Schott Tagesliturgie
Dienstag
27
Juni 2023
- Dienstag der 12. Woche im Jahreskreis
- Hl. Hemma von Gurk, Hl. Cyrill von Alexandrien
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
Dienstag der 12. Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gott und Vater aller Menschen.
Du willst, dass wir in deinem Namen
Frieden bringen, wo Zwietracht herrscht,
Glauben wecken, wo Zweifel um sich greift,
die Hoffnung beleben,
wo Traurigkeit die Menschen lähmt.
Hilf uns, dass wir deine Liebe bekannt machen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 17)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Das Land, in das Abraham kam, hatte schon
seine Herren: fremde Völker, fremde Götter. Weil Abraham dem Wort Gottes
glaubt, ist er frei, um seinem
Neffen Lot den besseren Teil des Landes
zu überlassen, soweit er überhaupt darüber
verfügen konnte. Lot erhebt seine Augen
und sieht die fruchtbare
Jordangegend (V. 10); Abraham erhebt
seine Augen und sieht das ganze weite Land
im Norden und Süden, im Osten und
Westen. Land und Nachkommenschaft sind ihm verheißen (12,1-2). Jetzt, nachdem er
den besten Teil des Landes an Lot abgetreten hat, werden beide Verheißungen
erneuert. Sie werden ihn für den Rest seines Lebens begleiten, und er wird
lernen müssen, gegen den Augenschein zu glauben, gegen alle Hoffnung zu hoffen.
- Gen 36,6-8; Ps 107,33-34; Gen 12,7; 15,1; Lk 1,54-55; Num 23,10.
ERSTE Lesung |
Gen 13, 2.5-18 |
Zwischen mir und dir soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder
Lesung aus dem Buch Genesis
2Abram hatte einen sehr
ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
5Auch Lot, der mit Abram
gezogen war, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
6Das Land war aber zu klein,
als dass sich beide nebeneinander hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war
zu groß, und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.
7Zwischen den Hirten Abrams
und den Hirten Lots kam es zum Streit; auch siedelten damals noch die
Kanaaniter und die Perisiter im Land.
8Da sagte Abram zu Lot:
Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit
geben; wir sind doch Brüder.
9Liegt nicht das ganze Land
vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach
rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.
10Lot blickte auf und sah,
dass die ganze Jordangegend bewässert war. Bevor der Herr Sodom und Gomorra
vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn, wie das Land
Ägypten.
11Da wählte sich Lot die ganze
Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf, und sie trennten sich voneinander.
12Abram ließ sich in Kanaan
nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte
bis Sodom hin aufschlug.
13Die Leute von Sodom aber
waren sehr böse und sündigten schwer gegen den Herrn.
14Nachdem sich Lot von Abram
getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle,
an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen.
15Das ganze Land nämlich, das
du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.
16Ich mache deine Nachkommen
zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen
kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.
17Mach dich auf, durchzieh das
Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.
18Da zog Abram mit seinen
Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort
baute er dem Herrn einen Altar.
Antwortpsalm |
Ps 15 (14), 2-3.4.5 (R: 1b) |
R Herr, wer darf weilen auf deinem heiligen Berg? - R |
(GL neu 34, 1) |
2 Der makellos lebt und das Rechte tut; |
VI. Ton |
der von Herzen die Wahrheit sagt,
3
und mit seiner Zunge nicht verleumdet;
der seinem Freund nichts Böses antut
und seinen Nächsten nicht schmäht; - (R)
4
der den Verworfenen verachtet,
doch alle, die den Herrn fürchten, in
Ehren hält;
der sein Versprechen nicht ändert,
das er seinem Nächsten geschworen hat;
- (R)
5
der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht
und nicht zum Nachteil des Schuldlosen
Bestechung annimmt.
Wer sich danach richtet,
der wird niemals wanken.
R Herr,
wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
Jahr II
Zur Lesung Der König von
Assur hat die kleinen Königreiche des Westens unterworfen, nur Jerusalem
leistet noch Widerstand, einen aussichtslosen Widerstand, wenn man die Machtverhältnisse
betrachtet. Aber der König Hiskija, gestützt vom Propheten Jesaja, kapituliert
nicht. Er verlässt sich auf Jahwe,
den lebendigen Gott, der helfen kann. Tatsächlich wird Jerusalem gerettet. Der
biblische Bericht schreibt die Rettung dem „Engel des Herrn“ zu; der
griechische Schriftsteller Herodot weiß von einer Epidemie, die im Lager der
Assyrer ausbrach. Beide Darstellungen schließen sich nicht aus; die Frage ist,
von welcher Seite man die Ereignisse betrachtet. - Zu bedenken ist, dass es keine
geschichtliche Situation gibt, in der Gott durch ein Wunder eingreifen müsste,
er kann auch zulassen, dass Jerusalem zerstört wird. Gott hat viele Weisen, die
Geschichte der Welt und des einzelnen Menschen zu regieren. - 2 Chr 32,17; Jes
37,9b-38; 2 Chr 32,20; Weish 13,10; 1 Sam 17,47; 2 Sam 7,12-17; Hos 1,7;
2 Chr 32,21-22; 2 Makk 8,18-19; Sir 48,17-21.
ERSTE Lesung |
2 Kön 19, 9b-11.14-21.31-35a.36 |
Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen
Lesung aus dem zweiten Buch der Könige
In
jenen Tagen
9schickte Sanherib, der König
von Assur, Boten
zu Hiskija, dem König von Juda, mit dem Auftrag:
10So sollt ihr zu Hiskija, dem
König von Juda, sagen: Lass dir nicht von deinem Gott, auf den du vertraust,
einreden, Jerusalem werde dem König von Assur nicht in die Hände fallen.
11Du hast doch gehört, was die
Könige von Assur mit allen anderen Ländern gemacht haben. Sie haben sie dem
Untergang geweiht. Und du meinst, du wirst gerettet?
14Hiskija nahm das Schreiben
von den Boten in Empfang und las es. Dann ging er zum Haus des Herrn hinauf,
breitete das Schreiben vor dem Herrn aus
15und betete vor dem Herrn; er
sagte: Herr, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott
aller Reiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.
16Wende mir dein Ohr zu, Herr,
und höre! Öffne, Herr, deine Augen, und sieh her! Hör alles, was Sanherib sagt,
der seinen Boten hergesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen.
17Es ist wahr, Herr, die
Könige von Assur haben die Völker vernichtet, ihre Länder verwüstet
18und ihre Götter ins Feuer
geworfen. Aber das waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, aus Holz
und Stein; darum konnte man sie vernichten.
19Nun aber, Herr, unser Gott,
rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, Jahwe,
Gott bist, du allein.
20Jesaja, der Sohn des Amoz,
schickte zu Hiskija einen Boten und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der
Gott Israels: Ich habe gehört, wie du wegen des Königs Sanherib von Assur zu
mir gebetet hast.
21Das ist das Wort des Herrn gegen ihn: Dich verachtet, dich
verspottet die Jungfrau, die Tochter Zion. Die Tochter Jerusalem schüttelt
spöttisch den Kopf über dich.
31Denn von Jerusalem wird ein
Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus. Der
leidenschaftliche Eifer des Herrn wird das vollbringen.
32Darum - so spricht der Herr
über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt eindringen; er wird
keinen einzigen Pfeil hineinschießen, er wird nicht unter dem Schutz seines
Schildes gegen sie anrennen und keinen Damm gegen sie aufschütten.
33Auf dem Weg, auf dem er
gekommen ist, wird er wieder zurückkehren. Aber in diese Stadt wird er nicht
eindringen - Spruch des Herrn.
34Ich werde diese Stadt
beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
35In jener Nacht zog der Engel
des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend
Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen.
36Da brach Sanherib, der König
von Assur, auf und kehrte in sein Land zurück. Er blieb in Ninive.
Antwortpsalm |
Ps 48 (47), 2-3b.3c-4.10-11 (R: vgl. 9d) |
R Gott lässt seine Stadt für immer bestehen. - R |
(GL neu 654, 2) |
2 Groß ist der Herr und hoch zu preisen |
VII. Ton |
in der Stadt unseres Gottes.
3ab Sein heiliger Berg ragt herrlich empor
er ist die Freude der ganzen Welt. - (R)
3cd Der Berg Zion liegt weit im Norden;
er ist die Stadt des großen Königs.
4 Gott ist in ihren Häusern bekannt
als ein sicherer Schutz. - (R)
10
Über deine Huld, o Gott, denken wir nach
In deinem heiligen Tempel.
11
Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm
bis an die Enden der Erde;
deine rechte Hand ist voll von
Gerechtigkeit. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 8, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin das Licht der Welt.
Wer
mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Das heutige Evangelium enthält drei Weisungen, die unter sich nur lose
zusammenhängen. a) Vers 6: „Gebt das Heilige nicht den Hunden!“ Das ist den
Jüngern gesagt, den Boten des Evangeliums; sie sollen unterscheiden, ob es in
einer bestimmten Situation angebracht ist, von Christus und von der
Gottesherrschaft überhaupt zu sprechen. Seltsam hart und lieblos mag es uns
scheinen, dass die Nicht-Hörer der Botschaft mit Schweinen und Hunden
verglichen werden; aber mit dem drastischen Bild soll nur anschaulich gemacht
werden, wie sinnlos es ist, Menschen zur Annahme des Glaubens nötigen zu
wollen, denen dafür alle Voraussetzungen fehlen.
b) Vers 12: Die
„goldene Regel“ schließt zusammenfassend die vorhergehenden Weisungen ab und
stellt sie nochmals (vgl. 5,48) unter
das große Gebot der Liebe. Die Liebe ist die Mitte und das geheime Ziel auch
von „Gesetz und Propheten“.
c) Vers 13-14: Mit 7,13 beginnen die
Schlussmahnungen der Bergpredigt (7,13-27). Das Bild von den zwei Wegen ist
weit verbreitet in den Psalmen, bei den Propheten und auch außerhalb der
Heiligen Schrift. Das leben des Menschen ist eine Wanderschaft, es kann sein
Ziel erreichen oder verfehlen. Am Tor wird es sich entscheiden; das Tor
bedeutet Ende, Durchgang, neuen Anfang. Warum ist das Tor eng, das zum Leben,
zum Glück der Vollendung führt? Warum werden nur wenige gerettet (Lk 13,23)?
Statt einer Antwort hören wir wieder einmal eine Forderung, einen Imperativ:
Sorg, dass du den rechten Weg gehst und durch das rechte Tor eintrittst. - Spr
23,9; Sir 22,9-10; Lk 6,31; Tob 4,15; Spr 3,27; Röm 3,8-10; Dtn 30,15-16; Ps 1; Lk 13,24; Sir 21,10; Mt 19,24; Mk 10,25; Lk 18,25; Joh 10,9-10.
Evangelium |
Mt 7, 6.12-14 |
Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
6Gebt das Heilige nicht den
Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit
ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.
12Alles, was ihr also von
anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die
Propheten.
13Geht durch das enge Tor!
Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit,
und viele gehen auf ihm.
14Aber das Tor, das zum Leben
führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.
FÜRBITTEN
Wir
beten zu Christus, der das Licht der Welt ist:
Erfülle
alle, die für das Evangelium arbeiten, mit deinem Geist.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Berühre
die Herzen der Menschen, dass sie zum Glauben gelangen.
Stärke
die Zuversicht der Kranken, und gib ihnen Vertrauen in ihre Helfer.
Schenke
uns durch deinen Beistand, was du von uns verlangst.
Gott, unser Vater, du willst, dass alle Menschen in dein Reich gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Der Mensch gewinnt die höhere Daseinsebene nur, indem er sich
durch eine Krise der gesamten Existenz aus dem Bereich des bis dahin Erlebten
und Verwirklichten hinausdrängen lässt, indem er sich entscheidet und ‚seine
Seele‘ wagt. Das wahrhaft gelebte menschliche Dasein gliedert sich also nach
existentiellen Ebenen und nach Wagnissen, die vor jeder Ebene liegen“
(Ladislaus Boros).
„Herr, ich vertraue,
dass auch heute noch gilt
und ich habe es wirklich erfahren
und will nicht müde werden, es zu versuchen:
Wer sich selber loslässt und alles,
was ihn sichert und festhält,
wer den Bruder annimmt
und anhört und aushält,
der gewinnt Freude in aller Mühsal
und ahnt deine Nähe -
Vater der Zukunft und Gott allen Trostes“
(Hausfrau / Publizistin - BRD).