Schott Tagesliturgie
Freitag
22
September 2023
- Freitag der 24. Woche im Jahreskreis
- Hl. Mauritius
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
22. September
Hl. Mauritius und
Gefährten
Märtyrer
Nach einem Bericht aus dem 5.
Jahrhundert war Mauritius Kommandant der so genannten Thebäischen Legion;
diese Legion, etwa 6600 Mann, war in der ägyptischen Thebais rekrutiert worden
und bestand in der Hauptsache aus Christen. Als die Legion sich weigerte, den
Göttern Roms zu opfern, wurde sie zuerst dezimiert und dann in der Nähe von
St. Maurice (Wallis) niedergemacht. Das war vermutlich um 285. Um 400 baute
Bischof Theodor von Octodurum (Martigny) die erste Basilika zur Ehre dieser
Märtyrer. Die spätere Legende brachte auch einige Märtyrer des Rheinlandes
(Gereon, Victor u. a.) mit der Thebäischen Legion in Verbindung. Es ist
schwierig, den geschichtlichen Kern der Legende, der sicher vorhanden ist, genau
zu bestimmen.
Commune-Texte:
Messformular für Märtyrer
Schriftlesung für Märtyrer
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast dem heiligen Märtyrer Mauritius
und seinen Gefährten die Kraft gegeben,
dem Glauben an Christus treu zu bleiben.
Gib auch uns den Mut,
dir mehr zu gehorchen als den Menschen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die ersten fünf Kapitel des
Buches der Weisheit erklären sich aus der Situation der Religionsverfolgung,
wie sie die Juden ums Jahr 80 vor Christus in Ägypten erfuhren. Die „Gerechten“
(Weish 3,1) sind hier die glaubenstreuen Juden; als „Toren“ werden in 3,2 die
bezeichnet, die nichts von der Weisheit Gottes begriffen haben: Es können
Heiden oder abgefallene Juden sein. Sie sind unfähig, über die Natur des Menschen
und seine letzte Bestimmung nachzudenken, sie haben auch keine Augen, um in der
Geschichte Israels das Eingreifen Gottes zu sehen. Für sie sind die Toten tot,
und die Frommen, die ihres Glaubens wegen vor der Zeit ihr Leben verloren
haben, sind Narren. Die Gerechten „aber sind in Frieden“ (3,3): in dem
Frieden, den allein Gott geben kann und den nur die Menschen empfangen können,
die sich für Gott geöffnet haben: die Menschen des Glaubens und der Hoffnung.
Ihre Hoffnung war wie ein Gefäß, das Gott mit Unsterblichkeit gefüllt hat (3,4), mit einem Leben, das nicht einfach die Verlängerung des irdischen Lebens
ist; es ist ein neu geschaffenes Leben, dem gegenüber alles Bisherige wie
nichts erscheint. Leiden und Tod sind darauf die Vorbereitung, sie dienen zur
Prüfung und Läuterung. Auf den Glauben und die Treue des Menschen antwortet
Gott mit Gnade und Erbarmen (3,9), die in Wirklichkeit ja allem menschlichen
Tun schon vorausgehen und dieses erst möglich machen. - Zu-3,1: Dtn 33,3. -
Zu 3,2: Weish 4,17. - Zu 3,3: Jes 57,2. - Zu 3,4: Weish 2,23; 6,18. - Zu
3,5: Röm 8,18; 2 Kor 4,17. - Zu 3,6: Ijob 23,10; Ps 17,3; 26,2; Spr 17,3. - Zu 3,9: 1 Kor 13,12; 1 Joh 3,2.
ERSTE Lesung |
Weish 3, 1-9 |
Gott hat die Gerechten angenommen als ein
vollgültiges Opfer
Lesung
aus dem Buch der Weisheit
1Die
Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual kann sie berühren.
2In den
Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt als Unglück,
3ihr
Scheiden von uns als Vernichtung; sie aber sind in Frieden.
4In den
Augen der Menschen wurden sie gestraft; doch ihre Hoffnung ist voll
Unsterblichkeit.
5Ein
wenig nur werden sie gezüchtigt; doch sie empfangen große Wohltat. Denn Gott
hat sie geprüft und fand sie seiner würdig.
6Wie
Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt und sie angenommen als ein vollgültiges
Opfer.
7Beim
Endgericht werden sie aufleuchten wie Funken, die durch ein Stoppelfeld
sprühen.
8Sie
werden Völker richten und über Nationen herrschen, und der Herr wird ihr König
sein in Ewigkeit.
9Alle,
die auf ihn vertrauen, werden die Wahrheit erkennen, und die Treuen werden bei
ihm bleiben in Liebe. Denn Gnade und Erbarmen wird seinen Erwählten zuteil.
Antwortpsalm |
Ps 27 (26), 1.2.3.13-14 (R: 1a) |
R Der Herr ist mein Licht und mein Heil. - R |
(GL neu 38, 1) |
1 Der Herr ist mein Licht und mein Heil: |
IV. Ton |
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen? - (R)
2 Dringen Frevler auf mich ein,
um mich zu verschlingen,
meine Bedränger und Feinde,
sie müssen straucheln und fallen. - (R)
3 Mag ein Heer mich belagern:
Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben:
Ich bleibe dennoch voll Zuversicht. - (R)
13 Ich bin gewiss, zu schauen
die Güte des Herrn im Land der
Lebenden.
14
Hoffe auf den Herrn, und sei stark!
Hab festen Mut, und hoffe auf den
Herrn!
R Der
Herr ist mein Licht und mein Heil.
Ruf vor dem Evangelium |
Jak 1, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig
der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn
wenn er sich bewährt,
wird
er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.
Zum Evangelium Wer
sich zu Jesus bekennt, nimmt an seinem Schicksal teil. Er muss in der
gegenwärtigen Welt mit Widerstand und Verfolgung rechnen (Mt 10,24-25). Auf
diese Ankündigung folgt ein dreimal wiederholtes „Fürchtet euch nicht!“ (10,26.28.31). Der Christ soll sich nicht fürchten, den Menschen am hellen Tag die
Wahrheit Gottes zu sagen, die in Jesus offenbar geworden ist. Vielleicht trifft
er Menschen, die das Wort aufnehmen; aber er riskiert auch, dass er abgewiesen
und angefeindet wird. Das Evangelium
spricht hier nicht vom hochgemuten Menschen, den Verfolgung und Tod nicht
schrecken. Christen sind Menschen, und der normale Mensch fürchtet sich. Aber
die Furcht vor den Menschen wird aufgehoben von der Furcht vor Gott: vor dem,
der allein die Macht über das Menschenleben hat. Muss der Christ Gott fürchten?
Das Neue Testament sagt das an vielen Stellen, wenn auch die Furcht vor Gott
nicht das letzte Wort ist. Wie soll ich einen Gott lieben, den ich nicht fürchte?
Die Furcht vor Gott, die zugleich Liebe ist, macht frei von jeder anderen
Furcht; sie macht zur Treue fähig. - Zu 10,26-31: Lk 12,4-7; Jak 4,12; Röm
8,15; 1 Joh 4,17-18; Mt 6,26; 12,12. - Zu 10,32-33: Lk 12,8-9; Röm 10,8-10; Offb 3,5; Lk 9,26; 2 Tim 2,12.
Evangelium |
Mt 10, 28-33 |
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
28Fürchtet
euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,
sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle
stürzen kann.
29Verkauft
man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen
zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
30Bei
euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31Fürchtet
euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
32Wer
sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem
Vater im Himmel bekennen.
33Wer
mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im
Himmel verleugnen.
Fürbitten
Im
Gebet rufen wir zu Jesus Christus, der den Tod am Kreuz auf sich genommen hat:
Bestärke
alle Christen in deinem Geist, dass sie für den Glauben einstehen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Gib, dass die Mächtigen die Glaubensfreiheit achten. Schenke den
verfolgten Christen Mut und Geduld.
Gib
allen Verstorbenen, die den Glauben bewahrt haben, die Krone des Lebens.
Allmächtiger Gott, der heilige Mauritius und seine Gefährten haben ihr
Taufversprechen bis in den Tod gehalten. Ihre Fürbitte helfe uns, dir die Treue
zu wahren durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.