes
(V. 6 und 7) kann ein Mensch ein solches Leben bestehen, durchhalten in der
Schwachheit, die ihn von innen her bedroht, und in den Gefahren und Nöten, die
von außen an ihn herankommen. Aber die Reinheit der Absicht und die Kraft der
Liebe machen ihn glücklicher als
alle jene Menschen. die ihn hassen oder bemitleiden. - Jes 49,8; 61; Lk 4,17-19; 2 Kor 8,21; 4,8-10; 1 Kor 4,9-13; Gal 5,22; 2 Kor 10,4-6; Eph 6,11-13; Röm
8,32.
ERSTE Lesung |
2 Kor 6, 1-10 |
Wir erweisen uns als Gottes
Diener
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
1Als Mitarbeiter
Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt.
2Denn es heißt:
Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist
sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung.
3Niemand geben
wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt werden
kann.
4In allem
erweisen wir uns als Gottes Diener: durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis,
in Not, in Angst,
5unter Schlägen,
in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter der Last der Arbeit, in
durchwachten Nächten, durch Fasten,
6durch lautere
Gesinnung, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch den Heiligen
Geist, durch ungeheuchelte Liebe,
7durch das Wort
der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit in der
Rechten und in der Linken,
8bei Ehrung und
Schmähung, bei übler Nachrede und bei Lob. Wir gelten als Betrüger und sind doch
wahrhaftig;
9wir werden
verkannt und doch anerkannt; wir sind wie Sterbende, und seht: wir leben; wir
werden gezüchtigt und doch nicht getötet;
10uns wird Leid
zugefügt, und doch sind wir jederzeit fröhlich; wir sind arm und machen doch
viele reich; wir haben nichts und haben doch alles.
Antwortpsalm |
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4 (R: vgl. 2) |
R Der Herr hat sein Heil enthüllt |
(GL 149, 1) |
vor den Augen der Völker. - R | |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied |
VIII. Ton |
denn er hat wunderbare Taten
vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2
Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor
den Augen der Völker.
3ab Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der
Erde,
freut euch, jubelt und singt! - R
Jahr II
Zur Lesung Nabot hat einen Weinberg, der König möchte ihn als Gemüsegarten haben:
ist das ein großes Problem? Ja, für Nabot, den altmodischen Mann, für den sein
Weinberg ein Stück seiner Treue zu
den Vätern und zu Jahwe selbst ist. Der Königin Isebel, der Ausländerin, schien
eine solche Haltung ungerechtfertigt, außerdem respektlos gegenüber dem König,
dem Herrn des Landes. Hemmungslos setzte sie gegen Nabots Recht Intrige und
Gewalt ein. Aber der Gott Israels steht auf der Seite des Rechts, und er ist
kein ohnmächtiger Gott wie die Götter der Heiden. Allerdings, er verhindert
nicht, dass Nabot gesteinigt wird; Isebels Schlechtigkeit, die Erbärmlichkeit
ihrer gefügigen Werkzeuge und die Charakterlosigkeit des Königs sollen nicht
verborgen bleiben; sie kommen ans Licht und werden gerichtet. - Ahab hatte
vergessen, dass es in Israel einen Propheten gab, den unerbittlichen Elija.
Aber was vergessen wir nicht alles? - Jes 5,8-10; 1 Sam 8,14; Ex 22,27; Lev
24,10-16.
ERSTE Lesung |
1 Kön 21, 1-16 |
Nabot wurde gesteinigt, und
Ahab nahm seinen Weinberg in Besitz
Lesung aus dem ersten Buch der Könige
1In jenen Tagen trug sich Folgendes
zu. Nabot aus Jesreel hatte einen Weinberg in Jesreel neben dem Palast Ahabs,
des Königs von Samarien.
2Ahab verhandelte mit Nabot
und schlug ihm vor: Gib mir deinen Weinberg! Er soll mir als Gemüsegarten
dienen; denn er liegt nahe bei meinem Haus. Ich will dir dafür einen besseren
Weinberg geben. Wenn es dir aber lieber ist, bezahle ich dir den Kaufpreis in
Geld.
3Doch Nabot erwiderte: Der
Herr bewahre mich davor, dass ich dir das Erbe meiner Väter überlasse.
4Darauf kehrte Ahab in sein
Haus zurück. Er war missmutig und verdrossen, weil Nabot aus Jesreel zu ihm
gesagt hatte: Ich werde dir das Erbe meiner Väter nicht überlassen. Er legte
sich auf sein Bett, wandte das Gesicht zur Wand und wollte nicht essen.
5Seine Frau Isebel kam zu ihm
herein und fragte: Warum bist du missmutig und willst nicht essen?
6Er erzählte ihr: Ich habe
mit Nabot aus Jesreel verhandelt und ihm gesagt: Verkauf mir deinen Weinberg
für Geld, oder wenn es dir lieber ist, gebe ich dir einen anderen dafür. Doch
er hat geantwortet: Ich werde dir meinen Weinberg nicht geben.
7Da sagte seine Frau Isebel
zu ihm: Du bist doch jetzt König in Israel. Steh auf, iss, und sei guter Dinge!
Ich werde dir den Weinberg Nabots aus Jesreel verschaffen.
8Sie schrieb Briefe im Namen
Ahabs, versah sie mit seinem Siegel und schickte sie an die Ältesten und
Vornehmen, die mit Nabot zusammen in der Stadt wohnten.
9In den Briefen schrieb sie:
Ruft ein Fasten aus, und lasst Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen!
10Setzt ihm aber zwei
nichtswürdige Männer gegenüber! Sie sollen gegen ihn als Zeugen auftreten und
sagen: Du hast Gott und den König gelästert. Führt ihn dann hinaus, und
steinigt ihn zu Tode!
11Die Männer der Stadt, die
Ältesten und Vornehmen, die mit ihm zusammen in der Stadt wohnten, taten, was
Isebel ihnen geboten hatte, was in den Briefen stand, die sie ihnen gesandt
hatte.
12Sie riefen ein Fasten aus
und ließen Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen.
13Es kamen aber auch die
beiden nichtswürdigen Männer und setzten sich ihm gegenüber. Sie standen vor
dem Volk als Zeugen gegen Nabot auf und sagten: Nabot hat Gott und den König
gelästert. Sogleich führte man ihn aus der Stadt hinaus und steinigte ihn zu
Tode.
14Darauf ließen sie Isebel
melden: Nabot wurde gesteinigt und ist tot.
15Sobald sie hörte, dass Nabot
gesteinigt wurde und tot war, sagte sie zu Ahab: Auf, nimm den Weinberg Nabots
aus Jesreel in Besitz, den er dir für Geld nicht verkaufen wollte; denn Nabot
lebt nicht mehr; er ist tot.
16Als Ahab hörte, dass Nabot
tot war, stand er auf und ging zum Weinberg Nabots aus Jesreel hinab, um von
ihm Besitz zu ergreifen.
Antwortpsalm |
Ps 5, 3 u. 5.6-7 (R: 2) |
R Höre meine Worte, Herr, |
(GL 172, 2) |
achte auf mein Seufzen! - R |
3 Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, |
VII. Ton |
denn ich flehe zu dir.
5
Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht
gefällt;
der Frevler darf nicht bei dir weilen.
- (R)
6
Wer sich brüstet, besteht nicht vor
deinen Augen;
denn dein Hass trifft alle die Böses
tun.
7
Du lässt die Lügner zugrunde gehn,
Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein
Gräuel. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Ps 119 (118), 105 |
Halleluja.
Halleluja.
Dein
Wort, o Herr, ist meinem Fuß eine Leuchte,
ein
Licht für meine Pfade.
Halleluja.
Zum Evangelium Gleiches mit Gleichem
vergelten (V. 38-39), das scheint so vernünftig und konnte in alten Zeiten
durchaus als „gerecht“ gelten. Ja es war einmal ein Fortschritt gewesen,
gegenüber einer endlosen und maßlosen Rache. Aber dieser kleine Fortschritt
genügt nicht mehr; er führt auch nicht heraus aus dem Teufelskreis der
Vergeltung und Wiedervergeltung. Zudem zeigt die Erfahrung, dass dieses
vernünftige Maß nicht beachtet wird, solange grundsätzlich nur nach dem Recht
(nach welchem Recht?) gefragt wird. Dem Recht des Stärkeren setzt Jesus das
Recht des Schwächeren entgegen mit seinen neuen Forderungen: „Lass ... Geh mit
... Gib ... Weise nicht ab!“ Wer das begreift und tut, ist auf dem Weg der
neuen, größeren Gerechtigkeit. - Ex 21,22-25; Klgl 3,30; Lk 6,29-30; Röm 12,19-21.
Evangelium |
Mt 5, 38-42 |
Ich sage euch: Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
38Ihr habt gehört, dass gesagt
worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.
39Ich aber sage euch: Leistet
dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf
die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.
40Und wenn dich einer vor
Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den
Mantel.
41Und wenn dich einer zwingen
will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.
42Wer dich bittet, dem gib,
und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der Quelle neuen Lebens:
Führe
alle Gläubigen zur wahren Freiheit der Kinder Gottes. (Stille)
Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich:
Bestärke
alle, die sich für einen Ausgleich zwischen Arm und Reich einsetzen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Verschaffe
denen Recht, die Unrecht erleiden. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Hilf
uns, dass wir nicht Böses mit Bösem vergelten. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, auf dich können wir uns verlassen. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Das wirken eines Mitarbeiters Gottes unterscheidet sich vom Tun des Tätigen, des
Vernünftigen oder auch des Gewalttäters oder Revolutionärs dadurch, dass es aus
einem Menschen kommt, der mit ,ganzem Herzen, ganzer Seele und mit allen
Kräften‘ um ein leises Wort gesammelt lebt. Wirken im Auftrag Gottes ist nicht
einfach geplante, erfolgreiche Arbeit. Es geschieht vielmehr häufig gerade
mitten im Scheitern wohl durchdachter Pläne. Denn die Gefahr ist, dass wir
unsere Einfälle, unsere Ideen und Gedanken weitergeben statt des Willens und
der Gedanken Gottes. Gott hat uns eine Aufgabe gestellt, und nun fangen wir an,
mit aller Kraft, Hingabe und Phantasie zu wirken. Wir geben, was wir haben. Wir
geben uns selbst. Und eben dies ist zu wenig. Eben darin sind wir nicht mehr
Mitarbeiter Gottes.
Mitarbeit mit Gott fängt damit an, dass wir den Kreuzweg
mitgehen, dass wir ähnlich werden der Gestalt des leidenden Christus, damit,
wie Paulus sagen würde, an uns und unserer Arbeit nicht unsere Gedanken und
nicht unser guter Wille, sondern die schaffende Kraft des auferstandenen
Christus sichtbar sei“
(Jörg Zink).