Schott Tagesliturgie
Mittwoch
13
September 2023
- Mittwoch der 23. Woche im Jahreskreis
- Hl. Johannes Chrysostomus
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
13.
September
Hl. Johannes Chrysostomus
Bischof,
Gedenktag
Johannes mit dem Beinamen
Chrysostomus (Goldmund), der große Prediger und Seelsorger, wurde gegen 350 in
Antiochien (Syrien) geboren. Ein heidnischer Philosoph, der die Mutter des
Johannes kennen gelernt hatte, rief aus: „Was für wunderbare Frauen findet man
bei den Christen!“ Johannes studierte ausgiebig antike Rechtswissenschaft und
Rhetorik. 369 empfing er die Taufe, 374 schloss er sich für einige Jahre einer
Eremitengruppe auf einem Berg in der Nähe von Antiochien an. 386 wurde er
Priester; bald wurde er durch seine Predigten berühmt, die geradezu einen
politischen Machtfaktor darstellten. 397 wurde er als Patriarch nach
Konstantinopel geholt. Er lebte weiterhin einfach wie ein Mönch, predigte,
erklärte die Heilige Schrift, sorgte für die Armen und die Kranken. Er mahnte
zur häufigen Kommunion, aber auch zur Ehrfurcht vor den göttlichen Mysterien.
Seine Seelengröße zeigte Johannes im Leiden. Die Kaiserin fühlte sich
betroffen,
als der Bischof gegen den Luxus der reichen Damen predigte, und betrieb seine
Absetzung. Sie hatte Erfolg, und Johannes musste in die Verbannung gehen. Zwar
konnte er bald zurückkehren, aber eine zweite Ausweisung war endgültig.
Johannes wurde nach Armenien verbracht und sollte von dort an das Ostufer des
Schwarzen Meeres transportiert werden. Unterwegs starb er an Erschöpfung; seine
letzten Worte waren: „Gott sei für alles gepriesen!“ Das war am 14.
September
407.
Die
Anmaßung
„Es gibt nichts Schlimmeres
als die Anmaßung. Sie nimmt den Menschen die vernünftige Überlegung und zieht
ihnen den Ruf der Albernheit zu, ja sie bringt sie so weit, dass sie völlig
unvernünftig werden.“ (Johannes Chrysostomus)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Eröffnungsvers |
Vgl. Sir 15, 5 |
Inmitten der Kirche öffnete der Herr ihm den
Mund.
Er hat ihn erfüllt mit dem Geist der Weisheit und
des Verstandes;
er hat ihn bekleidet mit dem Gewand der Herrlichkeit. (MB 931)
Tagesgebet
Gott, du Stärke aller, die auf dich vertrauen.
Du hast dem heiligen Johannes Chrysostomus
die Gabe der Rede geschenkt
und ihm in den Bedrängnissen
seines Lebens geholfen.
Belehre uns durch sein Wort
und ermutige uns durch sein Vorbild.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Weil die Kirche der eine
Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu
ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen
Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind,
einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4,2). In den Versen
4,4-6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinander gereiht: 1. Ein Leib - ein
Geist - eine Hoffnung: das ist die Kirche; 2. ein Herr - ein Glaube - eine
Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird.
Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater
aller. - Im zweiten Teil dieser Lesung (4,7.11-13) wird deutlich, dass Einheit
nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: nur die Vielheit der Dienste
macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde -
im Gottesdienst und im Alltag - seine besondere Gnade: es gibt Apostel, Evangelisten,
Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Es ist der
eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr;
ist auch „das Haupt“ (4,15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und
beherrscht. - Zu 4,1-3: Eph 3,1; Röm 12,1.16; Kol 3,12-14. - Zu 4,4-6: Röm
12,5; Eph 2,16.18; 1 Kor 8,6. - Zu 4,7.11-13: Röm 12,3-8; 1 Kor 12,11.28;
Kol 1,25.28.
ERSTE Lesung |
Eph 4, 1-7.11-13 |
Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes
rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
1Ich,
der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu
führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid
demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,
3und
bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch
zusammenhält.
4Ein
Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung
gegeben ist;
5ein
Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein
Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber
jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er
gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als
Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,
12um die
Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes
Christi.
13So
sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes
gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner
vollendeten Gestalt darstellen.
Antwortpsalm |
Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10 (R: vgl. 8a.9a) |
R Mein Gott, ich komme; |
(GL neu 624, 5) |
deinen Willen zu tun macht mir Freude. - R |
2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. |
V. Ton |
Da neigte er sich mir zu und hörte
mein Schreien.
4ab Er legte mir ein neues Lied in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. - (R)
7 An Schlacht- und Speiseopfern hast du
kein Gefallen,
Brand- und Sündopfer forderst du
nicht.
Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;
8 darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an
mir geschehen ist. - (R)
9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht
mir Freude,
deine Weisung trag‘ ich im Herzen.
10 Gerechtigkeit verkünde ich in großer
Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht;
Herr, du weißt es. - R
Ruf vor dem
Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Der
Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer
Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.
Zum Evangelium In Kap. 4 hat Markus Gleichnisreden zusammengestellt. Eingeleitet wird
dieser Abschnitt durch die Verse 1-2, abgeschlossen durch die Verse 33-34. Die
Frage nach dem Wesen und Sinn der Gleichnisrede überhaupt wird in dem wichtigen
und schwierigen mittleren Teil des Evangelienabschnittes beantwortet (4,10-12). Hier wird auch das Gleichnis vom Sämann (4,3-9) grundsätzlich
gedeutet; eine weitere Auslegung hat es in den Versen 13-20 gefunden. Im
Gleichnis vom Sämann geht es wie in den folgenden Gleichnissen um „das
Geheimnis des Reiches Gottes“ (4,11), um die Art und Weise, wie sich die
Gottesherrschaft verwirklicht: ganz anders, als die Menschen es sich denken.
Man kann es sehen und hören (Vers 12), es verwirklicht sich im Ereignis und im
Wort. Das „Geheimnis“ des Gottesreiches wird aber nur denen gegeben, die
„drinnen“ sind: die „draußen“ sehen nicht und verstehen nicht. Dass es aber die
Absicht Jesu gewesen sei, durch die Gleichnisrede denen „draußen“
unverständlich zu bleiben, ist doch wohl eine verfehlte Deutung dieses
schwierigen Textes (vgl. Mk 4,33-34; Mt 13,13). Jesus will verstanden werden,
aber er kann nur von denen verstanden werden, die bei ihm sind (4,10). Für die
andern gibt es den Weg der Umkehr und Vergebung (4,12). - Mt 13,1-23; Lk 8,4-15; Mk 2,13; Lk 5,1-3; Mk 7,17; Röm 16,25; Kol 4,3; Jes 6,9-10.
Evangelium |
Mk 4, 1-10.13-20 |
Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
1lehrte
Jesus am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen
versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte
sich; die Leute aber standen am Ufer.
2Und er
sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser
Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört!
Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
4Als er
säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.
5Ein
anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort
auf, weil das Erdreich nicht tief war;
6als
aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine
Wurzeln hatte.
7Wieder
ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die
Saat, und sie brachte keine Frucht.
8Ein
anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging
auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
9Und
Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
10Als er
mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn
seiner Gleichnisse.
13Und er
sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr
dann all die anderen Gleichnisse verstehen?
14Der
Sämann sät das Wort.
15Auf
den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der
Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.
16Ähnlich
ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald
sie es hören, nehmen sie es freudig auf;
17aber
sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des
Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall.
18Bei
anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar,
19aber
die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen
Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht.
20Auf
guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht
bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
Oder:
Kurzfassung |
Mk 4, 1-9 |
Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In
jener Zeit
1lehrte
Jesus am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um
ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber
standen am Ufer.
2Und er
sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser
Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört!
Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
4Als er
säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.
5Ein
anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort
auf, weil das Erdreich nicht tief war;
6als
aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine
Wurzeln hatte.
7Wieder
ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die
Saat, und sie brachte keine Frucht.
8Ein
anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging
auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
9Und
Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Fürbitten
Jesus
Christus, der die Menschen mit Vollmacht lehrte, wollen wir bitten :
Für die Verkünder der frohen Botschaft: gib ihnen die Überzeugungskraft
des heiligen Chrysostomus. (Stille) Christus,
höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für
die Hörer des Evangeliums: lass dein Wort ihnen zu Herzen gehen. (Stille) Christus, höre uns.
Für alle, die um deinetwillen leiden müssen: sei ihnen eine Zuflucht,
und tröste sie. (Stille) Christus, höre uns.
Für unsere Gemeinde: gib, dass wir mit aufrichtigem Herzen an deinem
Wort festhalten. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, du hast durch die Predigt des heiligen Johannes
Chrysostomus den Glanz deiner Herrlichkeit aufleuchten lassen. Gib, dass wir
auf seine Fürbitte zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
sieh auf die Gaben,
die wir dir am Gedenktag
des heiligen Johannes Chrysostomus weihen.
Da wir getreu seiner Weisung uns selbst dir
schenken,
nimm mit dem Opfer des Lobes uns alle an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Joh 12, 42 |
Er ist der treue und kluge Verwalter, den der
Herr eingesetzt hat,
damit er seinen Dienern zur rechten Zeit gibt,
was sie zum Leben brauchen. (MB 932)
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
stärke durch die heiligen Gaben
unsere Liebe zu dir,
damit wir nach dem Beispiel des heiligen
Chrysostomus
getreu deine Botschaft bezeugen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.