Schott Tagesliturgie
Samstag
30
September 2023
- Samstag der 25. Woche im Jahreskreis
- Hl. Hieronymus
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
30. September
Hl. Hieronymus
Priester, Kirchenlehr
Gedenktag
Hieronymus, der gelehrteste
der lateinischen Kirchenväter, wurde um 345 in Stridon (Dalmatien) geboren.
Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium
der Grammatik, Rhetorik und Philosophie. Nach einem Aufenthalt in Trier und
Aquileja begab sich Hieronymus um 373 auf dem Landweg nach dem Orient. In
Antiochien musste er die Reise abbrechen, weil er krank wurde. Er lebte dann
zwei Jahre bei den Mönchen in der Nähe von Aleppo. Damals begann er außer
Griechisch auch Hebräisch zu lernen. Um 379 ließ er sich in Antiochien zum
Priester weihen. Einer Einladung des Papstes folgend reiste er 380 über
Konstantinopel, wo er Gregor von Nazianz kennen lernte, nach Rom zu einer
Synode. In Rom wurde er Sekretär des Papstes Damasus und Mittelpunkt eines
Kreises von frommen Damen, zu denen die hl. Marcella und die hl. Paula
gehörten. 385 verließ er Rom, nachdem er sich durch seine harte Kritik den
Unwillen des dortigen Klerus zugezogen hatte. Er ließ sich jetzt in Betlehem
nieder, wo er ein Männerkloster und drei Frauenklöster leitete, an seiner
Bibelübersetzung arbeitete, zahlreiche Schriftkommentare schrieb und mit den
Theologen seiner Zeit in Briefverkehr stand. Hieronymus war ein Mann mit einem
heftigen Charakter, einem unersättlichen Wissensdrang und einer großen Liebe
zu Christus und zur Kirche. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische
Bibelübersetzung (Vulgata). Seine Schriftkommentare sind theologisch nicht so
bedeutend. Seine Briefe und Streitschriften sind wichtige Dokumente der
Zeitgeschichte. Hieronymus starb am 30. September 420.
„Christus
ist Gottes Kraft und Gottes
Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft
noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.“
(Hieronymus, Prolog zum Jesaja-Kommentar)
„Denen,
die lieben, ist nichts schwer; keine Mühe ist zu hart für den, den die
Sehnsucht erfüllt.“ (Hieronymus, Brief 22)
Schriftlesung für Kirchenlehrer
Eröffnungsvers |
Jos 1, 8 |
Das Buch des Gesetzes sei allezeit auf deinen
Lippen;
sinne Tag und Nacht darüber nach,
damit du alles treu erfüllst,
was darin geschrieben ist.
Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg
haben.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast den heiligen Hieronymus
mit leidenschaftlicher Liebe
zur Heiligen Schrift erfüllt.
Öffne auch unser Herz für dein Wort,
damit wir darin die Quelle des Lebens finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der „Mensch Gottes“ (2 Tim 3,17), der reife Christ, der auch fähig
ist, eine Gemeinde zu leiten und sie in der „gesunden Lehre“ zu unterweisen,
„bleibt“ (3,14) bei dem, was er gehört und gelernt hat. Seine Überzeugung
beruht auf der Glaubwürdigkeit seiner Lehrer (3,14); sie findet immer neue
Nahrung in den heiligen Schriften (3,15). Damit sind in der frühchristlichen
Zeit die Bücher des Alten Testaments gemeint. Es ist immer die Überzeugung der
christlichen Kirche gewesen, dass in den Schriften des Alten Testaments der
Geist Gottes gesprochen hat (vgl. im Nizänischen Glaubensbekenntnis: „der
gesprochen hat durch die Propheten“). Deshalb können diese Schriften den
Menschen zum Glauben an Christus Jesus führen (3,15). Freilich, das in der
Schrift überlieferte Wort Gottes muss ständig neu gehört und erfahren,
übersetzt und gesagt werden. Erklärer und Übersetzer der Bibel kann nur sein,
wer sein Leben lang ein Lernender ist, so wie es der große Bibelübersetzer
Hieronymus war. - Zu 3,14-15: 2 Tim 2,2; 1 Tim 6,20; Joh 5,39; 2 Kor 3,14-18. - Zu 3,16-17: 2 Petr 1,21; Röm 15,4; 1 Tim 6,11; 2 Tim 2,21.
ERSTE Lesung |
2 Tim 3, 14-17 |
Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch
nützlich zur Belehrung
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Mein
Sohn!
14Bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt,
von wem du es gelernt hast;
15denn
du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen
können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst.
16Jede
von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung,
zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit;
17so
wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b) |
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R |
(GL neu 312, 7) |
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? |
II. Ton |
Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen
Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Apg 16, 14b |
Halleluja.
Halleluja.
Herr,
öffne uns das Herz,
dass
wir auf die Worte deines Sohnes hören.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis vom Fischnetz ist dem Unkraut unter dem Weizen verwandt
(13,24-30.36 43). Solange diese Welt dauert, leben Gute und Böse
nebeneinander, auch innerhalb der Kirche; erst beim Endgericht erfolgt die
Trennung. Im Gleichnis vom Unkraut war das Schicksal der Gerechten wenigstens
kurz erwähnt: sie werden leuchten wie die Sonne (13,43): im Gleichnis vom
Fischnetz wird über die Gerechten nichts gesagt; hier soll vor allem das
Gericht über die Bösen betont werden, als Warnung an alle, die geneigt sind,
sich zu den Gerechten zu zählen. - Mit den Versen 51-52 wird die ganze
Gleichnisrede abgeschlossen. Die Jünger werden gefragt, ob sie alles
verstanden haben, und sie antworten ohne Zögern mit Ja. Für die Kirche ist
entscheidend, dass die Jünger die Lehre des Meisters richtig verstehen und
richtig weitergeben. Wenn sie alles verstanden haben, werden sie auch in neuen
Situationen aus ihrem Vorrat das Richtige hervorholen können, sie werden sich
nicht ängstlich an alte Formeln klammern, wo neue Lösungen gebraucht werden. -
Mt 22,10; 2 Tim 2,20-21.
Evangelium |
Mt 13, 47-52 |
Neues und Altes
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
47Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische
aller Art zu fangen.
48Als es
voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten
Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
49So
wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von
den Gerechten trennen
50und in
den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den
Zähnen knirschen.
51Habt
ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
52Da
sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs
geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und
Altes hervorholt.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der zu uns durch das Wort der Heiligen Schrift redet:
Für
die Kirche: leite sie zu einem tieferen Verständnis der Heiligen Schrift. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die getrennten Christen: öffne ihre Herzen für das ganze Zeugnis der
Schrift, um so zur Einheit im Glauben zu gelangen. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für alle, die nach der Wahrheit suchen: zeige ihnen durch die Heilige
Schrift den rechten Weg. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Für unsere Gemeinde: hilf uns, eifriger im Buch der Bücher zu lesen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Ewiger Gott, auf die Fürbitte des heiligen Hieronymus lass uns im Wort
der Schrift deine Stimme vernehmen durch Christus unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
lass uns dem Beispiel
des heiligen Hieronymus folgen
und dein Wort immer neu bedenken,
damit wir mit umso größerer Bereitschaft
an deinen Altar treten,
um das heilbringende Opfer zu feiern.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Jer 15, 16 |
Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie;
dein Wort war mir Glück und Herzensfreude;
denn dein Name ist über mir ausgerufen,
Herr, Gott der Heere.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
am Gedenktag des heiligen Hieronymus
haben wir deine Gaben empfangen.
Lass uns in ihrer Kraft
willig auf dein Wort hören und es verstehen,
es in die Tat umsetzen und so zu dir gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.